Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Samstag, 27. April 2024
8. Auflage in der WKÖ

PV-Kongress: Erfolgreicher Saisonauftakt

E-Technik | Wolfgang Schalko | 23.03.2018 | |  Archiv
Der Leiter der Umweltpolitischen Abteilung der WKÖ, Stephan Schwarzer, sprach von einem guten Weg, auf sich das Thema Sonnenstrom in Österreich befindet. (@PV Austria) Der Leiter der Umweltpolitischen Abteilung der WKÖ, Stephan Schwarzer, sprach von einem guten Weg, auf sich das Thema Sonnenstrom in Österreich befindet. (@PV Austria)

Für den Bundesverband Photovoltaik war der PV-Kongress, der jedes Jahr zu Frühlingsbeginn (heuer am 20. März) stattfindet, sowohl von den Inhalten als auch von der Teilnehmerzahl ein großer Erfolg – passend zum diesjährigen Motto „Photovoltaik: Vom linearen zum exponentiellen Wachstum“. Auch seitens der WKÖ sah man den Jahresauftakt optimistisch und das 5 Punkte Programm der WKÖ für mehr Sonnenstrom auf einem gutem Weg. Dennoch bleibt ein Wermutstropfen.

Der traditionelle Jahresauftakt der PV-Branche in der Wirtschaftskammer Österreich stand heuer im Zeichen von Optimismus und Aufbruchstimmung. Photovoltaik wird eine bedeutende Rolle bei der Umstellung unserer Stromsystems auf nachhaltige Energiequellen spielen. Das Regierungsprogramm will die Nutzung von Sonnenstrom von Hindernissen befreien. Dabei greift sie auf die Vorschläge der WKÖ vom PV-Kongress 2017 zurück. „Es ist erfreulich, dass von den fünf konkreten Maßnahmen, die die WKÖ vorgeschlagen hat, zwei bereits durch die jüngste Ökostromnovelle umgesetzt und zwei weitere Teil des Regierungsprogramms sind. Nur eine Forderung befindet sich noch in der Warteschleife“, betonte der Leiter der Umweltpolitischen Abteilung der WKÖ, Stephan Schwarzer, in seiner Rede.

Schon umgesetzt wurden folgende Punkte: So benötigen Photovoltaikanlagen nicht mehr einen „Anerkennungsbescheid“ als Voraussetzung für die Förderung durch Einspeisetarife. „Dieser Bürokratismus wurde ersatzlos gestrichen. Das Zittern, ob ein Bescheid rechtzeitig ausgestellt wird, hat somit ein Ende“, so Schwarzer. Zudem erlaubt das Elektrizitätsrecht nunmehr Gemeinschaftsanlagen ohne spezielle Lieferantenkonzession, was bisher fast ein prohibitives Hindernis war. Im Regierungsprogram wurde zudem die Genehmigungsfreistellung für die Installation von PV‑Anlagen auf Gewerbedächern verankert. „Hier bedarf es einer Änderung der Gewerbeordnung, die von Wirtschaftsstandortministerin Margarete Schramböck bereits versprochen wurde“, unterstrich der WKÖ-Umweltexperte. Außerdem ist im Regierungsprogramm die Abschaffung der Eigenverbrauchsbesteuerung im Elektrizitätsabgabengesetz enthalten.

Noch nicht erfüllt ist die Forderung nach Gleichbehandlung gewerblicher und landwirtschaftlicher Photovoltaikanlagen bei Förderungen des Klimafonds nach dessen Förderprogramm für den ländlichen Raum. Hier gab es zuletzt immer noch eine schwer erklärbare Besserstellung von Landwirtschaftsbetrieben“, so Schwarzer. Parallel konnte ein weiterer Punkt sehr kurzfristig umgesetzt werden, nämlich der Wunsch, im Paket mit Solarförderung auch Stromspeicher zu fördern – eine Aktion, die bereits angelaufen ist (E&W Online berichtete). „Die Förderung von Photovoltaik im Gewerbe ist deshalb so wichtig, weil beim Gewerbe Produktionszyklus und Verbrauchsprofil im Einklang stehen. Der tiefgreifende Wandel des Energiesystems fordert immer mehr eine systematische Vorgangsweise. Die synchrone Übereinstimmung von Produktion und Verbrauch, die Speicherbarkeit von Strom und die flexible Abrufbarkeit von Stromproduktionen zum gewünschten Zeitpunkt nützen der Versorgungssicherheit und dämpfen die Systemkosten. Der Gedanke ’systemdienliches Verhalten soll sich lohnen‘ muss sich wie ein roter Faden durch eine Energiestrategie ziehen, die Ausbauziele und Standortverträglichkeit auf ihre Fahnen heftet“, betonte Schwarzer abschließend.

Offene Fragen

Trotz der vielen Aspekte, die von den hochkarätigen Rednern – darunter Josef Plank (Generalsekretär Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus), Ingmar Höbarth (Geschäftsführer Klima- und Energiefonds) und Horst Brandlmaier (Vorstand OeMAG) – in teils sehr ausführlichen Reden beleuchtet wurden, blieben einige zentrale Punkte offen. Darunter etwa, wie es mit dem Klimafonds im Allgemeinen und im Speziellen mit der PV-Investförderung für Kleinanlagen bis 5 kWp weitergehen soll (konkrete Angaben könne man laut Höbarth aufgrund des noch ausständigen Budgetbeschlusses und eines darauffolgenden Stakeholder-Prozesses erst Ende Mai/Anfang Juni machen), welche konkreten Maßnahmen die Regierung bei ihrer „klaren Dekarbonisierungsstrategie bis 2050″ umsetzen (Stichwort „100.000 Dächer-Programm”, das Plank in seinen Ausführungen völlig aussparte) und wie sie Investitionsanreize in Erneuerbare gerade auch für Privatpersonen schaffen will (Plank legte sich nur darauf fest, dass es „jetzt schnell gehen muss“) oder was es mit der im Raum stehenden Zusammenlegung von OeMAG und Klimafonds auf sich hat.

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden