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Freitag, 26. April 2024
Testfahrten in der Steiermark

Erste selbstfahrende Autos unterwegs

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 21.12.2016 | |  Archiv
Verkehrsminister Jörg Leichtfried beim Test von automatisierten Manövern in einem Testfahrzeug. (© bmvit/Johannes Zinner) Verkehrsminister Jörg Leichtfried beim Test von automatisierten Manövern in einem Testfahrzeug. (© bmvit/Johannes Zinner)

In der Steiermark haben heute die ersten Tests mit teilweise selbstfahrenden Autos auf österreichischen Straßen stattgefunden. Speziell ausgerüstete PKW von AVL List und Magna, die selbstständig lenken, bremsen und beschleunigen, sind dafür bei Gratkorn auf die A9 aufgefahren und haben erste Kilometer auf öffentlichen Straßen abgespult.

„Heute ist ein historischer Tag. Selbstfahrende Autos werden unseren Alltag sicherer machen. Es wird weniger Tote auf unseren Straßen geben, weil die Technik hilft fatale Fehler zu vermeiden“, so Verkehrsminister Jörg Leichtfried bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit AVL-CEO Helmut List und MAGNA-Vorstand Gerd Brusius. Ermöglicht werden die Tests durch eine kürzlich in Kraft getretene Verordnung des Verkehrsministeriums (bmvit).

Ab sofort finden auf Österreichs Straßen laufend Tests mit selbstfahrenden Fahrzeugen statt. In der Anfangsphase werden in Salzburg autonome Kleinbusse getestet, auf der A2 Süd Autobahn ein Autobahnpilot und das Bundesheer testet selbstfahrende Heeresfahrzeuge, LKWs und Traktoren. Bei den ersten Tests, die heute auf der Teststrecke bei Gratkorn präsentiert wurden, schicken AVL und Magna Steyr Autos auf die Autobahn, die autonom fahren: also lenken, bremsen und beschleunigen. Nach dem heutigen Startschuss am AVL-Testgelände in Gratkorn bei Graz werden weitere Testreihen auf der A2 zwischen Laßnitzhöhe und Graz-West ab Mitte Jänner 2017 anlaufen.

Klare Regeln & Ziele

„Das Ziel ist Fahrassistenzsysteme zu entwickeln, die helfen Unfallzahlen im Straßenverkehr deutlich zu senken. Dass wir jetzt auf steirischen Straßen testen können, ist ein wichtiger Schritt zu schnellen und effizienten Lösungen im Sinne unserer Kunden. Damit werden wir entscheidende Schritte zu einer sicheren Mobilität der Zukunft setzen“, so Helmut List.

„Bei Magna bauen wir seit Jahren Know-how bei Fahrerassistenz und automatisiertem Fahren auf. Wir wollen mit moderner Technik zu mehr Komfort und Sicherheit im Straßenverkehr beitragen. Tests unter Realbedingungen, also auf öffentlichen Straßen, sind unbedingt notwendig, damit die Systeme verlässlich funktionieren“, so Gerd Brusius, Vorstandsmitglied bei Magna Steyr.

Bei den ersten, heute durchgeführten Tests wurden Versuchsfahrzeuge mit autonomer Längs-, und Querführung eingesetzt. Dabei kann das Fahrzeug selbstständig über einen längeren Zeitraum auf gewissen Straßenabschnitten autonom fahren, also lenken, bremsen und beschleunigen. Aus Sicherheitsgründen wurde die Fahrzeugfunktion ständig von erfahrenen Versuchsfahrern überwacht.

Für die Testfahrten gibt es klare Spielregeln: Um Sicherheit zu gewährleisten, muss immer ein ausgebildeter Testpilot hinter dem Steuer sitzen, der jederzeit die Kontrolle übernehmen kann. Bevor neue Systeme auf der Straße getestet werden dürfen, müssen sie einige tausend Kilometer auf Teststrecken oder in Labors absolviert haben.

Das Verkehrsministerium fördert Tests für selbstfahrende Autos durch einen eigenen „Aktionsplan Automatisiertes Fahren“. Er ermöglicht Unternehmen, Tests unter Realbedingungen auf heimischen Straßen durchzuführen. Darüber hinaus enthält er ein Förderpaket in Höhe von 20 Millionen Euro, mit dem Laborstrecken, Stiftungsprofessuren und Technologieentwicklung gefördert werden.

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