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Dienstag, 30. April 2024
Mit VR-Brille zum Traumberuf

WKO präsentiert „virtuelles“ Lehrberufe-Schnuppern

Hintergrund | Dominik Schebach | 05.05.2021 | |  
Mit VR-Brillen will die WKO es Jugendlichen ermöglichen, in den Berufsalltag verschiedener Lehrberufe einzutauchen. Mit VR-Brillen will die WKO es Jugendlichen ermöglichen, in den Berufsalltag verschiedener Lehrberufe einzutauchen. Die Corona-Krise hat einiges bei der Digitalisierung beschleunigt. Dazu gehört auch die Berufsinformation durch die WKO. Da Schnuppertage in Lehrbetrieben derzeit nur sehr eingeschränkt möglich sind, hat die WKO das Projekt der „Virtuellen Betriebsbesichtigungen“ nun präsentiert. Mittels VR-Brillen können die Lehrstellensuchenden in die unterschiedlichen Berufswelten eintauchen.

Wie fühlt sich das an, als Hochbauerin in luftiger Höhe eine Betondecke zu gießen? Was genau macht ein Hafner? Und wie sieht der Arbeitsplatz einer Kälteanlagentechnikerin aus? Virtuelle Realität macht’s möglich: Österreichs Jugendliche können solche Erfahrungen nun sehr unmittelbar selbst durchleben. In den WKO Berufsinformationszentren stehen dazu ab sofort österreichweit 60 Virtual-Reality-(VR)-Brillen zur Verfügung. Wer diese aufsetzt, kann sich in einen Betrieb „teleportieren“, um 360 Grad umsehen und von Alterskollegen, die dort ihre Ausbildung absolvieren, direkt am Arbeitsplatz den Lehrberuf vorstellen lassen.

Eingebettet sind die Präsentationen der Berufsbilder in eine Plattform, wodurch die Jugendlichen leicht nach ihren Interessen durch das Angebot navigieren können. 80 Berufsbilder stehen momentan mit Informationen zur Verfügung, davon 21 mit hochmoderner 3D-VR-Rundum-Technologie und Raumklang. Bis Jahresende sollen laut WKO 35 bis 40 unterschiedliche Lehrberufe aus allen Bundesländern mittels VR-Brille erlebbar sein.

Wer nicht in ein Berufsinformationszentrum kommt, dem stehen die virtuellen Betriebsbesichtigungen auch über PC mittels einer Web-App zur Verfügung. Und sogar von unterwegs ist ein Zugriff möglich: Das Smartphone oder Tablet dienen dabei als „Fenster“ in die virtuellen Lehrberufswelten. Dort ermöglicht es die Gyroskop-Funktion, sich um 360 Grad zu drehen und frei umzusehen. Außerdem will die WKO mit den VR-Brillen auch bei Berufsinformationstagen in die Schulen auf Tour gehen.

„Die Generation der Digital Natives ist mit interaktiven Medien groß geworden. Die virtuelle Realität ermöglicht ein spielerisches Eintauchen in die künftige Arbeitswelt und vermittelt den jungen Menschen eine spannende Live-Experience: Sehe ich mich selbst in diesem Beruf?“, sagt Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Ganz wichtig war uns, sehr authentisch zu sein: Hier sind keine Schauspieler am Werk, sondern echte Betriebe und Lehrlinge, die auf Augenhöhe den Alterskolleginnen und Alterskollegen ihren Beruf präsentieren. Es bringt die Jugendlichen dazu, sich in kurzer Zeit fokussiert mit unterschiedlichen Ausbildungswegen auseinanderzusetzen.“

Dieser Überblick sei wichtig, wie Mahrer betont: Es gibt aktuell rund 210 Lehrberufe, die in Österreich angeboten werden, und laufend kommen neue dazu, die Lehrinhalte werden ständig aktualisiert. Gleichzeitig leide die Wirtschaft darunter, dass  die Jugendlichen in wenige Sparten drängen, viele andere aber nicht einmal wahrnehmen.

Bühne für die Lehrberufe und Betriebe

„Mit den Virtuellen Betriebsbesichtigungen kann sich ein interessierter Jugendlicher in kurzer Zeit viele Berufsbilder anschauen und seine Interessen ausloten. Das ist gerade in Corona-Zeiten eine ideale Ergänzung zum betrieblichen Schnuppern. Und es hilft uns dabei, weniger bekannte Lehrberufe abseits der ausgetretenen Pfade vorzustellen“, betont Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der WKÖ. Aber auch für die Unternehmen sind die hochauflösenden Videos eine attraktive „Visitenkarte“, mit der sie sich bei Bildungsmessen, Schulbesuchen oder im Recruiting ideal in Szene setzen können.

„Wir werden die Virtuellen Betriebsbesichtigungen gemeinsam mit interessierten Unternehmen in den kommenden Monaten und Jahren noch stark ausweiten. Das Feedback ist jetzt schon äußerst positiv: Der Fachkräftemangel belastet die Betriebe sehr, deshalb wird das Ringen um talentierten Nachwuchs intensiver. Employer Branding wird zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor – die Virtuellen Betriebsbesichtigungen sind hier ein Asset, mit dem Betriebe punkten können“, sagt Mahrer.

Entstanden ist das Projekt nicht erst mit der Corona-Pandemie. Bereits 2019 hat der Verein „Lehre in Vorarlberg“ gemeinsam mit dem Innsbrucker VR-Unternehmen Mediasquad & Vrm.eu die Plattform entwickelt. Diese wurde 2020 mit der „Silbernen Viktoria“ der Wirtschaftsfilmtage ausgezeichnet. Im Rahmen der WKO Bildungsoffensive wird das Projekt laufend interaktiv verbessert und ausgeweitet.

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