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Mittwoch, 3. Juli 2024
Editor's ChoiceWKÖ: „Plus bei Umsatz und Beschäftigten“

Der heimische Einzelhandel im Jahr 2019

Die Branche | Stefanie Bruckbauer | 03.02.2020 | | 8  Unter der Lupe
2019 habe sich der heimische Einzelhandel stationär und online stabil entwickelt, wie die WKÖ berichtet. Sowohl der Umsatz als auch die Zahl der Beschäftigten ist erneut gewachsen. Erfreulich – sprich positiv - ist die Entwicklung im Elektrohandel. (Grafik: WKÖ, KMU Forschung Austria) 2019 habe sich der heimische Einzelhandel stationär und online stabil entwickelt, wie die WKÖ berichtet. Sowohl der Umsatz als auch die Zahl der Beschäftigten ist erneut gewachsen. Erfreulich – sprich positiv - ist die Entwicklung im Elektrohandel. (Grafik: WKÖ, KMU Forschung Austria) Die WKÖ gab Ende letzter Woche einen Überblick über die Entwicklung des heimischen Einzelhandels in 2019. Wie Spartenobmann Peter Buchmüller sagte, haben die Anstrengungen gefruchtet. Der Einzelhandel habe sich im vergangenen Jahr stabil entwickelt. Erfreulich ist, dass der Elektrohandel erstmals seit zwei Jahren wieder ein leichtes Plus aufwies.

Peter Buchmüller, Obmann der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich, sagte: „Der österreichische Einzelhandel hat sich im abgelaufenen Jahr stabil entwickelt.“ Gemeinsam mit Bundessparten-Geschäftsführerin Iris Thalbauer und Wolfgang Ziniel vom Institut KMU Forschung Austria präsentierte er letzte Woche die (von der KMU Forschung Austria im Auftrag der WKÖ-Bundessparte Handel erhobenen) Daten zur Einzelhandels-Konjunkturentwicklung im österreichischen Einzelhandel im abgelaufenen Jahr.

Plus im stationären Einzelhandel

Der stationäre Einzelhandel weist im Jahr 2019 ein Plus von 1,3% auf. Im heimischen Onlinehandel beträgt das Plus 6%. (Grafik: WKÖ, KMU Forschung Austria)

Laut WKÖ und KMU konnte der stationäre Einzelhandel die Umsätze im Jahr 2019 gegenüber 2018 nominell um +1,3% auf rund 73,2 Milliarden Euro steigern. Damit sei das Umsatzwachstum höher ausgefallen als 2018. „Leicht war es nicht. Die Anstrengungen der Händler haben aber gefruchtet“, so Buchmüller. Handelsforscher Wolfgang Ziniel mit Details: „41% der Einzelhandelsgeschäfte konnten 2019 Umsatzzuwächse realisieren, 22% melden eine stabile, 37% eine rückläufige Entwicklung.“

Die Branchensieger

Die Daten der Erhebung zeigen: 2019 haben der Einzelhandel mit Bau- und Heimwerkerbedarf (+2,8%) und der Einzelhandel mit kosmetischen Erzeugnissen (+2,7%) die höchsten Umsatzzuwächse erzielt. „Die Baumärkte sind damit das zweite Jahr in Folge Branchensieger“, sagt Handelsobmann Buchmüller. An dritter Stelle folgt mit dem Lebensmittelhandel (+2,2%) die Einzelhandelsbranche mit dem höchsten Umsatzvolumen. Im Einzelhandel mit Sportartikeln (+1,6%) ist das Umsatzplus ebenfalls höher als im Einzelhandelsdurchschnitt. Und auch der Einzelhandel mit Bekleidung hat im Jahr 2019 das Umsatzniveau des Vorjahres übertroffen (+0,4%). Im Einzelhandel mit Elektrogeräten, Computer und Fotoartikeln zeigt sich erstmals seit zwei Jahren wieder ein leichtes Plus (+0,2%). 

Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der WKÖ-Bundessparte Handel, widmete sich der Entwicklung des österreichischen Internet-Einzelhandels im abgelaufenen Jahr und berichtet: „2019 erzielt der heimische Einzelhandel ein Online-Wachstum von 6%. Das entspricht den Wachstumsraten von 2017.“ In Summe sei der Jahresumsatz 2019 im österreichischen Internet-Einzelhandel auf rund 3,5 Milliarden Euro (brutto) gestiegen. Das seien 4,6% des gesamten Einzelhandelsvolumens in Österreich. Die gesamten Ausgaben der Österreicher im Internethandel jedoch weitaus höher. Soll heißen: Nach wie vor gehen weit mehr als die Hälfte der Online-Bestellungen ins Ausland, das sind laut WKÖ rund 4,2 Milliarden Euro. Thalbauer dazu: „Hier herrschen ungleiche Wettbewerbsbedingungen im Steuer- und Abgabenrecht. Die im Regierungsprogramm stehende Absicht, die Einführung einer digitalen Betriebsstätte auf europäischer und internationaler Ebene zu forcieren, ist aus Sicht des Handels ein wesentlicher Schritt.“

Beschäftigungswachstum im Einzelhandel

„Einmal mehr beschäftigt der österreichische Einzelhandel 2019 mehr Menschen als im Jahr davor“, führt Iris Thalbauer aus: „Die Zahl der Beschäftigten im österreichischen Einzelhandel 2019 ist um +1.700 Personen oder +0,5% gestiegen.“ Damit habe der österreichische Einzelhandel in Summe rund 337.100 Mitarbeiter.

Händler gefragt: Ausblick

Die KMU Forschung Austria hat weiters die Erwartungen der Einzelhändler abgefragt. Mit 83% sieht der Großteil der Befragten in den nächsten Monaten eine stabile, weiterhin positive Geschäftsentwicklung. 5% rechnen mit einer Verbesserung, 12% gehen von einer Verschlechterung aus.

 

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Kommentare (8)

  1. 0,2% Steigerung sind zwar ein kleiner Lichtblick, ABER immerhin ein Lichtblick!
    Zum Thema Internet sei festgehalten, dass der ewige Preisk(r)ampf von uns Fachhändlern selbst befeuert wird- nicht immer ist es der böse böse Amaz…!
    Schaut doch mal auf GH, speziell in die Große WeißWare und nehmt euch selbst bei der Nase.
    Dank Preisautomatik funktioniert ja die Preisspirale wunderbar.
    Immer tiefere und tiefere Preise darstellen und anschließend raunzen.
    Ich biete meine Großgeräte nur mehr über meinen eigenen OnlineShop an und siehe da, nicht einen Euro Umsatzeinbuße musste ich verkraften, nicht 1 Euro!!!
    Und auch nur deswegen, weil ich nicht immer den geilsten, tiefsten und niedrigsten Preis dargestellt habe. Selbstverständlich haben es auch ein paar Endkunden versucht mich mit dem Thema Internetpreis zu konfrontieren, aber dies konnte ich durch Persönlichkeit, Wertschätzung, Kompetenz und meinen Dienstleistungen wett machen.
    Also Kollegen/innen, nicht jammern, sondern handeln 😉

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  2. 0,2% sind lächerlich im Vergleich der Kostensteigerungen die jedes Jahr den Fachhändler trifft. Wie „kleinerhändler“ schon sagt, der Einzelhandel stirbt mit dem Internet. Überdies sind mittlerweile auch viele Hersteller als Totengräber des Fachhandels unterwegs. Sterben die stationären Händler, wird das Geschäft nur mehr im Internet gemacht. Dann geht alles über den Preis. Dies hat zur Folge, dass auch alle europäischen Hersteller ihre Pforten schließen müssen. So schaufeln sie ihr eigenes Grab.

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  3. erstmals seit zwei Jahren wieder ein leichtes Plus (+0,2%).

    0,2 % sind ohnehin eigentlich nichts, und dieses Nichts ist sicher ganz leicht durch Interpretation zu erzielen.
    Will den wirklich jemand behaupten mit dem Einzelhandel geht es bergauf?
    Diese ganzen verschobenen Studien sind höchstens da, damit nicht gleich Alle das Handtuch werfen.
    Es wird in Zukunft vermutlich Einzelhandwerker bzw. Servicebetriebe geben aber keinen Handel.
    Der (Einzel)Handel stirbt mit dem Internet, da kann geschrieben werden was will.

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    1. +0,2% ist immerhin besser als -4%. Meine Meinung.

      Bergauf geht es sicher nicht mit dem stationären Einzelhandel, das glaube ich auch. Aber aussterben wird er mit Sicherheit auch nicht. Es wird immer Leute geben, die rausgehen wollen, die den Kontakt wollen, die Geräte angreifen wollen, die tatsächlich Beratung wollen von jemandem der Kompetenz hat. Diese Kompetenz muss man sich als Händler aber halt auch wirklich zulegen, mehr als je zuvor. Das gleiche runterzubeten, was der Kunde auch auf Produktblättern im Internet nachlesen kann, wird nicht reichen. Ein Lächeln, ein Wohlfühlambiente im Geschäft und ein paar nette Worte obendrauf werden immer Leute in die Geschäfte locken, davon bin ich überzeugt.

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      1. Also würd mich mal interessieren persönlich Beratung ja gut aber es fängt schon an beim einkaufen ….
        Also Kunde informiert man sich mal wie die Marktpreise sind dann geht’s los ins Auto zum Händler fahren Parkplatz suchen dann rein zum Händler einen Mitarbeiter suchen der die infos genauso aus dem Internet sucht weil man es ja nicht besser weis dann die Ernüchterung wenn man das gewünschte Modell gefunden hat hab ich nicht lagernd muss ich bestellen …. Wo ist dann der Unterschied ? Gleich online zu bestellen ???? Preisvorteil nein ware ausprobieren nein ware angreifen nein Ware in Natur gesehen nein im Gegenteil wieder zum Händler wieder Parkplatz suchen wieder Mitarbeiter suchen und dann warten bis die gewünschte Ware einen gebracht wird und dann selbst zum Auto tragen
        Online hab ich die Ware in 2 -3 Tagen vor meiner Haustür ohne Stress

        2
        1. Deswegen meinte ich ja: „Diese Kompetenz muss man sich als Händler aber halt auch wirklich zulegen, mehr als je zuvor. Das gleiche runterzubeten, was der Kunde auch auf Produktblättern im Internet nachlesen kann, wird nicht reichen.“

          Dass man heute als stationärer Händler nicht alle Sortimente und Marken führen kann, ist klar. Es ist nicht schaffbar über jedes Model ausgezeichnet bescheid zu wissen und es ist aus Platzgründen auch nicht möglich jede Type lagernd zu haben. Deshalb sollten sich Händler spezialisieren (auf Multimedia oder Hausgeräte zB oder was auch immer) und sie sollten sich konzentrieren – auf wenige ausgewählte Marken. Dadurch wird das Sortiment überschaubar, man kann vieles ausstellen und sehr gut Bescheid wissen.
          So, und damit der Kunde aber auch weiß was ihn erwartet beim jeweiligen Fachhändler, sollte jeder Händler heutzutage eine Homepage haben (was erschreckenderweise noch immer nicht so ist) auf der ersichtlich ist welche Sortimente, Marken und Geräte er führt. Auf dieser Webseite sollte auch mit einem Klick herauszufinden sein, ob das gewünschte Modell im Geschäft ist, sodass es der Kunde angreifen kann.
          Auf diese Weise sollte man eigentlich einen Großteil der Enttäuschungen auf beiden Seiten ausmerzen können …

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        2. @Ein Kunde: Und was ist mit den vielen Onlinebestellungen, bei denen der Onlineshop im Vorfeld die schönsten Bilder zeigt und das Blaue vom Himmel runterlügt und wenn das Packerl dann zuhause ankommt, hat man irgendeinen windigen China-Billigscheißdreck in der Hand, der nicht einmal ansatzweise der Beschreibung im Onlineshop entspricht? Dann heißt es: im Onlineshop ein Formular runterladen, dass man aber nicht sofort findet, Formular ausfüllen, das Teil wieder einpacken, zur Post bringen, dort anstellen (weil bei der Post steht man ja in letzter Zeit wie bei den Banken immer Stunden an…) und dann hoffen, dass das Geld rücküberwiesen wird, weil wenn nicht, kann man sich auf langwierigen Schriftverkehr bzw. mühsame Diskussionen einrichten.
          Da geh ich lieber in ein Geschäft und komme wenns sein muss ein zweites Mal, weil das Gerät beim ersten Mal nicht lagernd war.

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        3. Stimmt nicht ganz so, ein Händler hat allemal mehr Erfahrung mit Geräten wie ein Kunde der sich einmal ein Gerät kauft.
          Natürlich gibt es Ausnahmen.
          Und das ein Kunde von einem oder ein paar bestimmten Geräten die Daten kennt ist schon richtig, wegen dem ist er noch lange kein Spezialist in der Branche, höchstens ein Besserwisser, wie der Name schon sagt, einer der alles besser weiß.
          Mit dem Internet wachsen diese aus dem Boden wie die Schwammerln.

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