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Montag, 29. April 2024
Österreichischer Mobilfunkmarkt

Wettbewerb: Seit 2015 sinken wieder die Durchschnittspreise

Telekom | Dominik Schebach | 15.03.2016 | | 1  Archiv
Der Merger von H3G und Orange führte auf dem österreichischen Markt laut RTR und BWB zu Preissteigerungen, seit 2015 sinken die Preise allerdings wieder. Der Merger von H3G und Orange führte auf dem österreichischen Markt laut RTR und BWB zu Preissteigerungen, seit 2015 sinken die Preise allerdings wieder.

Gestern präsentierten BWB und RTR ihre Berichte zur Entwicklung der Mobilfunk-Tarife. Diese seien nach dem Merger von 3 mit Orange zuerst gestiegen, bevor sie 2015 wieder gefallen seien. Dennoch liegen die Endkundenpreise teilweise nach wie vor über dem Preisniveau vor dem Zusammenschluss. Eine Darstellung, der von Netzbetreiberseite doch entschieden widersprochen wurde.

Die gestrige Präsentation der Berichte zur Preisentwicklung im Mobilfunkmarkt nutzten sowohl Regulator als auch Bundeswettbewerbsbehörde um nochmals ihre damalige Ablehnung des Mergers – aufgrund von Wettbewerbsbedenken – zu betonen. Beide Berichte kamen zum Schluss, dass es durch den Zusammenschluss bis Ende 2014 zu signifikanten Preissteigerungen gekommen ist. Die von der BWB berechneten durchschnittlichen Preiserhöhungen für Bestandskunden lagen im Bereich von 14−20 %. Im Prepaid-Segment lagen die Preiserhöhungen bei 20–30 %, im Postpaid-Segment bei 13−17 %. Die von der RTR berechnete Erhöhung der Preise für Neukunden in den Jahren 2013 und 2014 liegt bei 50−90 % für einen durchschnittlichen Smartphone-Nutzer und bei 22−31 % für durchschnittliche traditionelle Nutzer (ohne Nutzung von mobilen Datendiensten).

Erst durch den Markteintritt der virtuellen Netzbetreiber wie Hofer Telekom sei es wieder wegen des verstärkten Wettbewerbs zu sinkenden Durchschnittspreisen gekommen. Unterstützt wurde dies – aus Sicht der RTR – durch umfangreiche Aktivitäten der BWB, der RTR und der Arbeiterkammer, wie zB die Absenkung des Portierungsentgelts durch die RTR. Seither sinke auch wieder der Mobilpreisindex der RTR. Der Regulator schließt daraus, dass sich der Wettbewerb wieder intensiviert hätte. Trotzdem monieren RTR und BWB, dass die Endkundenpreise zT noch immer über dem Preisniveau vor dem Zusammenschluss liegen. Auch müsse sich erst zeigen, wie nachhaltig der durch virtuelle Netzbetreiber induzierte Wettbewerb sei. Deswegen wollen die Behörden weiterhin den Markt sehr genau beobachten.

Widerspruch

Die Darstellung von RTR und BWB veranlasste Drei zu einer Stellungnahme, denn bei dem Betreiber sieht man die Sache naturgemäß deutlich anders. „Nach dem Preis-Index der RTR liegen die Mobilfunk-Tarife in Österreich heute unter dem Niveau von 2011 und damit unter jenen Tarifen vor dem Merger von Drei und Orange“, erklärte 3CEO Jan Trionow. „Die von BWB und RTR zitierten Untersuchungen zeigen, dass die Preise zwar 2013 und 2014 gestiegen, 2015 aber wieder deutlich gefallen sind. Dank des intensivierten Wettbewerbs befinden sich die Tarife heute wieder rund 10 Prozent unter dem Niveau von 2011.

Dementsprechend interpretiert man bei dem Betreiber die Ergebnisse der Untersuchungen unter einem anderen Blickwinkel. Erst der Merger hätte für Drei die Investitionen in ein neues Netz ermöglicht. Und auch der Wettbewerb sei weiterhin gegeben, so Trionow: „Beide Berichte belegen klar, dass der Wettbewerb am österreichischen Markt funktioniert und die vereinbarten Merger-Auflagen nach einer Anlauf-Phase gewirkt haben. Erst der Merger hat uns signifikante Investitionen ermöglicht. Die Statements bestätigen auch, dass Österreich aktuell in punkto Geschwindigkeit, Verfügbarkeit und Ausfallssicherheit im deutschsprachigen Raum über eines der besten Mobilfunkangebote verfügt – mit neuen Technologien wie LTE und einer weltweit führenden digitalen Infrastruktur. Österreichs Kunden haben dadurch heute Zugang zu mehr Produkten und Services als jemals zuvor.“

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Kommentare (1)

  1. Einspruch !

    Bei 3 sind die Preise sicher nicht 10 Prozent unter dem Niveau vo 2011. Unl. Internet gab es damals für
    15 Euro. Heute zahlt man als Vertragskunde dafür
    18 Euro + SP (auch als Bestandskunde) und ab April 16 sollen es bei Neuanmeldung 23 Euro werden. Dazu kommt noch die Indexanpassung. Mit Wertkarte sind es 19 Euro (Bestandskunden) bzw. 26 Euro (Neukunden). mfg

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