Positive Impulse in der Personalentwicklung

Im Rahmen seiner Wirtschafts- und Konjunkturforschung im Herbst 2017 hat die Creditreform rund 1.700 heimische KMU nicht nur nach deren wirtschaftlichen Situation, sondern auch der aktuellen und zukünftigen Personalentwicklung befragt. Klares Ergebnis: Vom österreichischen Mittelstand ging diesen Herbst ein klarer positiver Impuls aus. Der Saldo aus mehr und weniger Personal beträgt plus 20,0 Prozentpunkte und konnte sich damit im Jahresverlauf mehr als verdoppeln (Vorjahr: plus 9,6 Prozentpunkte).
In den vergangenen Monaten haben 31,8% der befragten mittelständischen Unternehmen (Vorjahr: 23,6%) neue Mitarbeiter eingestellt, während 11,8% (Vorjahr: 14,0%) ihren Personalstock verringerten. Dabei zeigte sich das Verarbeitende Gewerbe am einstellungsfreudigsten, wo jeder zweite Betrieb neue Arbeitsplätze schuf (50,0%; Vorjahr: 25,9%). Im Baugewerbe war es jedes dritte Unternehmen (31,3%; Vorjahr: 14,1%), das zusätzliches Personal aufnahm. Bei der Dienstleistungsbranche stockten 29,6% der Unternehmen ihren Personalbestand auf (Vorjahr: 31,4%).
Nicht ganz so rosig stellt sich allerdings die Situation im heimischen Handel dar: Hier stellten 22,5% (im Vorjahr: 20,0%) der Betriebe zusätzliche Mitarbeiter ein. Auf der anderen Seite steht der Handel mit einem Anteil von 17,2% (Vorjahr: 10,7%) an der Spitze der Betriebe, die ihre Personaldecke verkleinerten, während beim Verarbeitenden Gewerbe lediglich 5,3% (Vorjahr: 17,6%) der Befragten mit weniger Beschäftigten produzierten.
Rechnet man die Betriebe gegeneinander auf, so erzielte das Verarbeitende Gewerbe mit plus 44,7 Prozentpunkten (Vorjahr: plus 8,3 Prozentpunkte) den besten Beschäftigungssaldo und der Handel mit einem Wert von plus 5,3 Prozentpunkten (Vorjahr: 9,3 Prozentpunkte) den niedrigsten Personalsaldo. Eine rückläufige Entwicklung gab es im Herbst 2017 auch bei der Dienstleistungsbranche: Hier gab der Saldo um 1,3 Zähler nach und liegt heuer bei plus 19,2 Prozentpunkten (Vorjahr: plus 20,5 Prozentpunkte).
Optimismus für die kommenden Monate
Dank der guten konjunkturellen Rahmenbedingungen geht die Creditreform davon aus, dass in den nächsten Monaten die Beschäftigung in den Unternehmen des österreichischen Mittelstandes weiter zunehmen wird. Der Erwartungssaldo aus mehr und weniger Personal liegt heuer bei plus 7,7 Prozentpunkten (Vorjahr: minus 4,9 Prozentpunkte), ein Wert, der seit zehn Jahren nicht mehr erreicht wurde.
Geht es nach den Erwartungen der Unternehmen, dann werden auch in den einzelnen Hauptwirtschaftsbereichen durch die Bank neue Arbeitsplätze geschaffen. Die meisten Neueinstellungen wird es bei der Dienstleistungsbranche (22,6%; Vorjahr: 12,4%) und beim Baugewerbe geben (22,5 %; Vorjahr: 6,4 %). Mit weniger Beschäftigten werden dagegen überdurchschnittlich viele Betriebe der Bauwirtschaft (16,3 Prozent; Vorjahr: 29,5 %) und des Dienstleistungsgewerbes (14,8 %; Vorjahr: 14,6 %) im nächsten Halbjahr arbeiten.
Den besten Erwartungssaldo erzielte das Verarbeitende Gewerbe mit plus 10,7 Prozentpunkten (Vorjahr: minus 4,7 Prozentpunkte), auf Platz zwei folgt die Dienstleistungsbranche mit einem Ergebnis von plus 7,8 Prozentpunkten (Vorjahr: minus 2,2 Prozentpunkte). Bei den mittelständischen Bauunternehmern hellte sich dagegen im Jahresverlauf die Stimmung am deutlichsten auf: Hier kletterte der Erwartungsindex um 29,3 Zähler nach oben und erreichte im Herbst 2017 einen Wert von plus 6,2 Prozentpunkten (Vorjahr: minus 23,1 Prozentpunkte).
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