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Donnerstag, 16. Mai 2024
„Einzelhandel kämpft 2023 mit Energie-Mehrkosten von halber Milliarde Euro“

Handelsverband fordert Energiekostenzuschuss, von dem auch der Handel profitiert

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 13.12.2022 | |  
Auch wenn das Weihnachtsgeschäft zuletzt besser in Fahrt gekommen sei, fordere die schwierige Situation am Energiemarkt und die höchste Inflationsrate seit 1952 (+11% im Oktober) tausende österreichische Handelsbetriebe weiterhin massiv, sagt der Handelsverband, der wiederholt einen Energiekostenzuschuss fordert, von dem auch der heimische Handel profitiert.

Laut Handelsverband wurde am dritten Adventsamstag die Umsatzmarke von 300 Millionen Euro erreicht – „allerdings ist das auf Sicht ein Einmaleffekt“, so Handelsverband GF Rainer Will. „Mit ein paar guten Tagen kann man ein schwieriges Jahr kaum aufholen. 2022 ist gekennzeichnet von kundenseitiger Zurückhaltung und gleichzeitiger kostenseitiger Explosion.“

Fest stehe: Mittlerweile verzeichnen zwei Drittel der heimischen Händler eine deutliche Verschlechterung ihrer Kapitalstruktur. Und: Im kommenden Jahr müsse der Einzelhandel laut einer aktuellen Studie von EcoAustria im Auftrag des Handelsverbandes Energie-Mehrkosten von 486 Millionen Euro (im Vergleich mit 2021) stemmen. Vor diesem Hintergrund ortet der HV weiterhin dringenden Nachbesserungsbedarf beim Energiekostenzuschuss für Unternehmen.

„Wir stehen in ständigem Austausch mit Spitzenvertretern der Bundesregierung, damit ein weiterer Energiekostenzuschuss kommt, von dem auch der heimische Handel stärker profitiert. Konkret brauchen wir ein neues Modell für den Zeitraum Oktober 2022 bis Februar 2023, das von den beihilferechtlichen Möglichkeiten der EU im Vollumfang Gebrauch zu machen. Das ist unser größter Wunsch ans politische Christkind“, bestätigt Rainer Will.

„Scheitern der Arbeitsmarktreform ist nicht akzeptabel“

Darüber hinaus setzt sich der HV weiterhin vehement für eine Wiederaufnahme von Verhandlungen bzgl. der (abgesagten) Arbeitsmarktreform ein. „Der dringende Umsetzungsbedarf der Reform zeigt sich mittlerweile in jedem Betrieb. Es gilt, eine ‚Generation geringfügig‘ zu vermeiden und dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken – indem es sich nicht mehr rentiert, fortwährend nach kurzen Anstellungen in die Arbeitslose zu gehen und nebenbei geringfügig zu arbeiten, anstatt in Normalanstellung. Dafür brauchen wir bessere Rahmenbedingungen, um arbeitslose Menschen nachhaltig ins Erwerbsleben zu integrieren. Leistung muss sich lohnen – das ist ein Gebot der Fairness für alle Beteiligten“, so Will.

Egal wie viel man überzahle, in der Breite sei das aktuelle Lenkungsdefizit für die Fluktuation und den Personalmangel verantwortlich, meint der HV GF. „Sinnvoll wären u.a. wirksamere Kontrollen und Sanktionen bei einem eventuellen Leistungsmissbrauch, weitere Qualifizierungsoffensiven sowie der gänzliche Entfall der Beitragspflicht zur Pensionsversicherung ab dem Regel-Pensionsalter, um auch hier stärkere Erwerbsanreize zu bieten.“

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