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Blick nach Deutschland

Interaktiver Handel legt weiter zu

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 22.02.2016 | | 1  Archiv
Der interaktive Handel in Deutschland wuchs auch 2015: Fast jeder achte Euro wird laut bevh online ausgegeben. (Bild: Gerd Altmann/ pixelio.de) Der interaktive Handel in Deutschland wuchs auch 2015: Fast jeder achte Euro wird laut bevh online ausgegeben. (Bild: Gerd Altmann/ pixelio.de)

Eine groß angelegte Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland zeigt: Der Online- und Versandhandel hat im vergangenen Jahr kräftig von der Kauflaune der Bundesbürger profitiert. So legten die Gesamtumsätze mit Waren und Dienstleistungen um 9% auf 65,3 Milliarden Euro zu. Im Jahr zuvor war der Umsatz um 2% gewachsen. Der Platzhirsch unter den Warengruppen war auch 2015 das Segment Bekleidung, auf Platz zwei folgen Elektronikartikel und Telekommunikation.

Der Umsatz mit Waren betrug im interaktiven Handel (das heißt, Online- und Versandhandel) in Deutschland im vergangenen Jahr laut bevh also 52,37 Milliarden Euro. Davon entfielen 46,90 Milliarden Euro auf den reinen Onlinehandel, der somit einen Anteil von fast 90% am Gesamtumsatz der Branche des interaktiven Handels ausmacht. „Damit wuchs der Onlinehandel mit Waren im Jahr 2015 um 12% – und liegt wieder deutlich über dem Wachstum des gesamten Einzelhandels von 3,1%“, sagt der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland. Für digitale Güter und Dienstleistungen gaben die deutschen Konsumenten übrigens 12,97 Milliarden Euro aus.

„Im Jahr 2015 hatte der interaktive Handel vier Wachstumsquartale hintereinander. Die Kauflaune ist aufgrund der robusten Konjunktur und der niedrigen Zinsen stabil. Die Umsatzsteigerung ist eine Abstimmung per Maus-Click: E-Commerce und Versandhandel stehen für mehr Auswahl, Service und modernes Einkaufserlebnis.“, erläutert Präsident des bevh, Gero Furchheim.

Ranking

Der Platzhirsch unter den Warengruppen war laut bevh auch 2015 das Segment Bekleidung, mit einem Umsatz im E-Commerce von 10.016 Millionen Euro (2014: 8.497 Mio. Euro; +18%). Auf Platz zwei folgen mit einem Umsatz von 7.554 Millionen Euro (2014: 5.678 Mio. Euro; +33%) die Elektronikartikel und Telekommunikation. Auf Platz drei liegen Bücher und Ebooks mit einem Umsatz von 3.613 Millionen Euro (2014: 3.929 Mio. Euro; -8%).

Online-Umsatzrückgange wie bei den Büchern gab es auch in der Warengruppe Bild- und Tonträger/Video- und Musicfiles mit Umsätzen von 1.824 Millionen Euro (2014: 2.279 Mio. Euro; -20%). Die sinkenden Umsätze bei Bild- und Tonträgern/Video- und Musicfiles würden übrigens keine rückläufige Nutzung dieser Medien bedeuten, wie Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh, erklärt. „Viel mehr deuten sie, ähnlich wie im Buchmarkt, auf veränderten Konsum hin. Abo- und auch Streaming-Dienste haben in kürzester Zeit die Nutzerherzen erobert und so ist es für Verbraucher heute nicht mehr wichtig Musik oder Hörbücher zu besitzen. Stattdessen reicht der Zugriff auf die Ware um sie zu konsumieren.“

„Multichannel gewinnt“

Online-Marktplätze bilden mit einem Umsatz von 24.950 Millionen Euro (2014: 23.907 Mio. Euro; +4%) laut bevh über die Hälfte des Gesamtumsatzes des E-Commerce ab. Die Ansprache des Kunden über mehr als nur einen Kanal wirkt offenbar und so setzten Multichannelversender 13.976 Millionen Euro (2014: 11.309 Mio. Euro; +27%) um. „Das größte Wachstum verzeichneten somit die Multichannelversender“, sagt der bevh. An dritter Stelle folgen die Internet Pure Player mit einem Umsatz von 6.308 Millionen Euro (2014: 5.935 Mio. Euro; +6%).

Prognose

Der bevh geht 2016 in Deutschaldn „konservativ geschätzt“ von einem Plus von 4% auf 54,5 Milliarden Euro im interaktiven Handel (Online- UND Versandhandel) und einem Plus von 12% auf 52,5 Millarden Euro im E-Commerce aus. Wenk-Fischer dazu: „Mit Blick auf die Marktlage, die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und das noch nicht ausgeschöpfte Wachstumspotential bestimmter Warengruppen gehen wir weiterhin von einem überdurchschnittlichen Wachstum des Online- und Versandhandels gegenüber dem gesamten Einzelhandel aus. Denn das Volumen des Einzelhandels lässt noch wesentlich mehr E-Commerce zu.“

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Kommentare (1)

  1. Interaktiver Handel legt weiter zu !!!!

    Hallo,
    wenn der interaktive Internethandel so weiter zulegt, wird der herkömmliche Fachhandel bald von der Bildfläche verschwunden sein.
    Der Onlinekäufer/In, wenn er oder sie so weiter Online einkauft in Zukunft, wird seinen Arbeitsplatz im lokalen Bereiche verlieren und bei Amazon oder Geizhals.at sich bewerben müssen.

    Schauen wir mal ob das besser wird, Schuld an dieser Misere hat die Industrie mit der zwei Arten Belieferung, nämlich Fachhandel und Onlinehandel, im Onlinehandel wird die Ware teilweise unter unserem Einkaufspreis schon wieder verkauft,
    das kann es nicht sein.
    Kunden kommen zu uns mit der Geizahls.at Information, da steigen uns Fachhändler manchmal die Krausbirnen auf.

    Ich hoffe das sich die Gremien und die Handelskammern, etc. nicht weiter rühmen an diesem „großartigen“ Zulegen des Onlinehandels, wenn auf der anderen Seite der etablierte Fachhandel stirbt, bitte dies zu bedenken in der nächsten Zeit, es ist 5 Minuten vor Zwölft in dieser Sache für den Fachhandel in allen Sparten,
    danke,

    Mayrhofer Hans
    Elektro-Fachhändler, Oberneukirchen

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