CES: Samsung stellt seine Vision für künstliche Intelligenz vor

Einen Einblick in die AI-Visionen von Samsung gab in Las Vegas Jong-Hee (JH) Han, stellvertretender Vorsitzender, CEO und Leiter der Device eXperience (DX) Division von Samsung. Artificial oder künstliche Intelligenz ist inzwischen mehr als ein Modethema. Deswegen verwundert es auch nicht, dass Samsung dem Einsatz von künstlicher Intelligenz bei seinem Auftritt auf der CES 2024 in Las Vegas besonderes Augenmerk widmet. Den ersten Vorgeschmack dazu hat bereits die Vorstellung der neuen TV-Modelle geliefert. Aber die Vision von Samsung bezüglich künstlicher Intelligenz reicht weiter und wird vom Technologiekonzern kurz und bündig unter „AI for All“ zusammengefasst.

Sicher und leicht zugänglich. So sieht Samsung die Zukunft für den Einsatz von AI-Technologien für vernetzte Nutzungserlebnisse. Auf der CES 2024 hat Samsung Electronics dazu seine Vision vorgestellt, wie Menschen künftig dank AI ihre Geräte intuitiv und komfortabel nutzen können. Gemeinsam mit wichtigen Partnern wurden dazu die technologischen Neuheiten präsentiert, welche hinter dieser Vision stehen und welche Rolle Produkte und Services mit integrierten AI-Funktionen in Zukunft im Alltag eine Rolle spielen sollen und dabei die Nutzer unaufdringlich im Hintergrund unterstützten.

Einen Einblick dazu gab Jong-Hee (JH) Han, stellvertretender Vorsitzender, CEO und Leiter der Device eXperience (DX) Division von Samsung: „Mit dem Aufkommen von Künstlicher Intelligenz wird es smarte und bessere Nutzungsszenarien geben, die unser Leben neu definieren können“, sagte Han. „Um diese Vision mit Leben zu füllen, hat Samsung sehr gute Ausgangsvoraussetzungen: Mit unserem breiten Portfolio an leistungsstarken Geräten und unserem Grundsatz offener Zusammenarbeit möchten wir dazu beitragen, die Vorteile von AI und Vernetzung für alle zugänglich zu machen.“

Ein Einsatzbereich ist wird die Nutzung von digitalen Geräten und Screens sein, wie schon bei der Präsentation der neuen TV-Modelle sichtbar wurde. Hier soll KI nicht nur als Bildverbesserungstechnologie oder zu Verbesserung des Audio-Erlebnisses zum Einsatz kommen, sondern auch den Zugang zu den neuesten Apps, Diensten und personalisierten Inhalten sowie Service-Empfehlungen bieten, bis hin zu dem auf den jeweiligen User vor dem Schirm angepassten Unterhaltungserlebnis. Mit dem Dienst Samsung Daily+ wird der TV noch mehr zur Steuerungszentrale im vernetzten Heim. Die Anwendung bietet eine breite Palette von Diensten und Funktionen – von Personal Training bis hin zu Remote-PC-Lösungen – über eine Schnittstelle.

Bespoke Kühlschrank

Zu den mit KI angereicherten Neuheiten im Bereich der Hausgeräte zählt der Bespoke-Door French Door Kühlschrank mit AI Family Hub+, der das Portfolio ergänzt. Er ist mit einem 32-Zoll-Bildschirm ausgestattet und verfügt über das neue AI Vision Inside2. Bei dieser Funktion erkennt eine interne Kamera bis zu 33 verschiedene Lebensmittel, die in den Kühlschrank gelegt oder aus ihm entnommen werden. Auf Basis dieser Zutaten können sich Nutzer dann Rezepte vorschlagen lassen. Es ist außerdem möglich, auf dem Bildschirm des Viertürers ein Verfallsdatum für Lebensmittel festzulegen, sodass der Kühlschrank eine Benachrichtigung senden kann, wenn sich das festgelegte Datum nähert. Diese AI-Funktionen können dabei helfen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und dadurch Geld einzusparen. Neben dem neuen Kühlschrankmodell wird 2024 auch in Österreich ein neues Induktionskochfeld vorgestellt, das ein noch effizienteres und randloses Erhitzen von Töpfen und Pfannen ermöglicht.

Der angekündigte Staubsauger- und Wischroboter Bespoke Jet Bot Combo wiederum wird AI-Technologie nutzen, um das Putzen bequem und einfach zu machen. Die im Vergleich zum Vorgängermodell verbesserte AI-Objekterkennung kann mehr Objekte, Flecken und Räume erkennen. Der Bespoke Jet Bot Combo erkennt automatisch die Art des Bodens und die Länge von Teppichen und passt seine Einstellungen entsprechend an.

Räumliche Intelligenz

Eines der Schlagworte, welches Samsung bei der Präsentation aufbrachte, war dabei die „Spatial Intelligence“ oder räumliche Intelligenz. Damit will der Konzern das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Samsung-Geräten im Haushalt verbessern – indem sie auch die Gewohnheiten und Routinen der Nutzer „besser verstehen“.  Für SmartThings kommt die Technologie LiDAR (Light Detection and Ranging – Radar auf der Basis von Lichtstrahlen oder Laser) auf vernetzten Geräten wie Staubsaugerrobotern zum Einsatz, um digitale Grundrisse zu erstellen, damit Nutzer den Status und die Position ihrer Geräte leicht überprüfen können. Im März wird SmartThings die aktualisierte 3D Map View für eine detaillierte 3D-Darstellung vernetzter Geräte auf Samsung Smartphones und Fernsehern einführen. Darüber hinaus können Nutzer über einen einfachen QR-Code Familie und Freunde zu ihrem SmartThings Ökosystem hinzufügen, damit jedes Mitglied des Haushalts eigene Routinen erstellen kann. Gleichzeitig kann SmartThings dank Sensoren und künstlicher Intelligenz ungewöhnliche Umstände erkennen: Registriert es einen Sturz, kann es Warnmeldungen an bestimmte Familienmitglieder und Betreuungspersonal senden. Das Galaxy SmartTag kann am Halsband oder Geschirr von Haustieren befestigt werden, um deren Aktivitäten zu verfolgen oder Identifikationsdaten digital speichern.

Auch zu Bixby gibt es Neuigkeiten: Mit seinen verbesserten AI-Fähigkeiten sorgt der Sprachassistent dafür, das vernetzte Zuhause dynamischer zu machen. Bixby kann Befehle nun automatisch an die am besten geeigneten Geräte weiterleiten, basierend auf dem Standort und den Aktivitäten der Nutzer. Das Geheimnis dahinter ist eine Schlüsseltechnologie wie Multi Device Wakeup in Kombination mit einem gemeinsamen Kommunikationsprotokoll. Das versetzt Bixby in die Lage, auf Befehle aller Geräte in einem Raum zu hören, die angeforderte Aktion dann aber nur auf dem relevantesten Gerät auszuführen. Wenn also ein Familienmitglied in der Küche ein Rezeptvideo auf dem Family Hub anschaut und ruft: „Hey, Bixby! Spiel Musik!“, wird die Musik vom Smart Speaker abgespielt, das Rezeptvideo läuft aber auf dem Family Hub ohne Unterbrechung weiter.

Home-to-Car

Den angekündigten Neuheiten gehören auch die Entwicklungen im Automobilbereich, darunter die Partnerschaft mit der Hyundai Motor Group. Samsung und Hyundai haben im Vorfeld der CES 2024 eine Absichtserklärung (MOU) unterzeichnet und ihr Ziel erklärt, gemeinsam an der Entwicklung von „Home-to-Car“- und „Car-to-Home“-Diensten mit SmartThings Konnektivität zu arbeiten. So soll Samsungs SmartThings zukünftig über die App mit Hyundai-, Kia- und Genesis-Fahrzeugen funktionieren.

So werden in Zukunft Nutzer über SmartThings per Sprachbefehl Funktionen in ihrem Auto fernsteuern können, zum Beispiel das Vorheizen des Fahrzeugs oder das Öffnen und Schließen von Fenstern. Die SmartThings Konnektivität funktioniert in beide Richtungen: Nutzer können von ihrem Fahrzeug aus Funktionen in und um ihr Haus steuern. Sie können beispielsweise per Sprachbefehl Garagentore automatisch öffnen und schließen, je nachdem, wo sich das Auto befindet, und die Temperatur im Haus regulieren.

Samsung Knox

Angesichts der Visionen zu KI und vernetzten Geräten spielt natürlich auch die Cybersicherheit eine wichtige Rolle. Samsung will dieses Thema mit seinen Knox-Sicherheitslösungen abdecken.  ine dieser Lösungen ist Samsung Knox Matrix, die eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für viele Samsung Galaxy-Smartphones und Smart TVs bietet. Grundgedanke hinter dieser Technologie ist es, dass sich Geräte in einem vernetzten Ökosystem gegenseitig überwachen, um Sicherheitsbedrohungen zu erkennen und zu isolieren. Knox Vault wiederum hilft dabei, Daten von Nutzern auf Samsung Geräten zu schützen. Diese Funktion wurde nun auf zusätzliche Produkte im SmartThings-Universum wie die neuen Samsung Neo QLED 8K Fernseher erweitert.