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Montag, 29. April 2024
Marke beeinflusst Lebensdauer von Handys

„Reparierbarkeit ist Nebensache“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 19.10.2018 | |  Archiv
(Bild: Lupo/ pixelio.de) (Bild: Lupo/ pixelio.de)

Die negativen Auswirkungen von Smartphones auf die Umwelt werden oft noch durch die relativ kurze, aktiv genutzte Lebensdauer der Mobilgeräte verstärkt. Forscher der Yale University haben nun etwas Interessantes herausgefunden, wenn es nämlich darum geht, die Lebensdauer dieser Produkte zu verlängern, ist der Markenname wichtiger als die Reparaturfähigkeit der Hardware. Die zeigen die Ergebnisse einer Studie, in der Apple-Geräte über ein Jahr länger aushielten als die Konkurrenz.

(Bild: Lupo/ pixelio.de)

Für ihre Studie haben die Forscher der Yale University die Wertentwicklung während des Weiterverkaufs von Geräten der beiden größten Hersteller von Smartphones in den USA – Apple und Samsung – untersucht. Beide Produzenten beherrschen zusammen rund 70% des Smartphone-Marktes. Rund 500.000 Anzeigen gebrauchter Apple- und Samsung-Smartphones, die auf eBay inseriert wurden, fielen dabei ins Zentrum der Untersuchung. Für ihren Vergleich extrahierten die Studienautoren die Wiederverkaufspreise und detaillierten Geräteinformationen und berechneten dann den Prozentsatz des Gesamtwertes, den jedes Gerät bis zum Wiederverkauf auf der Basis seines ursprünglichen Verkaufspreises verloren hatte.

Während die Produkte ähnlich genug sind, dass die Hersteller sich sogar in einer laufenden Patentverletzungsklage befinden, rangiert Apple höher in Bezug auf den Markenwert. „Ich weiß, dass Leute die Telefongesellschaften wegen ‚geplanter Obsoleszenz‘ ihrer Produkte bombardieren, aber in den meisten Fällen werden Telefone ersetzt, wenn sie noch gut funktionieren, daher wird die Verbesserung der Reparaturfähigkeit nicht unbedingt viel helfen“, erklärt Studienautorin Tamar Makov.

Nach der Auswertung, basierend auf einer Reihe von Variablen, einschließlich Reparierbarkeit, Batteriegröße, Datenkapazität und der Bildschirmgröße, stellten die Experten fest, dass Samsung-Smartphones ihren Wert schneller verloren und nach rund 54,5 Monaten das Ende ihres „wirtschaftlichen Lebens“ erreichten, während sich Mobilgeräte von Apple erst nach etwa 67 Monaten damit konfrontiert sahen. Apple-Geräte haben demnach eine längere Lebensdauer von rund einem Jahr, auch wenn sie das gleiche Alter, Größe und Funktionsfähigkeit wie die Produkte der Konkurrenz aufweisen.

Die Ergebnisse verdeutlichen Makov zufolge das Potenzial der Verwendung solcher immaterieller Eigenschaften, wie Markennamen, um nachhaltigen Konsum zu fördern. Dies betreffe nicht nur den Smartphone-Markt, sondern auch viele andere Konsumgüter. „Es ist nicht so, dass technische Spezifikationen gar keine Rolle spielen. Aber ganz egal, welche Kombination von Spezifikationen in unserer Analyse enthalten war, der Markenname hatte einen wesentlichen Einfluss„, resümiert Makov.

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