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Montag, 6. Mai 2024
„Recht auf Reparatur"

Reparieren statt ersetzen: Neue EU-Regeln für nachhaltiges Verbraucherverhalten

Hintergrund | Julia Jamy | 22.11.2023 | | 2  
(© Pixabay) Das EU-Parlament hat seine Position zum geplanten Recht auf Reparatur beschlossen. Die neuen Regeln sollen zu nachhaltigerem Konsum anregen: Sie sollen die Reparatur fehlerhafter Waren einfacher machen, Abfall reduzieren und die Reparaturbranche fördern.

Gestern, am Dienstag, nahm das Europäische Parlament in Straßburg mit 590 zu 15 Stimmen bei 15 Enthaltungen seinen Standpunkt zu einem neuen „Recht auf Reparatur“ an. Die neuen Regeln sollen zu nachhaltigerem Konsum anregen: Sie sollen die Reparatur fehlerhafter Waren einfacher machen, Abfall reduzieren und die Reparaturbranche fördern. Während der gesetzlichen Garantiezeit wären Verkäufer demnach verpflichtet, zu reparieren anstatt zu ersetzen, wenn eine Reparatur gleich viel oder weniger kostet – es sei denn, die Reparatur ist nicht machbar oder für den Verbraucherungünstig. Die Abgeordneten schlagen zudem vor, die gesetzliche Garantiezeit um ein Jahr ab dem Zeitpunkt der Reparatur zu verlängern.

Verbraucher sollen das Recht haben, für Geräte wie Waschmaschinen, Staubsauger und Smartphones sowie für Fahrräder auch nach Ablauf der Garantiezeit eine Reparatur zu verlangen. Damit Reparieren attraktiver wird als Ersetzen, sollen Hersteller für die Dauer der Reparatur Leihgeräte zur Verfügung stellen. Kann ein Produkt nicht mehr repariert werden, könnte stattdessen ein bereits repariertes Produkt angeboten werden. Das Parlament will zudem sicherstellen, dass unabhängige Betriebe, die Reparaturen und Instandsetzung anbieten, sowie Endverbraucher alle nötigen Ersatzteile, Informationen und Werkzeuge zu angemessenen Preisen bekommen. Darüber hinaus sollen in jedem EU-Staat Online-Plattformen eingerichtet werden, über die Verbraucher Reparaturbetriebe (darunter auch sogenannte Repaircafés) und Verkäufer überholter Waren in ihrer Nähe finden können. Die Abgeordneten schlagen außerdem vor, über nationale Reparaturfonds Gutscheine und andere finanzielle Anreize bereitzustellen, um Reparaturen erschwinglicher und attraktiver zu machen.

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Kommentare (2)

  1. Wichtig wären vor allem leistbare Ersatzteile.
    Vor allem Miele schneidet da äußerst schlecht ab.
    Nachhaltigkeit zumindesten bei diesem Punkt vollkommene Fehlanzeige.

    3
    1. Das getrauen sich anscheinend wenige zu sagen.
      Den die Anschaffung ist teuer, Arbeitszeit mit Anfahrt ist teuer,, Ersatzteile sind
      extrem teuer, Ausfälle noch und nöcher mit Austausch der Geräte und Entsorgung nach ein paar Jahren, Elektroniken fallen aus.
      Wenn ich jetzt gemein wäre würde ich fragen, ist das deutsche Qualität?
      Da läuft doch einiges schief.

      1

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