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Dienstag, 14. Mai 2024
Kölner EHI Retail Institut-Studie

Einsatz von IP-Kameras im Einzelhandel

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 18.06.2015 | |  Archiv
Die meisten Kameras hängen im Verkaufsraum, um Diebstähle zu vermeiden. (Bild: Axis) Die meisten Kameras hängen im Verkaufsraum, um Diebstähle zu vermeiden. (Bild: Axis)

Das Kölner EHI Retail Institut hat im Auftrag von Axis Communications eine Studie zum Thema CCTV (Closed Circuit Television, also Überwachungskamerasysteme) im Einzelhandel durchgeführt. Der Grund der Händler, auf IP-Videosysteme, also auf Netzwerkkameras zu setzen, war dabei zum ersten Mal die Kostenersparnis und nicht mehr ausschließlich technische Gründe. „Die Kameras werden nach wie vor hauptsächlich zur Diebstahlprävention eingesetzt, was Kunden und Mitarbeiter überwiegend als neutral oder sogar positiv wahrnehmen“, sagt das EHI Retail Institut.

Wie das Kölner EHI Retail Institut sagt, gaben die Teilnehmer der bereits zum dritten Mal durchgeführten Umfrage „Videoüberwachungssysteme (CCTV) im Einzelhandel 2015“ erstmals die Reduzierung der Gesamtbetriebskosten als einen der ausschlaggebenden Gründe an, in ein IP-Videosicherheitssystem zu investieren. „Videoüberwachung bleibt demnach auch 2015 das führende technische Instrument zur Bekämpfung von Warendiebstahl“, sagen die Studienautoren. Die Umfrage zeigt auch, dass der Einzelhandel weiterhin auf IP-Systeme setzt, um seine Mitarbeiter, Kunden und Waren zu schützen. „Rund 84% der Teilnehmer bestätigen diesen Trend und planen im Vergleich zum Vorjahr ein konstant hohes oder erhöhtes Budget für Videoüberwachungssysteme ein“, so das EHI Retail Institut.

Umdenken

Während die Studien in den Jahren zuvor ausschließlich technische Gründe für die Präferenz eines IP-Systems anführten, zeige die aktuelle Umfrage ein grundlegendes Umdenken. „Denn erstmals zählt die Wirtschaftlichkeit eines IP-Systems gegenüber analogen Lösungen zu einem der Hauptkriterien. So begründen 10,3% der Befragten ihre Wahl mit dem hohen Einsparpotenzial“, sagt das EHI Retail Institut. Immerhin können IP-Kameras einfach und kostengünstig installiert werden, da auf die schon vorhandene IP-Infrastruktur zurückgegriffen wird. Dank dem Einsatz einer SD-Karte in der Kamera oder einem Speichermedium im Netzwerk (Network Attached Storage – kurz NAS) können zudem Speicherlösungen realisiert werden, die um ein vielfaches günstiger sind als ein Onsite-Server oder Digital-Video-Recorder (DVR). „Insgesamt reduziert die Umstellung auf digitale Systeme die Investitionskosten in Unternehmen deutlich“, so das Ergebnis.  

Mehr Kameras in Außenbereichen und im Lager

Im Gegensatz zu den Umfragen aus den Jahren 2013 und 2014 stieg der Einsatz von Kameras im Lager- und Außenbereich, zB. auf Zufahrtswegen und Parkflächen, an. „Insgesamt 43,4% der Händler, und damit 8% mehr als 2014“, überwachen die Vorgänge in ihrem Warenlager mit Hilfe von Kameras. Auch der Außenbereich rund um die Geschäftsflächen rückt vermehrt in den Mittelpunkt. Einer der Gründe hierfür ist die Investition von 73% der Befragten in ein Videoüberwachungssystem 2014, um den Schutz und die Sicherheit von Angestellten und Kunden zu erhöhen. Auch die Bereiche außerhalb des Geschäfts werden meist mit Kameras ausgestattet, da es hier ebenfalls zu Vorfällen und Übergriffen kommen kann“, sagt EHI. Nach wie vor stehe natürlich die Diebstahlprävention im Fokus der Einzelhändler. So sind die Haupteinsatzgebiete der Sicherheitskameras laut Erhebung weiterhin im Verkaufsraum (96,1%), im Kassenbereich und den Check-Out-Zonen (73,7%) sowie im Bereich Wareneingang und -ausgang (55,3%).

Das EHI Retail Institut resümiert: „Der Einsatz von Videokameras im Einzelhandel erfährt immer mehr einen Imagewandel und wird sowohl von den Mitarbeitern sowie auch von den Kunden überwiegend als positiv oder neutral wahrgenommen. Die Zunahme von organisierter Kriminalität und schwerem Diebstahl stärkt die Akzeptanz und den Nutzen von Videoüberwachung zusätzlich. Erstaunlich ist hier, dass, obwohl alle in den letzten drei Jahren durchgeführten Studien von Axis Communications und EHI dieses Ergebnis erbrachten, Videoüberwachung in der Öffentlichkeit nach wie vor einen schlechten Ruf hat.“  

„Videoanalysen auf dem Vormarsch“

Der Einzelhandel sei sich immer mehr bewusst, dass IP-Kameras auch für Analysen des Kundenverhaltens verwendet werden können. „Gegenüber den Vorjahren lässt sich eine deutliche Verschiebung von Planern zu Nutzern feststellen. So führten einige Studienteilnehmer die Personenzählung, das Management von Warteschlangen sowie die Laufwegsanalysen erfolgreich ein. Im internationalen Vergleich hinkt der deutsche Einzelhandel hier jedoch immer noch deutlich den Entwicklungen hinterher“, sagt EHI.

Kaum eine Veränderung soll es hingegen bei der mobilen Nutzung der Videosysteme gegeben haben. „Zwar gaben 52% der Händler (2014: 47%) an, dass sie gerne einen mobilen Zugriff nutzen würden, jedoch greifen nur 10% via Smartphone, Tablet, etc. auf die Videobilder zu. Ähnliches gilt für Cloud-basierte Systeme, deren Bekanntheitsgrad zwar steigt, die Einführung aber größtenteils noch auf sich warten lässt“, so die Ergebnisse.

EHI-Studie

Das Retail Institut führte die Studie zum Thema „CCTV im Einzelhandel“ bereits zum dritten Mal im Auftrag von Axis Communications durch. Die Umfrage wurde im Zeitraum April bis Anfang Mai 2015 erhoben und insgesamt von 89 Einzelhändlern in Deutschland beantwortet. Diese stammen aus unterschiedlichen Branchen. So zB aus dem Textilhandel, dem Lebensmitteleinzelhandel sowie aus dem Bereich Baumarkt/DIY, Möbel und Einrichten sowie Elektronik.

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