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Montag, 29. April 2024
Gebot von 5,3 Milliarden Dollar

Apple-Zulieferer Foxconn greift nach Sharp

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 21.01.2016 | |  Archiv
Das Sharp-Headquarter in Osaka könnte schon bald einen neuen Eigentümer haben. Das Sharp-Headquarter in Osaka könnte schon bald einen neuen Eigentümer haben.

Medienberichten zufolge (u.a. „Wall Street Journal”) und laut der Nachrichtenagentur Bloomberg soll der in Taiwan ansässige Hightech-Zulieferer Foxconn den schwer angeschlagenen Elektronikkonzern Sharp übernehmen wollen. 5,3 Milliarden Dollar und ein Bleiberecht für die alte Führungsriege werden als Offert kolportiert. Insidern zufolge wolle die Regierung in Tokio aber verhindern, dass Sharp von ausländischen Firmen gekauft wird. Eine Entscheidung über das Foxconn-Angebot soll laut Bloomberg noch im Jänner getroffen werden.

Zunächst machten Berichte die Runde, wonach Foxconn Interesse an einer Geschäftssparte von Sharp hat. Nun aber greift Foxconn offenbar nach dem gesamten japanischen Konzern – und soll dafür umgerechnet 5,3 Milliarden Dollar geboten haben. Die Führungsspitze von Sharp solle bleiben, um den japanischen Behörden entgegenzukommen.

Foxconn hat seinen Sitz in Taiwan. Die Regierung in Japan sträubt sich offenbar dagegen, dass Sharp von ausländischen Firmen gekauft wird. Deswegen werde eine Rettung durch den japanischen Staatsfonds INJC erwogen, berichtete das „Wall Street Journal“. An der Börse sorgten die Übernahmegerüchte für Aufsehen: Sharp-Aktien stiegen in Japan zT um 20 Prozent.

Noch im vergangenen Jahr hieß es, Foxconn habe Interesse an der LCD-Sparte von Sharp, die Flüssigkristall-Displays für Smartphones und Tablets herstellt. Sharp steht seit Längerem unter Druck und machte in den vergangenen Monaten laufend Verluste.

Sowohl Sharp als auch Foxconn sind mit Apple im Geschäft. Foxconn stellt Elektronik- und Computerteile her und produziert für Apple das iPhone und das iPad. Der Konzern fertigt aber auch für Microsoft die Spielkonsole Xbox sowie PCs für Hewlett-Packard und Dell.

Foxconn ist der größte Hightech-Zulieferer der Welt. Bisher lässt der Konzern vor allem in China bauen. Rund 1,3 Millionen Menschen sind dort bei Foxconn angestellt. Damit ist das Unternehmen der mit Abstand größte private Arbeitgeber des Landes.

Allerdings steht Foxconn immer wieder wegen schlechter Arbeitsbedingungen in der Kritik – eine Serie von Suiziden unter den Beschäftigten hat den Konzern in ein schiefes Licht gerückt.

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