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Freitag, 3. Mai 2024
Telekom-Kommentar E&W 11/2023

Noch lange nicht ausgereizt

Telekom | Dominik Schebach | 12.11.2023 | Bilder | | 1  Meinung
Die Pandemie hat zweifellos viel zur Digitalisierung Österreichs beigetragen. Unter dem Eindruck von Home Office und Home Schooling sowie der Lockdowns und dem damit erzwungenen Neudenken von Unternehmensprozessen haben die Österreicher privat, aber auch die Wirtschaft kräftig in die Digitalisierung investiert. Sie haben sich die entsprechenden Endgeräte zugelegt und bei den Breitband-Zugängen aufgerüstet. Mit dem Ende der Pandemie schwingt das Pendel nun wieder in die Gegenrichtung, wie eine Studie von Drei, Beratungsunternehmen Arthus D. Little und Marktforscher markentmind nahelegt. Das Problem besteht vor allem bei den KMUs.

In diesem Segment geben zwar viele Unternehmen an, Investitionen zu planen, das Geld fließt allerdings nicht. Denn viele Klein- und Kleinst​unternehmen sind von der Digitalisierung schlicht überfordert. Zwar sehen die Unternehmen viele Vorteile, wie bei den Kosten, in der Neukundenakquise, generelle Zukunftssicherheit sowie zusätzliche Flexibilität, welche sie sich durch eine weitere Digitalisierung erschließen könnten, gleichzeitig aber klagen viele über mangelndes Wissen, Angst vor DSGVO-Verstößen oder fehlende Mittel. Vor allem der letzte Punkt erscheint vorgeschoben. Denn wer nicht mehr ins eigene Unternehmen investiert, verliert den Anschluss – und je länger nicht investiert wird, desto größer wird der Rückstand. Vielleicht fehlen für Klein- und Kleinstunternehmen noch die passenden „plug‘n’play“-fähigen Produkte, um Anwendungen wie z.B. künstliche Intelligenz in der Kundenkommunikation auch wirklich im eigenen Betrieb einzuführen.

Und so mancher wird sich denken, an diesem neumodischen Zeug sollen sich andere die Finger verbrennen. Dabei wird übersehen, dass viele der Neuerungen schleichend ihren Eingang in den unternehmerischen Alltag finden. Wenn ich an meinen Heizungstechniker denke, so hat dieser in den vergangenen fünf Jahren seinen Prozess vollkommen digitalisiert. Heute sind für die Wartung der Thermen alle Handbücher und Ersatzteillisten in einer Datenbank abgelegt. Der Zugriff auf diese Daten erfolgt mobil über Tablet und nach der erfolgten Instandsetzung der Heizung unterschreibe ich auch am Tablet, womit wiederum die Rechnung erstellt wird, welche nach zwei Tagen bei mir in der Inbox aufschlägt.

Die Entwicklung ist noch lange nicht ausgereizt. Wer weiß, vielleicht übernimmt in diesem Handwerksbetrieb in naher Zukunft ein Chatbot die Terminvereinbarung und Angebotserstellung mit den Kunden, und in ein paar Jahren mehr könnte bereits eine Augmented Reality-Brille mit KI-Assistentin (in den Sci-Fi-Filmen sind es immer Assistentinnen) bereits während der Wartung die Ersatzteilbestellung aufnehmen oder Tipps zur Reparatur geben. Alle diese Anwendungen basieren auf leistungsfähigen Breitband-Zugängen – Glasfaser und 5G – trotzdem muss der Telekom-FH aufpassen, nicht abgehängt zu werden. Die Telekommunikationsnetze  müssen nicht nur einfach gefüllt werden, der Telekom-FH muss seinen Kunden auch einen Mehrwert anbieten. Ich glaube zwar nicht, dass künstliche Intelligenz den Verkäufer ersetzen wird. Aber ich bin überzeugt, dass der Handel diese Werkzeuge beherrschen muss, um die Kunden an diese neue Welt heranzuführen. Dazu muss man sich nicht die Finger verbrennen. Es genügt, wenn man sich intensiv mit den neuen Technologien auseinandersetzt und immer up-to-date bleibt.

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Kommentare (1)

  1. Wieder ein guter Artikel!

    Mein Senf dazu: Es ist immens wichtig, sich echte Auskenner zurate zu ziehen. Ja, die sind schwer zu finden in der Masse von „Experten“. Man erkennt sie aber an hoher Erfahrung und niedrigen Preisen!
    Als Angehöriger einer Vereinigung von Allroundern im Bereich der Analog > Digital Wandlung für Business wie Privat kenne ich seit ewig alle Branchen und viele der im Artikel angesprochenen Aspekte.

    Bei echten Auskennern werden sie geholfen, hier geht es ohne viel Techno-Gebrabbel, dafür mit technischem Hausverstand. Private wie Businessmenschen nehmen unsere Services gerne an. Weil’s einfach funktioniert!

    Nein, ich mache eh keine Schleichwerbung, aber bitte: Schaut nach Profis, die euch weder mit fachchindenglischem Neusprech zumüllen, noch mit Mondpreisen überfallen.

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