Jahresbilanz Einzelhandel bringt Licht und Schatten
Bundessparten-Obmann PEter Buchmüller, Bundessparten-GF René Tritscher und Ernst Gittenberger, Projektleiter der KMU Forschung Austria, präsentierten heute die Konjunkturentwicklung im Einzelhandel 2015.Die heute von der Bundessparte Handel vorgestellte Jahresbilanz 2015 für den Einzelfachhandel zeigt Licht und Schatten. Denn das nominelle Umsatzplus des gesamten Handels von 1,4% kommt nicht in allen Segmenten an, wie auch Bundesspartenobmann Peter Buchmüller einräumt. Besonders der Elektrofachhandel hatte im vergangenen Jahr nichts zu lachen.
„Wir können für das vergangene Jahr relativ positive Zahlen vermelden. Der Handel hat in absoluten Zahlen im vergangenen 700 Mio Euro zusätzlich umgesetzt“, so Buchmüller. Der leichte Aufwärtstrend im stationären Handel wird durch die Dynamik im Internet-Einzelhandel verstärkt. Rechnet man zur nominellen Umsatzsteigerung im stationären Einzelhandel 2015 (+1,1%) den Anstieg im Internet-Einzelhandel (+7 %) hinzu, liegt das nominelle Umsatzplus gesamt bei 1,4%. Insgesamt betrug 2015 der Umsatz im stationären und Internet-Einzelhandel in Österreich 69,6 Milliarden Euro. Das geht aus der aktuellen Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria hervor, die auf den Daten von mehr als 4.500 Geschäften basiert.
Allerdings kommt dieses Umsatzplus nicht immer an. Real betrug der Umsatzzuwachs des Einzelhandels im vergangenen Jahr 0,6%. Und das Bild wird durch den Branchensieger verzerrt. Insgesamt erzielte der Lebensmittelhandel über alle Quartale 2015 hinweg deutliche Umsatzzuwächse. Als umsatzstärkstes Segment mit einem Drittel der Umsatzäe ist dieser damit hauptverantwortlich für den Aufwärtstrend in der Statistik.
Demgegenüber ist der Einzelhandel mit Elektrogeräten, Computern und Fotoartikeln in fast allen Monaten sowie im Weihnachtsgeschäft von Umsatzrückgängen gekennzeichnet. In der Statistik der KMU Forschung Austria nahm dann der EFH mit einem nominelle Minus von -2,3% (real 1,4%) auch den letzten Platz bei der Entwicklung ein. Ernst Gittenberger, Projektleiter der KMU Forschung Austria, führte dies vor allem auf die fortgesetzte harte Konkurrenz durch Online-Anbieter zurück.
Beschäftigung
Zwei Entwicklungen im Einzelhandel hob Gittenberger besonders hervor. So konnte die Branche auch im vergangenen Jahr bei den Beschäftigten zulegen. Insgesamt beschäftigte der Handel 2015 um 1.500 Mitarbeiter mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt beschäftigte die Branche im Jahresdurchschnitt 2015 327.600 Mitarbeiter.
„Es ist nicht einfach qualifizierte Verkäufer zu finden“, bemerkte deswegen Buchmüller in diesem Zusammenhang. Die Bundessparte will deswegen auch die Lehrlingsausblildung weiter forcieren und zB auch in Richtung der Anforderungen des „digitalen Verkaufs“ ausweiten.
Ausblick 2016
Für das laufende Jahr rechnet das WIFO mit einem höheren Wirtschaftswachstum. Vor allem die Konsumausgaben sollten deutlich steigen (+3,5% nominell/+1,7 real). Die Einschätzung wird im Einzelhandel noch nicht vollkommen geteilt. So erwarten dieses Jahr 10% der Betriebe eine Verbesserung, 76% der Betriebe rechnen mit einem stabilen Geschäftsverlauf und 14% der befragten Betriebe gehen von einem Umsatzrückgang in 2016 aus. Buchmüller selbst zeigt sich optimistisch: „Ich persönlich erwarte dieses Jahr wegen der Steuerreform steigende Konsumausgaben.
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