Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Montag, 29. April 2024
Creditreform KMU-Umfrage

Weiterhin getrübtes Geschäftsklima

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 17.11.2015 | Bilder | |  Archiv
„Die anhaltend schwache konjunkturelle Entwicklung trübt die Stimmung der mittelständischen Unternehmen im Land spürbar ein“, sagt Creditreform. „Die anhaltend schwache konjunkturelle Entwicklung trübt die Stimmung der mittelständischen Unternehmen im Land spürbar ein“, sagt Creditreform.

Creditreform Wirtschafts- und Konjunkturforschung hat diesen Herbst wieder rund 5.000 österreichische KMU nach der aktuellen Wirtschaftslage und den zukünftigen Erwartungen für die kommenden Monate befragt. Die Ergebnisse zeigen: Die Stimmung ist angesichts der schwachen Konjunkturentwicklung anhaltend eingetrübt. Die Zukunftserwartungen der KMU dementsprechend weiterhin negativ. Industrie und Dienstleistungsbranche sind der Situation laut Creditreform noch am besten gewachsen. Der stärkste Umsatzeinbruch wird im Baugewerbe verzeichnet. 49% rechnen hier mit weiteren Umsatzrückgängen.

Das Geschäftsklima im österreichischen Mittelstand ist laut Creditreform also weiterhin eingetrübt. „Der österreichische Wirtschaftsmotor stottert immer noch und kommt nicht recht in Fahrt“, sagt das Wirtschafts- und Konjunkturforschungs Institut. „Die Binnennachfrage ist verhalten, auch die Exporte sind teilweise rückläufig. Die mit der Steuerreform 2015/16 verbundene Einkommensentlastung der österreichischen Haushalte dürfte erst im nächsten Jahr den privaten Konsum wieder ankurbeln. Weitere Belastungsfaktoren sind der aktuell hohe Zustrom von Flüchtlingen sowie die Entwicklung der Absatzmärkte in den Schwellenländern und China“, fasst Creditreform zusammen. Besonders das Baugewerbe leide unter der anhaltenden Konjunkturschwäche. Aber auch der Handel müsse teilweise empfindliche Verluste hinnehmen. Dagegen würden sich Verarbeitendes Gewerbe und Dienstleistungen am besten der Situation gewachsen zeigen.

Detailergebnisse

Die anhaltend schwache konjunkturelle Entwicklung trübt die Stimmung der mittelständischen Unternehmen im Land spürbar ein. „So hat sich das Klimabarometer zwar nur minimal verschlechtert, doch zeugt der aktuelle Wert von plus 0,1 Punkten nicht gerade von einer Trendwende (Vorjahr: plus 0,2 Punkte)“, sagt Creditreform. Verbessert hat sich im Jahresverlauf die Stimmung in den Branchen Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe und Handel. Spürbar verschlechtert hat sich dagegen die Situation in der Baubranche, deren negativer Wert sich im Jahresverlauf mehr als verdoppelt hat.

Umsätze gehen weiter zurück

Laut Creditreform ist die Umsatzentwicklung im Mittelstand im vierten Jahr in Folge rückläufig: „So haben auf der einen Seite 26,9% der Betriebe ein Umsatzplus erwirtschaftet, auf der anderen Seite aber auch 26,9% ein Umsatzminus eingefahren. Bis auf das Baugewerbe meldeten die übrigen Branchen einen positiven Umsatzsaldo. Den besten Wert diesbezüglich liefert im Herbst dieses Jahres die Dienstleistungsbranche, wo sich fast jedes dritte mittelständische Unternehmen (31,7%) über Umsatzsteigerungen freuen konnte und nur 17,1% der Befragten Umsatzrückgänge zu beklagen hatten. Auch beim Handel lag der Anteil der Betriebe, die höhere Umsätze hatten, mit 30,8% recht hoch, doch meldeten für denselben Zeitraum auch 30,1% der Handelsunternehmen geringere Umsätze.“

„Kaum Umsatzsteigerungen erwartet“

Angesichts der derzeitigen konjunkturellen Lage geht die Mehrheit der befragten Betriebe nicht von einer Umsatzsteigerung in den kommenden Monaten aus. „Der aktuelle Erwartungssaldo (-11,0 %-Punkte, nach -2,2%-Punkten im Vorjahr), zeugt von einem spürbaren Konjunkturpessimismus“, sagt Creditreform. So rechnen aktuell nur 17,2% der Befragten mit einem Umsatzplus, während der größte Teil, nämlich 28,2% ein Umsatzminus befürchtet. Die meisten Sorgen machen sich laut Befragung die Bauunternehmen: „49,0% stellen sich auf weniger Umsatz ein, während lediglich eine kleine Minderheit von 2,0% mit volleren Kassen rechnet“, sagt Creditreform. Einen negativen Umsatzsaldo gibt es auch beim Handel, und das obwohl hier der Anteil der Betriebe, die steigende Umsätze prognostizieren mit 23,3% am größten ist. Per Saldo eine Umsatzsteigerung erwarten dagegen die Unternehmen der Dienstleistungsbranche sowie des Verarbeitenden Gewerbes.

Bilder
Laut Creditreform ist die Umsatzentwicklung im Mittelstand bereits im vierten Jahr in Folge rückläufig.
Laut Creditreform ist die Umsatzentwicklung im Mittelstand bereits im vierten Jahr in Folge rückläufig.
Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden