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Montag, 29. April 2024
Studie von ECC Köln und Hermes

Trends auf der „letzten Meile“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 11.09.2017 | Bilder | |  Archiv
Wie ECC Köln und hermes in ihrer Kurzstudie herausgefunden haben, wünschen sich rund 20% der Konsumenten eine Lieferung am gleichen oder nächsten Tag, 47% kaufen jedoch am liebsten abends nach 18 Uhr im Netz ein. Für Onlinehändler werde eine Zustellung am selben und auch am nächsten Tag dadurch nahezu unmöglich. (Grafik: ECC Köln/ Hermes) Wie ECC Köln und hermes in ihrer Kurzstudie herausgefunden haben, wünschen sich rund 20% der Konsumenten eine Lieferung am gleichen oder nächsten Tag, 47% kaufen jedoch am liebsten abends nach 18 Uhr im Netz ein. Für Onlinehändler werde eine Zustellung am selben und auch am nächsten Tag dadurch nahezu unmöglich. (Grafik: ECC Köln/ Hermes)

In Zeiten des wachsenden Onlinehandels wird eine schnelle und bequeme Lieferung immer wichtiger. Große Player wie Amazon & Co. versuchen sich immer wieder an neuen Konzepten, wie zB Drohnen oder Zustellrobotern, um die „letzte Meile“ effizienter gestalten zu können. Das ECC Köln hat in Zusammenarbeit mit Hermes nun erhoben, was die Onlineshopper eigentlich von Same Day, Robotern, Drohnen und Co. halten.

Das ECC Köln und Hermes haben in der Kurzstudie „Klick auf den ersten Blick“ herausgefunden, wie Online-Shopper verschiedene Lieferkonzepte bewerten, und stellen fest: „Immer mehr Online-Shops wie Amazon und Zalando reagieren auf den Konsumentenwunsch nach schneller Lieferung und bieten die Blitzbelieferung noch am gleichen Tag an. Bisher hat jeder zehnte Online-Shopper Same Day Delivery bereits in Anspruch genommen. Fallen für diesen Service zusätzliche Kosten an, scheuen viele Online-Shopper noch die Nutzung. Außerdem sehen sie den Bedarfsfall eher noch in Ausnahmefällen, beispielsweise wenn ein Geschenk noch eilig besorgt werden muss oder ein dringendes Ersatzteil für eine Reparatur fehlt. Bei den umsatzstarken und zukunftsrelevanten Zielgruppen kommt der Service überdurchschnittlich gut an: Unter den Heavy-Online-Shoppern, die einen großen Teil ihrer Einkäufe online erledigen, und den Smart Consumern, für die das Smartphone im Alltag eine zentrale Rolle spielt, hat schon jeder Fünfte bzw. jeder Vierte die Blitzbelieferung bereits genutzt. Somit ist zu erwarten, dass der Service weiter an Relevanz gewinnen wird – nicht zuletzt auch aufgrund des kostenfreien Angebots im Rahmen des Amazon-Prime-Programms. Amazon erzieht Kunden regelrecht zur Ungeduld und setzt durch schnelle Lieferzeiten neue Maßstäbe.“

Laut Kurzstudie kollidiert der Wunsch nach schneller Lieferung allerdings häufig mit den Shopping-Gewohnheiten: So wünschen sich rund 20% der Konsumenten eine Lieferung am gleichen oder nächsten Tag, 47% kaufen jedoch am liebsten abends nach 18 Uhr im Netz ein. Für Onlinehändler werde eine Zustellung am selben und auch am nächsten Tag dadurch nahezu unmöglich – „schließlich brauchen sie Zeit, um bestellte Produkte aus dem Lager zu holen, einzupacken und anschließend an den Versanddienstleister zu übergeben. Wenn es mit der schnellen Lieferung aufgrund des späten Eingangs der Bestellung nicht klappt, sind Kunden möglicherweise frustriert. Um zu vermeiden, dass das passiert, müssen Händler transparent kommunizieren, dass eine Same- oder Next-Day-Lieferung nur dann möglich ist, wenn das Produkt bis zu einer bestimmten Uhrzeit bestellt wird“, so die Studienautoren.

Innovative Zustellkonzepte

Was die Lieferung angeht, steigen die Kundenansprüche immer höher an, Pakete müssen immer schneller von A nach B gelangen – das ruft auch innovative Zustellkonzepte auf den Plan. „Wird es zukünftig ganz normal sein, dass Konsumenten ihre Pakete via Roboter, Drohne, Kofferraumbelieferung oder in Paketkästen und -taschen am Haus erhalten?“, fragten ECC Köln und Hermes. Die Antwort: „Ausgeschlossen ist das nicht, denn die noch abstrakt wirkenden Konzepte werden von Onlineshoppern schon jetzt als verhältnismäßig nützlich bewertet.“ Am besten schneiden Paketkästen für Ein- und Mehrfamilienhäuser mit 56 bzw. 54 von 100 möglichen Nützlichkeitspunkten ab, dicht gefolgt von den Pakettaschen für die eigene Haustür. Abstraktere Konzepte, die mehr Vorstellungskraft erfordern und vermutlich für viele noch nach Science-Fiction klingen, werden verhaltener bewertet: Die Belieferung per Roboter erhält durchschnittlich 33 von 100 möglichen Punkten. Die Drohne liegt mit 32 Punkten knapp dahinter und die Zustellung in den Kofferraum wird mit 23 Punkten eingeschätzt.

Fazit

„Smart Consumer und Heavy-Online-Shopper stehen den innovativen Möglichkeiten noch positiver gegenüber als der Durchschnitt“, stellen die Studienautoren fest. Daher sei auch zukünftig eine Akzeptanz zu erwarten. Ein wichtiger Knackpunkt werde die einfache Handhabung sein, die zwingend notwendig sei, damit die Zustellung auch wirklich schneller oder bequemer wird. „Welche innovativen Zustellkonzepte sich tatsächlich durchsetzen werden, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass viel Dynamik in diesem Bereich vorhanden ist. Für Händler ist es wichtig, neue Entwicklungen zu verfolgen, um rechtzeitig die Weichen stellen zu können“, so ECC Köln und Hermes.  

 

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