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Montag, 29. April 2024
Unternehmertum im Einzelhandel

Studie zu Gründungsmotiven

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 26.09.2016 | |  Archiv
Die Bundessparte Handel der WKÖ hat die Gründungsmotive und Strategien österreichischer Einzelhändler im Zuge einer Studie erhoben. Die Bundessparte Handel der WKÖ hat die Gründungsmotive und Strategien österreichischer Einzelhändler im Zuge einer Studie erhoben.

Die Bundessparte Handel der WKÖ hat basieren auf einer Erhebung der KMU Forschung Austria eine Studie in Auftrag gegeben, die sich mit den Gründungsmotiven und Strategien selbständiger Einzelhändler – also, warum sich jemand im Einzelhandel selbständig macht – befasst. Diese Studie „Unternehmertum im Einzelhandel“ stützt sich auf die Angaben von knapp 400 Einzelhändlern.

„Studien über den Einzelhandel werden regelmäßig erstellt. Studien hingegen, die die Einzelhändler – also die Unternehmer im Einzelhandel – in den Mittelpunkt stellen, sind rar“, so die Bundessparte Handel der WKÖ, die kurzerhand eine Studie zu den Gründungsmotiven im Einzelhandel in Auftrag gab.

Warum wird im Einzelhandel neu gegründet?

Wie die Studie zeigt, sind Gründungen von Einzelhandelsunternehmen trotz oder gerade wegen des hochkompetitiven Markts vor allem intrinsisch motiviert. „Anders ausgedrückt: Die Freude an der Verwirklichung eigener Ideen steht im Vordergrund. So genannte ‚Pull-Faktoren‘ wie Selbstbestimmung und Umsetzung eigener Konzepte spielen eine zentrale Rolle“, so Roman Seeliger, stellvertretender GF der Bundessparte Handel der WKÖ. Deutlich weniger häufig seien „Push-Faktoren“ wie fehlende Aufstiegsmöglichkeiten oder die Verhinderung/Beendigung von Arbeitslosigkeit für die Selbständigkeit im Einzelhandel ausschlaggebend.

Strategien der Einzelhändler: nachhaltig und langfristig

Unternehmensstrategien sind im Einzelhandel auf Nachhaltigkeit und Langfristigkeit ausgelegt, wie die Ergebnisse zeigen. „Junge Unternehmer vollziehen jedoch einen Paradigmenwechsel von der Wachstumsorientierung zu ethischen und ökologischen Aspekten. Im Versand- und Internethandel gibt es einen hohen Anteil an Unternehmen, die aktiv auf den technologischen Wandel reagieren (Stichwort: Digitalisierung)“, so die WKÖ.

Wettbewerbsfähigkeit wird am regionalen Markt als hoch, am internationalen Markt als gering eingestuft

Die Wettbewerbsfähigkeit wird von den befragten Einzelhändlern nur im regionalen Umfeld gut bewertet, was laut den Studienautoren u.a. daran liegt, dass die Einzelhandelsstruktur in Österreich nach wie vor kleinstrukturiert und großteils durch die Vertriebsform Ladengeschäft geprägt ist. „Das Internet würde Möglichkeiten zur Erschließung des gesamtösterreichischen und internationalen Marktes bieten, die aber gerade von Kleinst- und Kleinunternehmen noch nicht ausreichend genutzt werden“, ist Seeliger überzeugt.

Gewinne dienen dem Abbau von Fremd- oder dem Aufbau von Eigenkapital

„Die Gewinne im Einzelhandel liegen im Durchschnitt deutlich unter den Umsatzrenditen anderer Wirtschaftssektoren in Österreich“, so die Bundessparte Handel. „Sie werden im Einzelhandel in erster Linie zum Abbau von Fremdkapital oder für den Aufbau von Eigenkapital verwendet. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft werden mit Gewinnen vor allem Sachinvestitionen finanziert.“

Resümee

Wie die Bundessparte Handel resümiert, ist der Einzelhandel zwar ein gesättigter und hoch kompetitiver Markt mit geringen Renditen – „dennoch entfallen rund 4.000 Unternehmensneugründungen pro Jahr auf den Einzelhandel“, so Seeliger, und: „Auch in Krisenjahren hat sich der österreichische Einzelhandel als stabiler Arbeitgeber erwiesen.“

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