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Montag, 29. April 2024
Editor's ChoiceAkuter Fachkräftemangel in der Elektro- und Elektronikindustrie

Alarmierende Zahlen

Die Branche | Stefanie Bruckbauer | 10.07.2023 | | 1  
Der Fachkräftemangel ist in aller Munde und betrifft mittlerweile alle Branchen – so auch die Elektro- und Elektronikindustrie. Derzeit fehlen allein in diesem Bereich rund 13.800 Fachkräfte, jede vierte Stelle bleibt unbesetzt, informiert der FEEI, der sich dabei auf eine Erhebung des Industriewissenschaftlichen Instituts IWI stützt. Beide Institutionen prognostizieren für die Zukunft eine weitere Verschärfung der Situation. „Bis 2030 wird bereits jede dritte Stelle in der Elektro- und Elektronikindustrie nicht mehr besetzt werden können.“

„Stromausfall, ein defektes MRT-Gerät, die Herstellung bzw. Reparatur von Handys und Laptops – all das verlangt nach Fachkräften aus dem Feld der Elektro- und Elektronikindustrie. Sie gewährleisten die Sicherstellung kritischer Infrastruktur, wie etwa Kommunikationssysteme, Energie- und Medizinversorgung. Sie arbeiten an der Umsetzung maßgeblicher Innovationen wie dem Ausbau erneuerbarer Energiequellen oder E-Mobilitätsformen, um die Klimaziele und die sichere digitale Transformation zu erreichen. Damit tragen die Fachkräfte der Elektro- und Elektronikindustrie wesentlich zur Standortsicherung und Wettbewerbsfähigkeit bei und ermöglichen nachhaltige Lösungen für eine sichere und stabile Zukunft. Es liegt auf der Hand, dass ein Fehlen von Fachkompetenz in diesem Bereich den Standort Österreich mittel- und langfristig in vielerlei Hinsicht schwächt“, sagt der FEEI.

Ursachen

„Der Fachkräftemangel in unserer Branche liegt einerseits an der demographischen Entwicklung und der sich ständig ändernden Arbeitswelt – wie das auch in anderen Branchen der Fall ist. Andererseits haben MINT-Fächer und technische Ausbildungen ein teilweise wenig positives Image und stellen für manche junge Menschen eine große Hürde dar“, sagt Marion Mitsch, Geschäftsführerin des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie. Der Fachverband fordert daher eine gezielte MINT-Ausbildung in den Schulen, ausreichend Ausbildungsplätze sowie maßgeschneiderte Programme, um Lehrpersonen MINT-fit zu machen.

„Technische Berufe sind die Jobs der Zukunft! Unsere Branche bietet eine Vielzahl sogenannter Green Jobs, die nicht nur vielfältig und spannend, sondern auch nachhaltig und sinnstiftend sind. Zudem sind technische Ausbildungen und Berufe eine Investition in die eigene finanzielle Unabhängigkeit. Daher ist es mir ein großes Anliegen, auch und besonders Mädchen und Frauen für Technik zu ermutigen und dafür nötige Rahmenbedingungen zu schaffen“, so Mitsch.

Um den Frauenanteil in der Technik grundsätzlich zu erhöhen, brauche es dringend ausreichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten und mehr Ganztagesbetreuung. Weiters fordert der FEEI, ältere Arbeitnehmer mittels steuerlicher Anreize länger im Erwerbsleben zu halten. „Gerade ältere Arbeitnehmer bringen oft wertvolle Erfahrungen und viel Know-how mit, was für Unternehmen einen großen Vorteil bedeutet. Das sollte mehr geschätzt werden“, sagt Mitsch. Als weitere Maßnahme zur Mobilisierung zusätzlicher Fachkräfte fordert sie die Erleichterung von qualifiziertem Zuzug aus dem Ausland.

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Kommentare (1)

  1. Die Techniker- und Indenieursberufe sind auf dem in Hülle und Fülle gegeben und auch gut bezahlt. Das Problem ist aber, dass die Unternehmen generell wenig Anreize setzen, um die jungen Leute in diese Berufe zu locken. Die Anforderungsprofile sind sehr spezifisch und man verliert schnell den Überblick, welche Unternehmen interessant sind.

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