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Montag, 29. April 2024
8,3% Umsatzverlust innerhalb der Gemeinschaft

EU: Milliarden-Schaden durch Smartphone-Fälschungen

Telekom | Dominik Schebach | 06.03.2017 | Bilder | |  Archiv
Die der Branche allein in den fünf größten EU-Staaten entgangenen Umsätze durch gefälschte Smartphones - geschätzt. (Grafik: EUIPO) Die der Branche allein in den fünf größten EU-Staaten entgangenen Umsätze durch gefälschte Smartphones - geschätzt. (Grafik: EUIPO)

Produktfälschungen sind auch ein Problem der Smartphone-Industrie. In einem gemeinsamen Bericht mit der Internationalen Fernmelde Union schätzt das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO), dass im Jahr 2015 wegen Fälschungen weltweit 184 Millionen Smartphones weniger von der rechtmäßig tätigen Branche verkauft wurden. Allein innerhalb der EU betrug 2015 der entgangene Umsatz 4,2 Mrd Euro.

In Euro übersetzt, bedeutet dies, dass die im Markt vorhandenen Fälschungen im Jahr 2015 12,9% der legalen Umsatzerlöse von Smartphones so verloren gingen. Weltweit entspricht dies einem Wert von 45,3 Mrd Euro. Untersucht wurde, ausgehend von den in den Verkaufsstellen registrierten Verkäufen, die Anzahl der in 90 Ländern weltweit verkauften Smartphones. Im Jahr 2015 wurden weltweit 1,3 Milliarden Smartphones verkauft, sodass in dem Jahr weltweit ungefähr jeder Sechste ein Gerät erwarb – zu einem Durchschnittspreis von 275 EUR. In der Europäischen Union wurden 2015 150 Millionen Geräte verkauft, dh. eines an jeden dritten EU-Bürger. Die Fälschungen in der EU-28 beliefen sich im Jahr 2015 auf schätzungsweise 14 Millionen Einheiten; dies entspricht 8,3 % der Umsatzerlöse der Branche bzw. 4,2 Mrd. Euro.

Der Smartphone-Bericht ist der elfte in einer vom EUIPO über die Europäische Beobachtungsstelle für Verletzungen von Rechten des geistigen Eigentums herausgegebenen Studienreihe zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von Fälschungen in verschiedenen Wirtschaftszweigen in der EU. Erstmals wurden dabei die weltweiten Auswirkungen der Produktpiraterie untersucht.

Europäische Verteilung

Sieht man sich die geografische Verteilung an, so ist von den großen EU-Staaten besonders Italien von gefälschten Smartphones betroffen. Bei unseren südlichen Nachbarn beliefen sich die Umsatzverluste in der rechtmäßig tätigen Smartphone-Branche aufgrund von Fälschungen auf 885 Mio. Euro; dies entspricht 15,4 % des Branchen-Umsatzes.

In Großbritannien belief sich der Einnahmenverlust im selben Zeitraum aufgrund von Fälschungen auf 5,7% oder 660 Mio Euro. Auch in Deutschland sind die geschätzten Einnahmeverluste mit 5,7% (entspricht 564 Mio. Euro) mit am niedrigsten innerhalb der EU. Weniger Fälschungen wurden nur in den Niederlanden und Skandinavien ins den Verkehr gebracht.

Deutlich höher lagen dagegen Frankreich und Spanien mit 8% bzw 10% Umsatzverluste aufgrund von Fälschungen. Das übersetzt sich in entgangene Umsätze in der Höhe von 380 bzw 386 Mio Euro.

Laut EUIPO entging der österreichischen Branche 2015 durch Fälschungen bei Smartphones 7,7% des Umsatzes.

Bilder
Die Umsatzeinbußen pro Mitgliedsstaat laut EUIPO. (Grafik: EUIPO)
Die Umsatzeinbußen pro Mitgliedsstaat laut EUIPO. (Grafik: EUIPO)
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