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Montag, 6. Mai 2024
Creditreform

Unternehmens-Insolvenzen nehmen wieder zu

Hintergrund | Dominik Schebach | 11.04.2016 | |  Archiv
Rainer Kubicki, Präsident des Gläubigerschutzverbandes Creditreform, erwartet für 2016 eine weitere Zunahme bei den Unternehmens-Insolvenzen. Rainer Kubicki, Präsident des Gläubigerschutzverbandes Creditreform, erwartet für 2016 eine weitere Zunahme bei den Unternehmens-Insolvenzen.

Erstmals seit fünf Jahren hat die Zahl der Unternehmensinsolvenzen pro Quartal wieder zugenommen. Wie aus der Insolvenzstatistik der Creditreform hervorgeht, stieg die Anzahl der Insolvenzen in den ersten drei Monaten 2016 um 7,6% auf 1440 Verfahren. Dafür ist die Zahl der Privatkonkurse um 4,9% zurückgegangen.

Ob mit dem ersten Quartal 2016 der langjährige Trend bei den Unternehmensinsolvenzen gebrochen wurde, steht noch nicht fest. Klar ist, dass sich die Zahl der eröffneten Verfahren um fast 10% auf 876 erhöht hat. In 564 Fällen (+5%) wurden die Insolvenzanträge mangels kostendeckenden Vermögen abgewiesen. Auslöser der Insolvenzen waren laut Creditreform in erster Linie Managementfehler, Konkurrenzdruck und Forderungsverluste.

Besonders betroffen waren das Baugewerbe und der Handel. Hier nahm  die Anzahl der Insolvenzen um 18% bzw 14,1% zu. Die größte Insolvenz der bisherigen Monate war die Firma ACTIV Solar GmbH mit rund 690 Mio. Euro an Verbindlichkeiten. Die meisten Arbeitsplätze wurden durch die Insolvenz des Industrieunternehmens Borckenstein GmbH gefährdet (286).

Damit dürfte die Entwicklung der Insolvenzstatistik der Stimmungslage der Unternehmer folgen. Der im vergangenen Herbst von Creditreform erhobene Stimmungsbarometer hinsichtlich der Geschäfts-, Umsatz-, Ertrags- und Personallage war so schlecht wie zuletzt 2008. Niedrige Zinsen und billiges Öl dämpfen den Abwärtstrend noch. Insgesamt sollten sich die heimischen Unternehmen daher auf mehr Insolvenzen in diesem Jahr einstellen und ihr Risikomanagement entsprechend wappnen. Denn Forderungsausfälle infolge von Kundeninsolvenzen verringern die ohnehin dünnen Margen und gefährden die eigene Liquidität. „Die Information über die Bonität der Geschäftspartner und die schnellst mögliche Einbringung der offenen Forderungen müssen daher ganz oben auf der To-Do-Liste stehen“, meint Rainer Kubicki, Präsident des Gläubigerschutzverbandes.

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