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Freitag, 3. Mai 2024
„Der Ausbau von Sonnenstrom schreitet in Österreich im Rekordtempo voran"

PV-Förderung: 90.700 Anträge genehmigt

Photovoltaik Energiezukunft | Julia Jamy | 21.04.2023 | |  
Vera Immitzer, GF Photovoltaic Austria, Klimaministerin Leonore Gewessler und Markus König, GF Suntastic.Solar (v.l.n.r.) zeigen sich erfreut über das Ergebnis des ersten Fördercalls. Vera Immitzer, GF Photovoltaic Austria, Klimaministerin Leonore Gewessler und Markus König, GF Suntastic.Solar (v.l.n.r.) zeigen sich erfreut über das Ergebnis des ersten Fördercalls. Die rund 90.700 Antragsstellenden der ersten Runde der Photovoltaikförderung dürfen sich freuen: „Alle Anträge für private Sonnenkraftwerke können in der ersten Runde genehmigt werden“, verkündete Klimaministerin Leonore Gewessler gestern am Donnerstag.

Das Klimaschutzministerium hat gestern die Ergebnisse des ersten Fördercalls für Photovoltaikanlagen 2023 präsentiert. Insgesamt wurden in den Kategorien A und B rund 90.700 Anträge gestellt. Durch das Vorziehen weiterer Mittel aus dem Klima- und Energiefonds konnten alle Förderanträge von Privatpersonen in der ersten Runde genehmigt werden. Insgesamt können im ersten Call 323 Millionen Euro an Förderungen zugesagt werden.

Neben den 90.700 Anträgen wurden auch rund 10.000 Anträge für größere Sonnenkraftwerke, etwa auf Produktionshallen, gestellt. In diesen Kategorien wird die Förderung nach einem Bieterverfahren vergeben. Das bedeutet: Zum Zug kommen jene Anlagen, die den geringsten Förderbedarf haben.

Im Rekordtempo

Der Ausbau der Photovoltaik schreite in Österreich im Rekordtempo voran, so das Klimaministerium. Noch nie zuvor wurden in einem Call so viel neu installierte Sonnenstrom-Leistung genehmigt. Damit liege das Jahr 2023 auf Kurs den Rekordzubau im vergangenen Jahr nochmals zu übertreffen.

Die hohe Nachfrage führe aber teilweise zu einer Überlastung des Fördersystems und erfordere auch eine ständige Weiterentwicklung. Eine Möglichkeit die Förderung einfacher und unbürokratischer zu gestalten, sei dabei die Abschaffung der Mehrwertsteuer für kleinere Photovoltaikanlagen. Damit wäre für Private überhaupt kein Fördersystem mehr erforderlich.

Stimmen aus der Branche

„Der PV-Markt in Österreich ist erstmalig ein Gigawattmarkt geworden. Darauf darf man sich nicht ausrasten. Laut aktueller Branchenbefragung sind die Herausforderungen für den PV-Ausbau bis 2030 besonders in anderen Bereichen zu finden. Die Unternehmen melden vor allem große Herausforderungen im Bereich des Netzanschlusses von Anlagen. So kagen über 60 Prozent der befragten Unternehmen über lange Wartezeiten, fehlende Einspeisemöglichkeiten und unklare Bedingungen. Aufwändige Genehmigungsverfahren von PV-Anlagen in den Bundesländern und der Bedarf am Fachpersonal werden am zweit- und dritt-häufigsten als Herausforderung genannt“, so Vera Immitzer, Photovoltaic Austria Geschäftsführerin.

Markus König, Suntastic.Solar-Geschäftsführer, zeigt sich erfreut über Ergebnis des ersten Fördercalls, sieht aber notwendige Maßnahmen für die Zukunft: „Die große Unsicherheit des vergangenen Herbsts hat sich bei den Endkunden mittlerweile etwas gelegt, allerdings schmerzen in vielen Haushalten die hohen Energierechnungen. Deswegen ist das aktuell hohe Fördervolumen hier äußerst positiv zu bewerten. Denn damit können alle Bevölkerungsschichten erreicht werden. Die hohe Nachfrage und die damit verbundene Vervielfachung des PV-Marktes in Österreich in den letzten Jahren erfordert zur Planungssicherheit in der PV-Branche langfristig verlässliche und stabile Richtlinien und Regeln. Einer der nächsten Schritte wo Handlungsbedarf besteht, ist nun der Netzzugang. Viele unserer geplanten PV-Großprojekte scheitern an fehlenden Zusagen seitens der Netzbetreiber. Hier braucht es Verbesserungen, damit wir den aktuellen Boom fortsetzen.“

Auch Andreas Wirth, Bundesinnungsmeister der Elektrotechniker, begrüßt das Ergebnis: „Wenn nun alle Antragsteller privater PV-Anlagen ihre Förderungen erhalten ist dies ein starkes Zeichen und reduziert auch für uns als ausführende Firmen viel an Druck und Diskussions- sowie Aufklärungsbedarf. Der Wille der Österreichinnen und Österreicher in Photovoltaik zu investieren ist bundesweit ungebrochen – wenn nun bürokratische Hürden abgebaut werden, begrüßen wir als Österreichs Elektriker definitiv!“

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