Siemens AG-Fallout bedroht BSH Hausgeräte
![Die Siemens AG sieht sich nach heftiger Kritik durch Klimaschützer derzeit einem PR-Desaster gegenüber. Ein Boycott der Endkunden könnte allerdings den Falschen treffen - die BSH Hausgeräte GmbH, sei 2015 zu 100% im Besitz der Bosch-Gruppe. Die Siemens AG sieht sich nach heftiger Kritik durch Klimaschützer derzeit einem PR-Desaster gegenüber. Ein Boycott der Endkunden könnte allerdings den Falschen treffen - die BSH Hausgeräte GmbH, sei 2015 zu 100% im Besitz der Bosch-Gruppe.](https://elektro.at/wp-content/uploads/2020/01/soaxx201402-10_072dpi-300x197.jpg)
Bei der BSH Hausgeräte GmbH gibt man sich – zumindest nach außen – recht gelassen, was mögliche Proteste durch Aktivisten von Fridays for Future betrifft. „Die aktuellen Proteste richten sich gegen ein Projekt der Siemens AG. Wir gehen daher nicht davon aus, dass dies zu negativen Konsequenzen im Hausgerätegeschäft der BSH Hausgeräte GmbH führt. Wir haben bislang keine Kenntnis über Protestaktionen gegen BSH-Verkaufsflächen oder Geschäfte mit Siemens Logo und haben daher aktuell keine Aufklärungsaktionen geplant“, erklärte Markus Ettenauer, Head of Marketing, BSH Hausgeräte Gesellschaft mbH Österreich. „Im Jahr 1967 als Gemeinschaftsunternehmen der Robert Bosch GmbH (Stuttgart) und der Siemens AG (München) gegründet, gehört die BSH seit Januar 2015 zu 100% zur Bosch-Gruppe. Die BSH ist seither Marken-Lizenznehmerin der Siemens AG für die Marke Siemens.“
Wer jetzt glaubt, dass die Klimaproteste ein Sturm im Wasserglas sind, irrt. Vielmehr entwickelt sich die Geschichte für die Siemens AG zum laufenden PR-Desaster. Und das für einen eigentlich unbedeutenden Auftrag für den Großkonzern: Siemens wird für nicht ganz 20 Mio Euro die Signaltechnik für eine Eisenbahnlinie im hitzegeplagten Australien liefern. Über diese Bahnlinie soll Kohle aus dem neu zu erschließenden Galilee-Abbaugebiet im Nordosten des Kontinents an den Verladehafen an der Küste transportiert werden. Insgesamt könnten pro Jahr bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle in dem zukünftig größten Kohle-Revier der Welt abgebaut werden, weswegen das Festhalten von Siemens an diesem Projekt entsprechend scharf von Umweltschützern und den Klimaaktivisten von Fridays for Future kritisiert wird. Protestaktionen zur Hauptversammlung des Konzerns im Februar wurden bereits angekündigt.
Die Aktivisten sollen Siemens den Verlust bezahlen und sich darum kümmern, dass auch andere Unternehmen den Auftrag nicht erhalten. Überdies hinaus sollten Sie nach Australien mit dem Fahrrad fahren – den Rest schwimmen – und die Regierung auffordern das Kraftwerk zu schliessen, dann kommen solche Diskussionen gar nicht erst hoch !