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Dienstag, 30. April 2024
Im Vergleich zum Ausnahmejahr 2020

Minus 6,3%. Unito dennoch zufrieden

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 05.04.2022 | |  Unternehmen
Achim Güllmann (li.) und Harald Gutschi. (Foto: Unito, Michael Jungwirth) Achim Güllmann (li.) und Harald Gutschi. (Foto: Unito, Michael Jungwirth) Die UNITO-Gruppe zieht nach dem Geschäftsjahr 2021 Bilanz: Der E-Commerce-Händler realisierte mit seinen Online-Marken Otto, Universal, Quelle, Ackermann und Lascana im Geschäftsjahr 2021 einen Gesamtumsatz von 395 Millionen Euro. Im Vergleich zum „Rekord- und Ausnahmejahr 2020“ entspricht das einem Minus in Höhe von 6,3%. Der Rückgang resultiert interessanterweise aus dem Technik-Bereich. Die Unito sei dennoch zufrieden mit dem Ergebnis, wie bei der heutigen Bilanzpressekonferenz betont wurde.

Die Unito-Gruppe zieht nach dem Geschäftsjahr 2021 eine – laut eigenen Angaben – „zufriedenstellende Bilanz“: Der E-Commerce-Händler realisierte mit seinen Online-Marken Otto, Universal, Quelle, Ackermann und Lascana im Geschäftsjahr 2021 (1. März 2021 bis 28. Februar 2022) einen Gesamtumsatz von 395 Millionen Euro. Die im DACH-Raum agierende Unternehmensgruppe mit Sitz in Salzburg und Graz verzeichnet damit im Vergleich mit dem Rekord- und Ausnahmejahr 2020 ein Minus von 6,3%. „Wir sind mit dem Geschäftsverlauf 2021 zufrieden“, stellt Harald Gutschi fest.

Der Sprecher der Unito-Geschäftsführung führt weiter aus: „Verglichen mit dem Vor-Pandemie-Niveau des Geschäftsjahres 2019 sind wir mit +12,5% in einem soliden Plus beim Umsatz laut IFRS 15. Außerdem stammt der überwiegende Teil unseres aktuellen Umsatzrückgangs aus dem Technik-Bereich. Wenn aufgrund des Chipmangels viele Technik-Artikel nicht lieferbar sind, können wir sie schließlich auch nicht verkaufen.“ Der Textil-Bereich hingegen weise trotz Lieferproblemen eine gute Entwicklung auf. Otto Österreich, das 2022 sein 30-Jahr-Jubiläum feiert, entwickle sich besonders gut: Die Unito-Marke erwirtschaftet im Geschäftsjahr 2021 einen Gesamtumsatz von 100 Millionen Euro (IFRS 15). Damit setze man nach dem Rekordjahr 2020 (mit einem Umsatz-Plus von 26,2%) im Geschäftsjahr 2021 ein weiteres Wachstum von +3,7% drauf. Im Dreijahresvergleich 2019 bis 2021 wachse Otto Österreich um +30,9%.

Wie kauft Österreich?

Zum Kaufverhalten der Österreich erläutert Harald Gutschi: „Konsum wird noch mobiler, e werden: Diese Prognose gaben wir Ende des Geschäftsjahres 2020 ab. Im Geschäftsjahr 2021 wurde diese Prognose zur Tatsache und lässt sich gut an aktuellen Zahlen festmachen: 50% der österreichische Kunden tätigen ihre Bestellungen bereits mobil. Die Hälfte der Unito-Umsätze wird 2021 über die Kanäle Mobile und App generiert. Wobei die App der stärkste Treiber dieser Entwicklung ist: Von 2019 bis 2021 wurde der Anteil der App-Umsätze mehr als verdoppelt. Auch bei nachhaltigem Konsum zeigt die Wachstumskurve steil nach oben: Im Dreijahresvergleich wächst die Unito in Österreich bei nachhaltigen Artikeln um +164%. Die Retourenquote blieb 2021 strukturbereinigt auf dem sehr niedrigen Niveau von 2020.

Österreichische Kunden retournieren auch 2021 mehr als 30% weniger Ware als noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie – und zeigen damit, dass sie immer überlegter konsumieren.“

Was bewegt den Onlinehändler 2022?

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine werde das Jahr 2022 prägen und dementsprechend Auswirkungen auf die Unito haben. „Diese humanitäre Katastrophe bewegt die Österreicher und führt zu kurzfristiger Konsumunlust und Kaufzurückhaltung“, erläutert Harald Gutschi. Die eingeschränkte Warenverfügbarkeit und der Chipmangel, die bereits das Geschäftsjahr 2021 stark beeinflussten, werden laut ihm auch 2022 bleiben.

Auf Markenebene dreht sich bei Unito 2022 alles um Otto Österreich. „Zum 30. Geburtstag werden wir so richtig laut. Otto kann man in diesem Jahr weder übersehen noch überhören“, stellt Unito-Sprecher Gutschi fest. Zum Jubiläum lässt man etwa die Katalog- und Supermodel-Ära noch einmal hochleben – und zwar als „Magalog“, der Kombination aus Magazin und Katalog. Die Titelseite des Magalogs mit einer Druckauflage von mehr als 200.000 Stück ziert das erste „Germany’s Next Topmodel“ Lena Gercke.

Die Unito lässt zum Otto-Jubiläum die Katalog- und Supermodel-Ära noch einmal hochleben – und zwar als „Magalog“, der Kombination aus Magazin und Katalog. (Foto: Unito)

Otto Österreich legt den Fokus noch stärker als in der Vergangenheit auf ein „nachhaltiges Angebot mit Regionalitätsbezug“, erklärt Gutschi. „2022 kommen 200.000 neue nachhaltige Produkte dazu. Bei Unito sind App-Kunden im Schnitt fünf Jahre jünger, kaufen zwei bis drei Mal öfter und haben Warenkörbe mit höherem Wert. Da otto Österreich die Unito-Marke mit der jüngsten Zielgruppe ist, hat die App hier besonders große Relevanz. Schon jetzt wird die Hälfte des Umsatzes von Otto Österreich mobil oder per App erzielt.“

Ein weiterer Schritt in Richtung physische Präsenz

Der „OTTO Showroom“ im Shopping-Resort G3 in Gerasdorf wird – neben der 2021 gestarteten Kooperation mit HAAS Fertighaus – ein weiterer Schritt in Richtung physische Präsenz der Marke sein. In dem als Otto-Wohnung gestaltetem Showroom soll ab Mai vor allem das Sortiment erlebbar gemacht und Kunden dadurch die Scheu vor dem Onlinemöbelkauf genommen werden, wie Unito beschreibt.

Wo will die Unito-Gruppe bis 2030 hin?

„Uns ist wichtig, dass wir uns wirtschaftlich gesund entwickeln“, stellt Harald Gutschi fest. Grundvoraussetzung für den langfristigen unternehmerischen Erfolg der UNITO-Gruppe sei kontinuierliches Investment in den Bereichen IT, Logistik und Sortiment. So werden etwa bis Ende 2024 die IT-Landschaft komplett neu aufgestellt und die Apps als dominierender Vertriebskanal der Zukunft immer weiter verbessert. In Sachen Logistik wird die 24-Stunden-Lieferung aus Wien massiv ausgebaut. Bis 2024 sollen alle lieferbaren Sortimente innerhalb von 24 bis maximal 48 Stunden zustellbar sein. Beim Gesamtsortiment wird die Verdreifachung angestrebt und der Fokus noch stärker auf Regionalität und Nachhaltigkeit gelegt. Das Nachhaltigkeits-Engagement wird bis 2030 generell noch stärker als in der Vergangenheit forciert. „Seit 1. Jänner 2021 bieten wir klimaneutrale Zustellung im gesamten DACH-Raum an, im Juli 2022 kommt die klimapositive Logistik-Zustellung inklusive der langen Strecke dazu und ab 2030 die CO2-freie Zustellung. Nachhaltigkeit ist das Kernthema unserer Zeit und dementsprechend kein Kann, sondern ein Muss. Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit müssen gemeinsam gedacht werden. Langfristig können nur Unternehmen überleben, die nachhaltig wirtschaften“, stellt Harald Gutschi abschließend fest.

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