Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Donnerstag, 2. Mai 2024
Telekom-Kommentar E&W 1-2/2022

Ungewohnte Weihnachten

Telekom | Dominik Schebach | 06.02.2022 | Bilder | |  Meinung

Dominik Schebach
Hört man sich bei Vertretern des Handels und der Netzbetreiber zum vergangenen Weihnachtsgeschäft um, so entsteht ein ungewohntes Bild. „Weihnachten war diesmal anders“, brachte es ein Gesprächspartner auf den Punkt. Es war geprägt von Lockdown, schwieriger Verfügbarkeit und einer gewissen Zurückhaltung bei den Kunden. Die gewohnte Stimmung hat sich diesmal bei vielen nicht so wirklich einstellen wollen – einschließlich den Endkunden. Denen hatte die Pandemie anscheinend wirklich auf das Gemüt geschlagen. Von vielen Seiten hörte man deswegen, dass Weihnachten zwar o.k., aber nicht außergewöhnlich gewesen se

Die gesteckten Ziele wurden erreicht. Die Zeit nach Weihnachten bis zum 10. Jänner wurde von einem anderen Gesprächspartner hervorgehoben. Schwerer taten sich dieses Jahr vor allem die Shops in Einkaufszentren, die besonders unter Lockdowns samt geschlossener Gastronomie litten, während sich die Straßengeschäfte dieses Mal besser schlugen. Ein Händler beobachtete aber auch noch einen zweiten Trend, der neben dem allgemein verbreiteten Corona-Frust und der Pandemie-Müdigkeit für Kaufenthaltung gesorgt habe: der Nachhaltigkeitsgedanke. Dieser führt dazu, dass viele Endkunden ihre bestehenden Smartphones deutlich länger nutzen. Gemeinsam mit der stockenden Verfügbarkeit lässt dies erwarten, dass der Voice-Bereich und das Smartphone-Geschäft in den kommenden Monaten einen schweren Stand haben werden.

Ein Lichtblick ist derweil der steigende Bedarf an leistungsfähigen Breitband-Zugängen. Man muss nicht im Kaffeesud lesen, um hier die weitere Entwicklung auszumachen. Die Kunden haben erkannt, was sie an leistungsfähigen Internetzugängen haben. Home Office mit Video-Konferenzen, Streaming und Gaming treiben auch weiterhin den Bedarf. Und an neuen bandbreitenhungrigen Anwendungen wird schon gearbeitet. Die Netzbetreiber wiederum wollen sich ein möglichst großes Stück von diesem Breitband-Kuchen abschneiden. Jeder Gesprächspartner aus dem Umfeld der Anbieter bestätigt, dass der Ausbau der Netzinfrastruktur in diesem Jahr mit Hochdruck vorangetrieben werden soll. Für den Fachhandel heißt das Arbeit, Arbeit, Arbeit – und hoffentlich ein lukratives Geschäft. Jedes Mal, wenn ein Anbieter ein neues Gebiet erschließt, wachsen auch die Chancen für den Handel vor Ort. Glasfaser- und 5G-Netze wollen gefüllt werden.

Dabei ist jeder Haushalt, jede Kanzlei oder Agentur sowie jeder Betrieb ein potenzieller Kunde, den man aktiv ansprechen kann. Denn ohne leistungsfähige Internetanbindung wird in Zukunft im privaten Bereich ebenso wie im Business einfach nichts mehr gehen. Ob dies jetzt unternehmensübergreifende Arbeitsgruppen sind, die sich in Echtzeit vernetzen und so an mehreren Standorten zusammenarbeiten, oder Streaming-Kunden und Gamer, tut nur insofern etwas zur Sache, als dass die wachsenden Kapazitäten auf der Netzseite sofort von den Verbrauchern für noch anspruchsvollere Anwendungen genutzt werden. Und da ist für mich noch lange keine Sättigung absehbar. Deswegen sehe ich optimistisch ins neue Jahr und wünsche Ihnen gute Geschäfte für 2022.

Bilder
Dominik Schebach
Dominik Schebach
Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden