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Montag, 29. April 2024
Deutlicher Rückgang auch am Markt für Klimaanlagen

Sinkende Nachfrage nach Wärmepumpen

Energiezukunft | Julia Jamy | 13.12.2023 | |  
Der Markt für Wärmepumpen bleibt im Jahr 2023 deutlich unter dem Vorjahresniveau. Der Markt für Wärmepumpen bleibt im Jahr 2023 deutlich unter dem Vorjahresniveau. (© Pixabay) Der Markt für Wärmepumpen bleibt im Jahr 2023 deutlich unter dem Vorjahresniveau. Demnach schrumpfen die Herstellererlöse im Jahr 2023 um nahezu zehn Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 341 Millionen Euro. Die Nachfrage verringert sich um elf Prozent auf 52.940 Stück. Das zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie des Marktforschungsinstituts BRANCHENRADAR.com Marktanalyse.

Branchenradar hat für die unerwartete Absatzdelle einige Erklärungen: Zum einen bauten sowohl der Fachhandel als auch die installierenden Fachbetriebe – als Folge der Lieferengpässe im Jahr 2022 – zum Teil hohe Lagerbestände auf, die nun langsamer abgerufen werden als ursprünglich gedacht. Insofern war das Wachstum im Jahr 2022 auch durch Vorziehkäufe getrieben, die nun im laufenden Jahr abgeschichtet werden.

Zum anderen stelle der anhaltend hohe Strompreis bei gleichzeitig sinkendem Gaspreis die ökonomische Sinnhaftigkeit von Wärmepumpen generell in Frage. Zumal Gasheizungen deutlich günstiger seien als Wärmepumpen und mittlerweile auch klar sei, dass ungeachtet des Kriegs in der Ukraine die Gasversorgung bis auf Weiteres gesichert ist. Und da offenbar selbst das geplante Verbot von Gasheizungen im Neubau „wackelt“, sei das Risiko bei einer Entscheidung gegen eine Wärmepumpe überschaubar.

Das sinkende Interesse an Wärmepumpen schlage sich auch auf die Förderaktion „Raus aus Öl und Gas“ nieder. Im Vergleich zu 2022 dürfte sich die Anzahl der Förderanträge im laufenden Jahr halbieren. Mehr als die Hälfte der Förderungen liegt noch im Topf. Die Regierung reagiert darauf, indem man das Programm bis Jahresende aussetzt. Falls die Nachfrage dann nicht wieder anspringt, stehe die angesagte „Wärmewende“ zur Disposition.

Auch deutlicher Rückgang am Markt für Klimaanlagen

Am Mart für Klimaanlagen ist ebenfalls ein deutlicher Rückgang zu spüren. Laut Branchenradar  schwinden die Erlöse im Jahr 2023 um nahezu 14 Prozent gegenüber Vorjahr auf insgesamt 51,7 Millionen Euro. Der Rückgang sei zur Gänze auf eine sinkende Nachfrage zurückzuführen. Insbesondere in den Leistungsklassen bis 9,9 kW ist die Kontrakation substanziell und alles in allem doppelt so stark wie bei Anlagen von 10 kW aufwärts.

Für die erodierende Nachfrage gebe es im Wesentlichen zwei Gründe: Zum einen dürften die nach wie vor vergleichsweise hohen Strompreise die Nachfrage drosseln, insbesondere die Nachrüstung im Gebäudebestand. Zum anderen wirke sich der Rückgang der Neubauproduktion im hochwertigen, freifinanzierten Wohnbau negativ aus, war dieser alleine doch in den vergangenen Jahren für rund ein Viertel der im Neubau installierten Geräte verantwortlich.

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