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Freitag, 26. April 2024
Sicherheitsinitiative im Burgenland

Rauchwarnmelder retten Leben

E-Technik | Wolfgang Schalko | 25.11.2019 | |  Wissen
Die Landesinnung der Elektrotechniker hat gemeinsam mit Netz Burgenland, der Landesinnung der Rauchfangkehrer und dem burgenländischen Landesfeuerwehrverband eine Sicherheitsinitiative gestartet, um Gefahrenbewusstsein zu schaffen und leicht umsetzbare Maßnahmen aufzuzeigen. Die Landesinnung der Elektrotechniker hat gemeinsam mit Netz Burgenland, der Landesinnung der Rauchfangkehrer und dem burgenländischen Landesfeuerwehrverband eine Sicherheitsinitiative gestartet, um Gefahrenbewusstsein zu schaffen und leicht umsetzbare Maßnahmen aufzuzeigen. (© Ei Electronics) Nachdem es in den vergangenen Monaten im Burgenland einige Brandunfälle mit tragischem Ausgang gegeben hat, starten die Innung der Elektrotechniker, Netz Burgenland, die Innung der Rauchfangkehrer und der Landesfeuerwehrverband nun eine gemeinsame Initiative. Mit Rauchwarnmeldern und regelmäßigen Kontrollen der Elektroanlagen könnte ein Großteil dieser Unfälle verhindert werden.

Die Innung der Elektrotechniker hat gemeinsam mit Netz Burgenland, der Landesinnung der Rauchfangkehrer und dem burgenländischen Landesfeuerwehrverband eine Sicherheitsinitiative ins Leben gerufen, wie man solche Brände mit kostengünstigen, einfachen Mitteln vermeiden kann. „Immer wieder stellen wir im Berufsalltag leider fest, dass Elektroinstallationen oft alt, von Bastlern modifiziert oder laienhaft repariert sind. Das sind tickende Zeitbomben – ein Funke und es kommt zum Brand“, so Bundesinnungsmeister Andreas Wirth, der den Hausbewohnern jedoch keine Vorwürfe macht: „Wer schaut schon in seinen Sicherungskasten, wenn immer alles funktioniert? Daher ist ein regelmäßiger Check wichtig, denn von einer schadhaften Elektroinstallation geht Gefahr für Leib und Leben aus.“

Daher wird in der Initiative gefordert, dass in das Förderprogramm „Sicheres Wohnen“ des Landes Burgenland die Ausstattung von Wohnungen und Häusern mit Rauchwarnmeldern aufgenommen wird. „Das Tückische ist der Rauch in der ersten Phase eines Brandes. Mit der Installation eines Rauchwarnmelders um wenige Euro ist diese Gefahr gebannt“, erklärt Wirth, der selbst aktiver Feuerwehrmann ist. Und weiter: „Obendrein rate ich elektrische Anlagen – wie zum Beispiel bei Autos – einem regelmäßigen Sicherheitscheck zu unterziehen. Damit kann das Brandrisiko im Haus oder der Wohnung massiv reduziert und somit Leben gerettet werden.“

Dementsprechend lauten die Ziele der Sicherheitsinitiative:

  • Die Bevölkerung zu motivieren in jedem Gebäude Rauchwarnmelder zu installieren.
  • Die Aufnahme von Rauchwarnmeldern und CO2-Meldern in das Förderprogramm „Sicheres Burgenland“.
  • Regelmäßige Überprüfung und Sicherheitscheck alle 10 Jahre der elektrischen Anlagen in Häusern.
  • Regelmäßige Überprüfung und Sicherheitscheck der Gasinstallationen.

Martin Mittnecker, Leiter der Brandverhütungsstelle Burgenland, merkt an: „Einsätze stellen die Feuerwehr immer wieder vor Herausforderungen. Wenn dabei auch noch Todesopfer zu beklagen sind, ist die Belastung für die Feuerwehrteams enorm hoch. Wir hatten allein heuer im Burgenland sechs Tote durch Rauchgasvergiftungen. Umso trauriger ist die Tatsache zu wissen, dass durch Rauchwarnmelder diese Todesfälle wahrscheinlich zu vermeiden gewesen wären.“

Peter Sinowatz, Geschäftsführer Netz Burgenland GmbH, ergänzt: „Netz Burgenland unternimmt große Anstrengungen, um das burgenländische Strom- und Gasnetz zuverlässig und vor allem sicher betreiben zu können. Jährlich werden dafür knapp 35 Mio Euro für Inspektion, Wartung und Erneuerung aufgewendet. Strom und Erdgas sind äußerst sichere Energieträger. Obwohl wir alle rund um die Uhr Strom und Gas intensiv nutzen, sind Personenschäden sehr selten. Im Burgenland liegen der letzte schwere Strom- und Gasunfall bereits länger als 10 Jahre zurück. Damit das so bleibt, müssen aber auch unsere Kundinnen und Kunden Verantwortung für ihre eigene Sicherheit übernehmen, z.B. durch den zusätzlichen Einbau moderner Fehlerstrom-Schutzschalter. Diese neuen FI-Schalter schützen nicht nur vor Verletzungen durch Elektrisieren, sondern auch vor Bränden, die in Folge eines Erdschlusses entstehen können. Ratsam ist auch eine jährliche Wartung der Gasgeräte sowie die gesetzlich vorgeschriebene ‚Sicherheitstechnische Überprüfung‘ der gesamten Gasanlage längstens alle 15 Jahre durch einen Fachbetrieb.“

„Ähnlich wie die Elektriker sehen wir bei unserer Arbeit vor Ort oft Haarsträubendes! Die regelmäßige Inspektion durch den Rauchfangkehrer ist gesetzlich vorgeschrieben. Aber um es vorsichtig zu formulieren – die Disziplin der Menschen ist verbesserungsfähig. Wer bei der Sicherheit spart, der spielt mit seinem Leben. Ein Brand kann jederzeit auftreten. Damit verbunden ist meist eine enorme Rauchbildung, mit stark giftigen Schadstoffen, die rasch bis zum Tod führen können. Die Brandrauchmelder erkennen den Rauch sehr früh und melden durch ein lautes Alarmsignal den Bewohnern die drohende Gefahr. In vielen Ländern Europas sind daher Brandrauchmelder schon seit Jahren verpflichtend in den Wohnbereichen anzubringen. In Österreich sind Brandrauchmelder noch nicht überall verpflichtend, werden aber von allen Experten – und dazu zählt auch der Rauchfangkehrer – dringend empfohlen“, so Herbert Baumrock, Landesinnungsmeister der Rauchfangkehrer, abschließend.

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