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Freitag, 10. Mai 2024
WKÖ: KV-Verhandlungen stecken fest – Arbeitnehmer fordern bis zu 14% mehr Lohn

Trefelik: „Forderung der GPA-Verhandler bewegt sich in utopischen Sphären“

Hintergrund | Dominik Schebach | 10.11.2023 | | 1  
Für Spartenobmann Rainer Trefelik bewegen sich die Forderungen der GPA in utopischen Sphären. Für Spartenobmann Rainer Trefelik bewegen sich die Forderungen der GPA in utopischen Sphären. Die KV-Verhandlungen sind diesen Herbst nicht nur bei den Metallern zäh. Auch im Handel liegen die Vorstellungen derzeit weit auseinander. Wie seitens der WKÖ betont wird, betragen inklusive aller Zusatzwünsche die KV-Forderung der Arbeitnehmervertreter 14% Prozent. Eine Forderung, welche zu Schließungen und Jobverlusten führen würde.

„Unser Ziel ist es, zwischen zwei naturgemäß sehr weit auseinander liegenden Positionen eine Brücke zu bauen. Das funktioniert allerdings nur, wenn sich beide Seiten bewegen. Es ist daher bedauerlich, dass die Arbeitnehmervertreter trotz eines konstruktiven Austausches nicht bereit waren, sich einen Schritt auf uns zuzubewegen. Noch dazu, wo sich die Forderungen der GPA in utopischen Sphären bewegen“, erklärte Spartenobmann Rainer Trefelik, nach der heutigen 2. Verhandlungsrunde über die Kollektivverträge für die rund 500.000 Angestellten und Lehrlinge im österreichischen Handel.

So ergebe eine genaue Durchrechnung sämtlicher Wünsche, die das Forderungspaket der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) enthält, dass die tatsächliche Steigerung einer KV-Erhöhung um 14% entspreche. „Wenn wir alle rahmenrechtlichen Forderungen umsetzen würden, von der Erhöhung der Lehrlingseinkommen um 25% über mehr freie Tage bis hin zur geforderten Arbeitszeitverkürzung, dann würde das die Betriebe völlig überfordern“, so Trefelik. „Solange wir uns in diesen utopischen Höhen bewegen und die Gewerkschaft sämtliche kreativen Möglichkeiten zum Brückenbauen wie Einmalzahlungen oder die Berücksichtigung der einkommensverbessernden Maßnahmen der Bundesregierung ablehnt, sehen wir uns außerstande, ein konkretes Gegenangebot zu legen. Denn nur eine Zahl in den Ring zu werfen, ist zu wenig. Das wird unserem Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Erhalt der Arbeitsplätze nicht gerecht.“

Trefelik verweist auf die momentan schwierige Situation im Handel, welche nur wenig Spielraum für die Verhandlungen lasse. So muss sich der Handel mit realen Umsatzverlusten herumschlagen – allein im September betrug der Rückgang im Nicht-Lebensmittelhandel -11%. Dazu kommen enorm gestiegene Kosten entlang der gesamten Lieferkette, die schon bisher zu einer stark steigenden Zahl von Insolvenzen und Schließungen führte.

„Wenn wir diese Realitäten nicht anerkennen, wird eine nochmalige Insolvenz- und Schließungswelle die Folge sein, vor allem unter den vielen Klein- und Mittelbetrieben im heimischen Handel. Damit verbunden wäre der Verlust von tausenden Arbeitsplätzen im ganzen Land“, warnt Trefelik.

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Kommentare (1)

  1. Hat eigentlich keiner mehr am Schirm, dass im Gegensatz zu den Managern, Unternehmern und Aktionären, bei deren Bonus, angepassten Ertragskalkulationen und Dividendezahlungen keine Rede von Masshalten war, die Arbeitnehmer im letzten Jahr bereits in eine gewaltige Vorleistung gegangen sind.
    Ist nicht die kollektivvbertragliche Erhöhung bekannterweise ein Ausgleich der vergangenen Periode?
    Leider nicht unerheblich verursacht durch die Versäumnisse der möglicherweise nicht gerade befähigten Politik.
    Ist es nicht unfair die Verantwortung für das kommende Jahr dann auf nur den Arbeitnehmer abzuwälzen?
    Bei den dann nach etwa einem Jahr folgenden Boni für Manager und Aktionäre ist das dann traditionell wieder vergessen.

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