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Sonntag, 28. April 2024
WKÖ-Bundessparte Handel bedauert vergebene Chance

Gehaltsgespräche auf Eis gelegt

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 19.07.2016 | |  Archiv
Die Sozialpartner-Gespräche rund um ein neues Gehaltschema im Handel wurden auf Eis gelegt. Überzogene Gehaltsforderungen der Gewerkschaft hätten laut Bundessparte Handel eine Einigung verhindert. (Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt/ pixelio.de) Die Sozialpartner-Gespräche rund um ein neues Gehaltschema im Handel wurden auf Eis gelegt. Überzogene Gehaltsforderungen der Gewerkschaft hätten laut Bundessparte Handel eine Einigung verhindert. (Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt/ pixelio.de)

Die Bundessparte Handel der WKÖ und die Gewerkschaft GPA-djp haben nahezu zwei Jahre lang viel Zeit und Kraft in eine sinnvolle grundlegende Neugestaltung des Kollektivvertrages für Handelsangestellte investiert. Nun wurden die Gespräche auf Eis gelegt ...

Die gemeinsamen Ziele der Gespräche rund um ein neues Gehaltschema im Handel waren bzw. sind:

  • Die Vereinheitlichung der Gehaltstafeln mit dem Ziel einer österreichweit gültigen Tafel für alle Handelsbranchen
  • Die Vereinfachung des bestehenden Beschäftigungsgruppenschemas
  • Klare und unmissverständliche Formulierungen der jeweiligen Beschäftigungsgruppen

Die Sozialpartner-Gespräche wurden nun aber auf Eis gelegt, überzogene Gehaltsforderungen der Gewerkschaft würden eine Einigung verhindern, wie die WKÖ-Bundessparte Handel sagt und dabei „die vergebene Chance bedauert“.

Dabei gäbe es positive Effekte, wie die WKÖ erläutert. So zB.

  • Mehr Gehalt insbesondere für junge Mitarbeiter
  • Erleichterungen bei der Beschäftigung von älteren Mitarbeiter
  • Eine spezielle Förderung für Frauen, weil der Anteil an weiblichen Mitarbeiterinnen im Handel sehr hoch ist (74% im Einzelhandel)
  • Anrechnung der Karenzzeiten für Mutterschaft (bis zu 7 Jahren)
  • Weniger Berufsjahressprünge, dafür schnellerer Anstieg der Gehälter
  • Leistungsgerechtere Entlohnung durch Schaffung von 3 (statt wie bisher 2) Beschäftigungsgruppen, in die die überwiegende Anzahl der Mitarbeiter einzustufen ist.

„Das bedeutet mehr Gehalt für dieselbe Leistung“, so die Bundessparte Handel.

„Zu hohe Forderungen“

Hinsichtlich des Gehalts (kollektivvertragliche Mindestgrundgehaltstafel) habe die Gewerkschaft den Handel jedoch mit zu hohen Forderungen konfrontiert, wie die WKÖ erklärt. „Denn beim Umstieg ins neue System würden stets die höheren Gehälter für die Mitarbeiter zum Tragen kommen. Aufgrund der unrealistisch hoch veranschlagten finanziellen Forderungen der Gewerkschaft, würde das jedoch zu einem Anstieg der Gehälter von 4,8% bis 18% führen. Schon eine einprozentige Gehaltssteigerung bedeutet heute beispielsweise für ein größeres Handelsunternehmen Mehrausgaben in der Höhe von 20 Millionen Euro.

Das rüttelt an der Existenzgrundlage vieler Handelsunternehmen, die in den nächsten Jahren die deutlichen Mehrkosten des neuen Gehaltsschemas zu tragen hätten“, warnt Peter Buchmüller, Obmann der Bundessparte Handel und Kollektivvertrags-Chefverhandler der Arbeitgeberseite im Handel. „Aber trotz dieser derzeit noch bestehenden Differenzen sind unsere Türen für weitere Gespräche mit unserem Sozialpartner-Vis a vis natürlich offen“, so Buchmüller.

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