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Freitag, 17. Mai 2024
Erneuerbare Energien-Kommentar E&W 12/2023

Alternativlos

Wolfgang Schalko | 10.12.2023 | |  
Es gibt momentan kein Thema, das bei mir mehr Kopfschütteln auslöst als die Energie- und Klimadebatte. Allein der oft angestellte Versuch, diese beiden Aspekte isoliert voaneinander zu betrachten, löst bei mir mittlerweile unweigerlich eine Links-Rechts-Bewegung aus. Garniert wird das Ganze zumeist dann noch mit der Frage, ob der Klimawandel nun menschgemacht ist oder nicht. Dümmer geht‘s meiner Meinung nach nimmer, denn egal wie die Antwort auch ausfällt ändert sich nichts an der Tatsache, dass es auf der Erde in höchst ungemütlichem Ausmaß wärmer wird. Die Diskussionen empfinde ich daher in etwa so, als würde man erst die Brandursache klären müssen, ehe die Feuerwehr anrücken darf…

Es gibt rund um d en Klimawandel, der zurecht (und vor allem perspektivisch betrachtet) immer öfter als Klimakatastrophe bezeichnet wird – ein paar Punkte, die sich nicht wegdiskutieren lassen und die selbst den Skeptikern zu denken geben sollten: Beispielsweise, dass es sich hier nicht mehr nur um eine abstrakte Bedrohung handelt, sondern Hitzewellen und Naturkatastrophen wie Waldbrände, Überschwemmungen und Stürme eklatant zunehmen. Oder auch, dass laut dem EU-Klimadienst Copernicus das Jahr 2023 das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen werden dürfte. Und leider auch, dass der globale CO2-Ausst0ß – aller Bemühungen und Ankündigungen zum Trotz – 2022 einen neuen Rekordwert erreicht hat. Was das für die Temperaturentwicklung auf der Erde bedeutet, lernt heute übrigens jedes Kind in der Schule…

Das Meinungsforschungsinstitut Marketagent hat kürzlich mit mehr als 38.000 Befragten ein europaweites Stimmungsbild zur globalen Erwärmung und ihren Auswirkungen erhoben. Und die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: Der Klimawandel wird als die aktuell schwerwiegendste globale Herausforderung wahrgenommen (36% – noch vor (Bürger-)Kriegen (32%) und Armut (30%). Zwei Drittel gaben an, dass sie sich sehr oder eher große Sorgen über die Auswirkungen des Klimawandels machen (66%), für fast 8 von 10 sind diese auch bereits im Alltag spürbar. Dass wir Menschen an der globalen Erwärmung (mit-)schuldig sind, ist für den Großteil der Befragten ebenfalls unbestritten.Im Umkehrschluss herrscht auch die Überzeugung, dass jeder Einzelne wesentlich zum Umweltschutz beitragen kann (73%). Die Alarmglocken bringt der letzte Teil der Erhebung zum Schrillen: Ein Großteil der Befragten hat wenig Vertrauen in die nationalen Maßnahmen zum Klimaschutz – nur 3 von 10 sind der Ansicht, dass das eigene Land genug gegen die globale Erwärmung unternimmt, fast 40% bewerten die Bemühungen als nicht ausreichend. Entsprechend düster fällt das Zukunftsbild aus: Nur 23% rechnen damit, dass die Welt den Klimawandel in den nächsten 10 Jahren in den Griff bekommen wird – während 43% darauf (eher) keine Hoffnung setzen…

Inwieweit man sich solche Studien auch zu Herzen nehmen mag: Fakt ist glücklicherweise auch, dass der Ausbau der Erneuerbaren, insbesondere der Photovoltaik, boomt und im Rekordtempo voranschreitet. Für unsere Branche sind das gute Nachrichten, gleichzeitig bedeutet es eine große Verantwortung – weil der Ausbau der Erneuerbaren und das Vollziehen der Energiewende einfach alternativlos sind.

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