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Donnerstag, 2. Mai 2024
Verhandlungen festgefahren

KV-Verhandlungen EEI: Gewerkschaften erhöhen den Druck

Hintergrund | Dominik Schebach | 05.04.2022 | |  
Die Gewerkschaften GPA und PRO-GE wollen bei den diesjährigen KV-Verhandlungen für die Arbeitnehmer der Elektro- und Elektronikindustrie eine Lohnsteigerung von 6% durchsetzen und erhöhen vor der nächsten Verhandlungsrunde den Druck. Die Gewerkschaften GPA und PRO-GE wollen bei den diesjährigen KV-Verhandlungen für die Arbeitnehmer der Elektro- und Elektronikindustrie eine Lohnsteigerung von 6% durchsetzen und erhöhen vor der nächsten Verhandlungsrunde den Druck. (© Bosch) Die Kollektivvertragsverhandlungen für die mehr als 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie scheinen festgefahren. Die zweite Gesprächsrunde wurde gestern nach fünf Stunden ohne Ergebnis unterbrochen. Die Arbeitnehmer-Vertreter, die Gewerkschaften PRO-G und GPA, beharren auf ihrer Forderung nach 6% mehr Lohn und wollen nun den Druck erhöhen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 25. April vereinbart.

Die Gewerkschaften werfen den Arbeitgebern vor, nicht auf die Forderungen der Arbeitnehmer einzugehen. Sie wollen deswegen in einer österreichweiten Konferenz mit den Betriebsräten am 25. April „vorsorgliche Maßnahmen“ beschließen und so Druck gegenüber den Arbeitgebern aufbauen. „Wir bleiben bei unserer Forderung nach sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt. Sollte es in der nächsten Verhandlungsrunde keine Fortschritte geben, werden wir in den Betrieben die Belegschaften informieren und zur Unterstützung der Kollektivvertragsverhandlungen aufrufen, um so gemeinsam unsere berechtigten Forderungen durchzusetzen„, betonen die beiden Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).

Die Gewerkschaften verweisen in ihrer Aussendung auf die gute wirtschaftliche Situation der Branche und das weiterhin zu erwartende Wirtschafswachstum für 2022 sowie die hohen Gewinnausschüttungen der heimischen Elektro- und Elektronikindustrie. Eine große Rolle in der Verhandlung spiele auch die aktuelle Inflation. „Die Preissteigerungen bei Energie, Sprit, Wohnen und Nahrungsmitteln sind hoch. Der Wocheneinkauf wird immer teurer, die Rechnungen für Strom und Heizung belasten das verfügbare Einkommen, darum muss es heuer einen besonderen Abschluss geben. Dies müsste auch im Interesse der Arbeitgeber sein, denn kräftigte Lohn- und Gehaltserhöhungen stärken die Kaufkraft und kurbeln die Gesamtwirtschaft an“, wie Wimmer und Dürtscher in ihrer gemeinsamen Aussendung erklärten. Die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale sehen die Gewerkschafter hingegen nicht.

Seitens der Arbeitnehmervertreter gibt es keine offizielle Stellungnahme zu den KV-Verhandlungen. Vielmehr wolle man sich auf die nächste Verhandlungsrunde konzentrieren.

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