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Energiewende: „Alternative“ begrüßen Kanzlerrede

Hintergrund E-Technik | Dominik Schebach | 13.01.2017 | Bilder | |  Archiv
Eine radikale Energiewende zu erneuerbaren Energiequellen wie PV soll nach Plan von Bundeskanzler Christian Kern u.a. neue Investitionen auslösen und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. (Foto: Schebach) Eine radikale Energiewende zu erneuerbaren Energiequellen wie PV soll nach Plan von Bundeskanzler Christian Kern u.a. neue Investitionen auslösen und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. (Foto: Schebach)

Nach den Ankündigungen von Bundeskanzler Christian Kern, die Energiewende zu einem zentralen Punkt seiner Politik zu machen, melden sich nun die Interessensverbände der alternativen Energieversorger sowie der FFEI zu Wort. Für die Umsetzung der Visionen des Kanzlers fordern sie sichere finanzielle Rahmenbedingungen sowie eine Bevorzugung der alternativen Energieerzeugung gegenüber fossilen Energieträger.

Nach Ansicht von Kern brauche es eine „komplette Energiewende“ und er halte in diesem Bereich Investitionen in der Höhe von 40 Mrd Euro aus privaten Mitteln für möglich. Neben der Investition in neue Erzeugungskapazitäten will der Bundeskanzler auch die Übertragungsnetze weiter ausbauen. Um das zu finanzieren, will Kern die Ökostromförderung effizienter gestalten und dabei aber gleichzeitig die zukünftige Förderung auf 5 bis 7 Cent/kWh drücken.

Dieses Bekenntnis zur alternativen Energie stößt durchaus auf Zuspruch. Damit der vorhergesehene Investitionsschub auch zustande kommt, fordern die Vertreter der alternativen Energieerzeuger allerdings langfristige sichere Rahmenbedingungen. „Es bleibt zu hoffen, dass die Kanzlerrede zu raschen Maßnahmen der Regierung führt. Österreich hat beim Klimaschutz und der Energiewende einen hohen Nachholbedarf. Das von Bundeskanzler Kern angekündigte Programm hat mit sinnvollen Adaptierungen das Potenzial, Österreich wieder in eine umweltpolitische Musterrolle zu bringen“, meinte zB Peter Püspök, Präsident des Dachverbands Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ).

Kleinwasserkraft hofft auf Investitionsschub

Besonders große Hoffnungen löste Rede des Bundeskanzlers beim Verband Kleinwasserkraft Österreich aus. „Über den exakten Weg und die Ziele wird man noch diskutieren müssen, aber wenn der Herr Bundeskanzler die effizienteste Technologie als erstes forcieren will, dann ist er bei der Kleinwasserkraft an der richtigen Adresse,“ hält daher Kleinwasserkraft Österreich Präsident Christoph Wagner fest.

Mit einem Prämiensatz von durchschnittlich 5 bis 7 Cent/kWh lasse sich nach Ansicht des Verbandes der seit einigen Jahren bestehende Investitionsstau bei der Kleinwasserkraft auflösen. Insgesamt könnten so Investitionen von bis zu 3 Mrd Euro ausgelöst werden. Mindestens ebenso wichtig seien aber auch die Rahmenbedingungen, wie Geschäftsführer Paul Ablinger ergänzt: „Mehrere Jahre wird nun bereits über die kleine Ökostromgesetznovelle verhandelt und schon viel zu viel Zeit und Investitionspotential und somit auch Arbeitsplätze wurden hier vergeudet.“ Kleinwasserkraft ÖSterreich fordert deswegen auch, dass die „Subventionen für konventionelle Energieformen“ endlich abgeschafft werden. Denn in diesem Fall wären die alternativen Energieerzeuger schon längst konkurrenzfähig, ist Wagner überzeugt.

FEEI will Fokus auf Effizienz und Hebelwirkung

Zu Wort meldete sich auch der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie, der in der Rede des Bundeskanzlers richtige Ansätze für den Ausbau der Energie-, Telekom- und Forschungsinfrastruktur entdeckt. „Das ambitionierte Programm erfordert aber eine aktive Industriepolitik, die es Unternehmen erleichtert, mit ihren Innovationen und Technologien sowohl in Österreich als auch international reüssieren zu können“, weist FEEI-Geschäftsführer Lothar Roitner hin. „Die angekündigten Investitionen zum Beispiel von rund 40 Mrd. Euro in erneuerbare Energien, Elektromobilität und Energieeffizienz sind zu begrüßen. Eine Energiewende kann jedoch nur auf Basis intelligenter Stromnetze realisiert werden, die eine verstärkte Einspeisung aus de-zentralen Stromquellen, Speichern und Netzstabilität ermöglichen.“

Der FEEI fordert daher ua. Erleichterungen für Investitionen in Smart Grids. Flankierend dazu wünscht sich der FEEI eine Erhöhung der Forschungsförderung, damit Österreich international wettbewerbsfähig zu sein, sowie eine „Entrümpelung der Bürokratie“ bei der Mittel-Vergabe. Außerdem wünscht sich Roitner, dass 200 Mio Euro aus der sogenannten Breitband-Milliarde zusätzlich in die IKT-nahe Forschung fließen.

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Besonders große Hoffnungen macht man sich bei der Kleinwasserkraft Österreich. Mit einem Förderregime von 5 bis 7 Cent/kWh sei man durchaus konkurrenzfähig. (Foto: Kleinwasserkraft Österreich)
Besonders große Hoffnungen macht man sich bei der Kleinwasserkraft Österreich. Mit einem Förderregime von 5 bis 7 Cent/kWh sei man durchaus konkurrenzfähig. (Foto: Kleinwasserkraft Österreich)
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