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Donnerstag, 2. Mai 2024
Infrastruktur für die Energiewende – PVA reagiert

ÖNIP: Klimaschutzministerium präsentiert Netz-Ausbauplan

Energiezukunft | Dominik Schebach | 09.04.2024 | |  
Der Österreichische integrierte Netzentwicklungsplan (ÖNIP) bldet nicht nur die Grundlage für die Entwicklung der Energienetze, sondern gibt auch neue Ausbauziele für die Erneuerbare vor. Bei der Photovoltaik bedeutet dies fast eine Verdoppekung der Ausbauziele bis 2030. Der Österreichische integrierte Netzentwicklungsplan (ÖNIP) bldet nicht nur die Grundlage für die Entwicklung der Energienetze, sondern gibt auch neue Ausbauziele für die Erneuerbare vor. Bei der Photovoltaik bedeutet dies fast eine Verdoppekung der Ausbauziele bis 2030. Als erster EU-Mitgliedsstaat hat Österreich einen integrierten Netzinfrastrukturplan vorgestellt. Das von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler präsentierte Dokument soll den notwendigen Umbau des Energiesystems ermöglichen – das setzt einen massiven Aus- und Umbau der Energieinfrastruktur voraus.  Der nun vorgestellte ÖNIP des BMK liefert wichtige Anhaltspunkte und die notewendige Transparenz, wie sich die Energieinfrastruktur weiterentwickeln muss, wenn die Energiewende gelingen soll. Gleichzeitig gibt er auch klare Ausbauziele für die Erneuerbare Energie vor, was u.a. vom PVA begrüßt wird.

„Wir sehen, dass die Energiewende mit hoher Geschwindigkeit läuft. Dafür brauchen wir nicht nur viele Wind- und Solaranlagen, sondern auch stabile Stromnetze und Wasserstoff für die Industrie“, erklärte dazu Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Der ÖNIP – Österreichischer integrierter Netzentwicklungsplan – bildet die Grundlage für den Aus- und Umbau der Netze, indem er Strom und Gase gemeinsam betrachtet und den zukünftigen Transportbedarf ausweist. Er wurde einer Umweltprüfung unterzogen und hilft damit, die Genehmigungsverfahren für neue Anlagen zu beschleunigen. Ich freue mich sehr, dass wir auch mit dieser integrierten Netzplanung Vorreiter in Europa sind.“

Für Klimaschutzministerin Leonore Gewessler bildet der ÖNIP die Grundlage für den weiteren Aus- und Umbau der heimischen Energienetze.

Der integrierte österreichische Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) ist gemäß Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) ein übergeordnetes strategisches Planungsinstrument, das erstmalig erstellt wurde. In dem Plan finden sich Szenarien zum zukünftigen Energieverbrauch sowie die dazu benötigte nationale Erzeugung. Davon abgeleitet werden die benötigten Transportkapazitäten im Strom- und Gasbereich, inklusive einer entstehenden Wasserstoffleitungsinfrastruktur sowie der Nutzung von erneuerbaren Gasen. Nach dem Willen des Ministeriums soll der ÖNIP zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren beitragen. Dazu wurde er einer Strategischen Umweltprüfung (SUP) unterzogen und erleichtert dadurch die nachgelagerten Genehmigungsverfahren, insbesondere bei Netzausbauprojekten.

Abschätzung Energieverbrauch und -erzeugung

Basis für die Abschätzung des zukünftigen Energieverbrauchs und der nationalen erneuerbaren Erzeugung im ÖNIP bildet das Transition Szenario, das vom Umweltbundesamt im Auftrag des BMK erstellt wurde. Es handelt sich um ein Langfristszenario, das einen Pfad für die Dekarbonisierung bis zum Jahr 2040 aufzeigt. Darauf aufbauend wurde ein ÖNIP-Szenario erstellt. Das ÖNIP Szenario zeigt auf, wo unser Energiesystem weiterentwickelt werden muss, um verlässlich leistbare und erneuerbare Energieversorgung sicherzustellen. Eine wesentliche Rolle spielt hierbei die zunehmende Elektrifizierung des Energiesystems und die Integration erneuerbarer Gase.

Für die Branche interessant sind die im ÖNIP dargestellten Transportbedarfskorridore für die Energieträger Strom, Methan und Wasserstoff. Im Infrastrukturausbau sollen Synergien zwischen den Energiesektoren genutzt werden, etwa die optimale Nutzung lokaler Stromerzeugungsspitzen zur Herstellung erneuerbaren Wasserstoffs. Das bietet die Möglichkeit zur Dekarbonisierung von „hard-to-abate“-Sektoren. Aber auch wenn diese Stromerzeugungsspitzen lokal abgefangen werden, zeigt sich für Strom ein hoher zusätzlicher Bedarf an Transportkapazitäten. Sie fußen auf hohen Erzeugungspotenzialen erneuerbarer Energien in Ostösterreich und auf den in Westösterreich vorhandenen Speicherkapazitäten. Für ein resilientes erneuerbares System ist ein Ost-West-Ausgleich notwendig.

PVA: Klarer Ausbaubedarf!

Ausdrücklich begrüßt wird der ÖNIP vom Bundesverband Photovoltaik Austria. „Der ÖNIP ist ein wichtiger Plan, für die Integration erneuerbarer Energien und stärkt auch die Rolle der Photovoltaik als eine zentrale Säule des zukünftigen Energiesystems“, so Vera Immitzer, Geschäftsführerin des Bundesverbands Photovoltaic Austria und betont

Insgesamt ergibt sich aus dem ÖNIP zudem ein klarer Ausbau-Bedarf bei der Erneuerbaren Energie. So werde sich der bisherige PV-Bedarf auf 21 TWh bis 2030 fast verdoppeln. Diese höheren Ausbauziele für Photovoltaik werden vom Bundesverband Photovoltaik Austria (PVA) ausdrücklich als wichtiger Meilenstein für die Energiewende begrüßt. Der Verband fordert aber auch dringend ein modernes E-Wirtschaftsgesetz (ElWG), die Anpassung der Ziele im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) sowie das Erneuerbare Ausbau Beschleunigungsgesetz (EABG). „Der ÖNIP ist ein wichtiger Plan, für die Integration erneuerbarer Energien und stärkt auch die Rolle der Photovoltaik als eine zentrale Säule des zukünftigen Energiesystems“, sagt Vera Immitzer, Geschäftsführerin des Bundesverbands Photovoltaic Austria und betont: „Der Netzausbauplan alleine reicht aber nicht: Jetzt muss rasch der Netzausbau folgen!“

Verdopplung der PV-Leistung erforderlich

Der integrierte österreichische Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) des Bundesministeriums für Klimaschutz basiert auf einem vorausschauenden Blick auf den zukünftigen Energiebedarf, der zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 und einer Stromversorgung aus hundert Prozent erneuerbaren Quellen bis 2030 erforderlich ist. Das Ergebnis dieser Analyse ist ein klarer Handlungsauftrag: Die installierte Photovoltaik-Leistung muss drastisch erhöht werden, um den zukünftigen Bedarf zu decken. Statt der bisher angenommenen 13 Terawattstunden (TWh) bis 2030 muss die Photovoltaik-Erzeugung nun auf 21 TWh angehoben werden. Bis 2040 ist eine weitere Steigerung auf 41 TWh erforderlich. Aktuell werden rund 7 TWh auf PV-Analgen erzeugt.

Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender des PV Austria, sieht jetzt allerdings auch die Bundesländer in der Pflicht: „Wir freuen uns über diese klaren Verantwortlichkeiten. Wollen wir die Energiewende schaffen, müssen wir gemeinsam an einem Strang ziehen.“

Zudem beinhaltet der ÖNIP erstmals auch einen klaren Ausbaubedarf für die einzelnen Bundesländer, den diese selbst als Ziel setzen müssen und dementsprechende Maßnahmen setzen müssen. „Wir freuen uns über diese klaren Verantwortlichkeiten. Wollen wir die Energiewende schaffen, müssen wir gemeinsam an einem Strang ziehen“, sagt Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender des PV Austria.

Ausbau der Netze muss gelingen

Eines machte Immitzer allerding auch klar: „Die Netze dürfen kein Flaschenhals bleiben.“ Sie betonte deswegen erneut ihre dringende Forderung nach einem modernen E-Wirtschaftsgesetz (ElWG). Zudem müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen nachziehen: Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) muss dahingehend angepasst werden, dass es die neuen Ausbauziele für Photovoltaik widerspiegelt. Mit dem ausständigen Erneuerbare Ausbau Beschleunigungsgesetz (EABG) wird die dafür notwendige Geschwindigkeitserhöhung geschaffen.

 

 

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