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Sonntag, 28. April 2024
„Mehr Spielraum für Unternehmen“

WKÖ: E-Day:15

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 06.03.2015 | |  Archiv

Gestern fand unter dem Titel „Mehr Spielraum für Unternehmen“ der E-Day:15 der WKÖ statt. Die Eröffnungsrede wurde dieses Jahr von Markus Kurtz gehalten. Der gebürtige Österreicher arbeitet bei DreamWorks Animation in den USA und referierte zum Thema „Gamification", wie der Mitarbeiter also mit spielerischen Elementen motiviert und seine Produktivität gesteigert wird. Aber auch die Themen Online-Handel, 3D -Druck, Online- Transport/Logistik/Mobilität 2.0, u.v.m. wurden einen ganzen Tag lang behandelt.

Im Block mit handelsspezifischen Themen sprach u.a. Internet- und Handelsexpertin Barbara Thaler. Wie aus der Studie Internet-Einzelhandel 2014 im Auftrag der Bundessparte Handel der WKÖ hervorgeht, suchen bereits 70% der Österreicher zwischen 16 und 74 Jahren im Internet Informationen zu Produkten. Damit beginnt oft die Entscheidungsfindung, wo ein Produkt gekauft wird. Die Devise lautet: „Die Kunden dort abholen, wo sie sind“ – und das könne zunehmend öfter auch heißen: im World Wide Web wie Thaler sagte, braucht nicht jedes (Handels-) Unternehmen zwingend einen eigenen Online-Shop, aber: „Eine Online-Präsenz, um im Internet auffindbar zu sein, ist in meinen Augen Pflicht. Gerade Informationen wie Öffnungszeiten und die Telefonnummer sollte der Kunde online vorfinden. Ich bin aber nicht der Meinung, dass jeder Händler einen Online-Shop braucht.“ Was viele vergessen würden: „auch ein Online-Shop kostet Zeit und Geld und läuft nicht von heute auf morgen an. Und: Ein Shop im Internet will geplant sein, bevor es an die Umsetzung geht.“

Die E-Commerce-Expertin der Bundessparte Handel Iris Thalbauer sprach sich für faire Wettbewerbsbedingungen im Onlinehandel aus: „Nach wie vor gibt es große Unterschiede bei den rechtlichen Rahmenbedingungen zwischen den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten. Das betrifft nicht nur Steuern und Abgaben, sondern auch soziale und arbeitsrechtliche Standards. Durch diese Unterschiede haben ausländische Händler unvergleichbare Kosten- und damit auch Preisvorteile, mit denen unsere Unternehmer nicht mithalten können. Um dieser Schieflage entgegenzuwirken, ist die EU-weite Angleichung sämtlicher Abgaben und Entsorgungspflichten im Urheber-, Umwelt- und Steuerrecht nötig.“

Auch das Thema 3D-Produktion, das seit einiger Zeit in aller Munde ist, wurde thematisiert. So sprach sich die Sparte Gewerbe und Handwerk in diesem Zusammenhang dafür aus, dass nicht nur die digitale Produktion, sondern auch die „angreifbare“ Innovation gefördert werden sollte. „Denn einer Umfrage von McKinsey unter Produktionsvorständen zufolge schätzen immerhin 43% der Befragten, dass diese Technologie bereits jetzt oder zumindest in den nächsten drei Jahren für ihre Unternehmen sehr relevant werden wird. „Die Fokussierung auf die digitale Wirtschaft ‚Industrie 4.0‘ übersieht aber, dass es weitere Seiten von Innovation gibt, nämlich jene Innovationen, die an der ‚Materie’ selbst passieren, also an neuen Werkstoffen, neuen Materialien, an körperlicher Umsetzung von Forschungsergebnissen, an nicht-digitaler Prozessinnovation“, so Bundesspartenobfrau Renate Scheichelbauer-Schuster, die plädierte: „Die öffentliche Hand, etwa das Infrastruktur- oder das Wirtschaftsministerium, sollten in Österreich nicht nur die digitale Produktion, sondern auch Innovationen fördern, die nicht via digitaler Wirtschaft in der Wertschöpfungskette eingebunden sind. Ein Beispiel dafür ist etwa eine besonders ressourcenschonende Art, gebrauchte Weinfässer via Hochdruckwasserstrahl wiederaufzubereiten.“

Mehr Informationen zum E-Day:15 (Videos, Fotos sowie diverse Materialen zu den einzelnen Vorträgen und Diskussionsrunden) werden ab 12. März 2015 zum Nachschauen und -lesen auf www.eday.at zur Verfügung stehen.

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