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Sonntag, 28. April 2024
Telekom-Kommentar E&W 4/2023

Wir stehen erst am Anfang

Dominik Schebach | 09.04.2023 | |  
Vor 50 Jahren, genau am 3. April 1973, tätigte der damalige Entwicklungsleiter von Motorola Martin Cooper in New York den ersten kommerziellen Anruf mit einem Mobiltelefon – sozusagen in freier Wildbahn. Er bewies dabei einen gewissen Sinn für Humor. Der Anruf richtete sich an sein Gegenüber Joel Egel bei Mitbewerber Bell Labs.

Wenn man sich das damalige Mobiltelefon – ein Prototyp des späteren Motorola DynaTAC 8000X – ansieht, dann hat dies überhaupt nichts mit den heutigen Smartphones zu tun. Das Gerät wog beinahe ein Kilogramm und war ohne Antenne 33 Zentimeter hoch – dafür bot es eine Stunde Gesprächszeit und konnte 30 Rufnummern speichern. Bis zur endgültigen Marktreife dauerte es nochmals zehn Jahre. Dennoch war der Schritt gewaltig: Erstmals stand ein wirklich mobiles System bereit, das nicht in einem Auto fest verbaut sein musste oder in Form eines Koffers gestaltet war, um überhaupt mobil zu sein, und wählbare Verbindungen mit anderen Festnetz- und Mobiltelefonen ermöglichte.

Damit war die Tür zur weiteren Entwicklung der Mobilkommunikation aufgestoßen. Dabei hatten damals viele Wirtschaftsweisen, Marktforscher oder Industriegrößen grundsätzliche Zweifel, ob es überhaupt einen Markt für Mobilkommunikation gäbe. Nun ja, zumindest diese Frage war recht schnell beantwortet. Inzwischen hat die Möglichkeit, mit anderen Menschen privat oder geschäftlich jederzeit zu kommunizieren, die Gesellschaft und die Wirtschaft tiefgreifend verändert – so weit, dass die permanente Erreichbarkeit per Telefon, Chat und E-Mail heute zumeist stillschweigend vorausgesetzt wird.

Diese unmittelbare Erreichbarkeit und der direkte Zugang zu den gewünschten Informationen, immer, überall und alles auf einmal, beeinflusst heute unser Denken und Handeln. Gleichzeitig haben sich mit dieser Technologie neue Wirtschaftszweige entwickelt und natürlich hat sich damit der gesamte Handel verändert. Man könnte sagen, wir leben heute in einer Kultur der Mobilkommunikation. Das finde ich persönlich extrem spannend. Schließlich ist diese Kultur vor unseren Augen innerhalb weniger Jahre entstanden und sie entwickelt sich laufend weiter. Deswegen ist es vielleicht nicht schlecht, hin und wieder einmal innezuhalten und diese Entwicklung der vergangenen Jahre nochmals Revue passieren zu lassen.

Damit relativeren sich auch viele Dinge, welche uns heute selbstverständlich erscheinen, und man kann sich auch bewusster mit der weiteren Entwicklung der Mobilkommunikation beschäftigen. Wir sind in den vergangenen 50 Jahren mit der Mobilkommunikation eine weite Strecke vorangekommen, das Ende der Fahnenstange bei der Technologie und der gesellschaftlichen Entwicklung ist aber noch lange nicht erreicht. Der heute 94-jährige Martin Cooper selbst geht davon aus, dass wir das volle Potenzial der Mobilkommunikation noch lange nicht ausgeschöpft haben. Es zahlt sich also auch für den TK-Fachhandel aus, über die nächsten Schritte in der Mobilkommunikation nachzudenken und dabei auch einen gewissen Optimismus an den Tag zu legen. Denn bei so einem rasanten Entwicklungstempo kann man davon ausgehen, dass die Endkonsumenten auch in Zukunft einen Beratungsbedarf zu den verschiedenen Anwendungen und Produkten haben werden. Und natürlich bleibt es spannend.

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