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Sonntag, 28. April 2024
Über den Rand

„Tippen auf Touchscreen lädt Akku“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 05.02.2016 | |  Archiv
Chinesische Forscher haben ein Material entwickelt, das mechanische Energie in Strom umwandelt. So könnte das Tippen auf Smartphones gleichzeitig den Akku aufladen. (Bild: Erwin Lorenzen/ pixelio.de) Chinesische Forscher haben ein Material entwickelt, das mechanische Energie in Strom umwandelt. So könnte das Tippen auf Smartphones gleichzeitig den Akku aufladen. (Bild: Erwin Lorenzen/ pixelio.de)

Wie Medien berichten, entwickelten chinesische Forscher eine neue Methode, mittels der sich die Akkulaufzeit von Smartphones und Tablets künftig deutlich verlängern lassen könnte. Die mechanische Energie, die der Nutzer beim Tippen auf den Touchscreen erzeugt, soll dabei nämich in elektrische Energie umgewandelt werden, die wiederum die Akkus der mobilen Endgeräte aufladen soll. Möglich wird das durch ein „durchsichtiges Hightech-Nanomaterial“, das auf dem Touchscreen angebracht wird.

Der Projektleiter der chinesischen Lanzhou University erläutert gegenüber LiveScience: „Touchscreens findet man heutzutage auf so gut wie jedem Smartphone oder Tablet-Computer.“ Diese würden in der Regel mittels Fingertippen bedient. So hat sich das chinesische Forscherteam überlegt, dass man die mechanische Energie dieser Bewegungen einfach in elektrischen Strom verwandeln könnte, um den Akku der portablen Geräte wieder aufzuladen. „Das könnte die zur Verfügung stehende Laufzeit signifikant verlängern„, so der Projektleiter.

Das Team hat daraufhin einen neuen Werkstoff genannt „PDMS“ entwickelt. Dieser wird auf den Touchscreens angebracht. Wie beschrieben wird, basiert PDMS auf transparentem Silikon-Gummi, in den spezielle Drähte aus Bleititanzirkonoxid eingearbeitet sind. „Die Drähte sind gerade einmal 700 Nanometer dick – also ungefähr 140 Mal dünner als ein menschliches Haar – und werden mithilfe eines elektrischen Feldes im Material gleichmäßig ausgerichtet“, berichten Medien.

Wenn diese Nano-Drähte nun verbogen werden – weil zB. jemand auf das Material drückt – soll Elektrizität entstehen. Wie berichtet wird, konnten die Forscher bei ersten Experimenten auf diese Weise Strom mit einer Stärke von 0,8 Nanoampere erzeugen – „das entspricht in etwa dem Millionstel des Werts, den ein Hörgerät benötigt. Die Ergebnisse zukünftiger Tests werden helfen, unser Material noch effizienter zu gestalten, um die Akkus von mobilen Geräten vollständig laden zu können“, so Projektleiter Yong Qi.

Noch ein Vorteil

Dem chinesischen Materialforscher zufolge hat dieser Ansatz noch einen weiteren Vorteil: Er verbessert den Schutz der Privatsphäre der User. „Das PDMS-Material hat nämlich aufgrund der integrierten Nano-Drähte die Eigenschaft, dass es lediglich gerade von oben betrachtet wirklich durchsichtig erscheint. Wer schräg von der Seite auf einen derart modifizierten Handy-Bildschirm eines Sitznachbarn spähen will, erkennt lediglich ein verschwommenes Bild.“

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