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Dienstag, 30. April 2024
Landesgremium NÖ: Betriebsbesuch bei Pro-Ject Audio

Beim Weltmarktführer

Multimedia Hintergrund | Wolfgang Schalko | 20.04.2023 | |  Veranstaltungen, Wissen
Rund 40 niederösterreichische Elektrohändler waren der Einladung von Obmann Rudolf Jursitzky und GF Wolfgang Fuchs zum Betriebsbesuch bei Pro-Ject Audio gefolgt. Rund 40 niederösterreichische Elektrohändler waren der Einladung von Obmann Rudolf Jursitzky und GF Wolfgang Fuchs zum Betriebsbesuch bei Pro-Ject Audio gefolgt. Kürzlich hatten rund 40 niederösterreichische Fachhändler die Gelegenheit, den Weltmarktführer für Plattenspieler Pro-Ject Audio Systems hautnah zu erleben und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Auf Einladung von Firmenchef Heinz Lichtenegger organisierte das NÖ Landesgremium des Elektro- und Einrichtungsfachhandels einen Betriebsbesuch bei Pro-Ject, der von der Unternehmenszentrale in Wilfersdorf/Mistelbach (NÖ) zu den beiden Produktionsstätten für Plattenspieler in Litovel nahe Olmütz (CZ) führte und bei einem Meet & Greet mit dem Pro-Ject Gründer ausklang.

Hätte CEO Heinz Lichtenegger seine Erfolgsstory nicht schon geschrieben, müsste man sie glatt erfinden. Detailreich schilderte der Gründer von Pro-Ject Audio Systems den rund 40 niederösterreichischen Elektrofachhändlern rund um Obmann Rudolf Jursitzky und GF Wolfgang Fuchs, wie aus seiner HiFi-Leidenschaft und dem zunächst hobbymäßigen Verkauf von Audio-Produkten Schritt für Schritt jenes Unternehmen entstand, das heute Weltmarktführer für qualitativ hochwertige Plattenspieler ist und über die ebenfalls von Lichtenegger geführte Audio Tuning Vertriebs GmbH in rund 80 Nationen quer über den Globus vertreten ist. Dass der Einstieg in die analoge Audiowelt vor gut 30 Jahren just zu der Zeit erfolgte, als aufgrund des Vormarsches der CD die Schallplatte praktisch von der gesamten restlichen Industrie abgeschrieben wurde, war dabei nur eine von vielen Anekdoten, die Lichtenegger für die gebannt lauschenden Gäste parat hatte. Lichteneggers Ausführungen waren der krönende Schlusspunkt eines erlebnisreichen Tages, der in der Firmenzentrale in Mistelbach seinen Ausgang nahm.

Weitreichende Einblicke

Herbert Rutschka, der Betriebsleiter des Pro-Ject Headquarters, begrüßte die niederösterreichischen Händler und brachte ihnen das beeindruckende Gebäude näher, das 2017 eröffnet wurde und seither den Sitz des Unternehmens bildet – nicht von ungefähr im Weinviertel, nahe dem Heimatort von Heinz Lichtenegger, gelegen. Pro-Ject ist heute die Hauptmarke im Porfolio der Vertriebsgesellschaft Audio Tuning, das darüber hinaus auch bekannte Namen wie Klipsch, Cambridge, Pioneer, Onkyo oder EAT umfasst.

Rund 65 Mitarbeiter zählt die Belegschaft von Pro-Ject derzeit (gut 40 davon sind in der Zentrale tätig, der Rest am Audio Tuning Vertriebsstandort in der Margaretenstraße in Wien). In der Fertigung der Plattenspieler sowie der Elektronik-Komponenten von Pro-Ject sind weitere rund 600 Mitarbeiter beschäftigt. Vor dem Ausbruch der Covid-Pandemie betrug die Plattenspielerproduktion in den beiden Werken in Litovel insgesamt rund 150.000 Stück pro Jahr, aufgrund des Hypes während der Corona-Pandemie schnellte sie kurzfristig auf das Doppelte (!) empor – pendelte sich 2022 aber wieder bei rund 180.000 Stück ein. Die meisten der Geräte, die eine breite Preisrange von 200 bis 5.000 Euro abdecken, gehen übrigens in die USA, gefolgt von UK und D (bei einer Exportquote von rund 90%).

Die Plattenspieler-Produktion in Litovel erfolgt einerseits in einem traditionellen Werk, wo die Handarbeit im Vordergrund steht. Die Besucher aus Niederösterreich konnten viele der Arbeitsschritte – u.a. Löten der Platine, Zusammensetzen des Tonarms, Aufsetzen des Plattentellers, etc. – aus nächster Nähe beobachten und staunten nicht schlecht, wie hoch der manuelle Fertigungsanteil bei dieser Produktkategorie ist. Andererseits befindet sich in Litovel auch ein zweites, technisch top-modern ausgestattetes Werk, in dem der maschinelle Anteil (v.a. CNC Fräsen und Schneiden von Aluteilen) klar überwiegt.

Auch ein Blick ins Zentrallager, das sich ebenfalls am Stammsitz in Mistelbach befindet, durfte nicht fehlen. Insgesamt stehen ca. 2.800 Palettenstellplätze zur Verfügung, rund 4.000 verschiedene Artikel türmen sich in den Hoch- und Schieberegalen. Als Aushängeschild des Unternehmens bietet das großzügige Atrium einen umfassenden Auszug aus dem Produktprogramm, einen Pro-Ject Flagship Store sowie mehrere Hörstudios.

Ein Plädoyer für den guten Ton

Heinz Lichtenegger ließ es sich nicht nehmen, neben der Schilderung seiner unternehmerischen Geschichte auch einige Worte rund um den „guten Ton” anzubringen. Der Pro-Ject CEO sprach sich für bewusstes Musikhören aus, das mit analoger Technik – wie Pro-Ject sie bietet – möglich sei und so den Wert der Musik unterstreiche. Dafür sei der Plattenspielerdas richtige Produkt, weil er Aufmerksamkeit brauche. „Pro-Ject will keine Wegwerf-Produkte auf den Markt bringen und setzt auf Reparierbarkeit der Geräte. Zugleich ist Pro-Ject der günstigste Weg, um gut – d.h. in echtem HiFi-Stereo –Musik zu hören”, führte Lichtenegger die wesentlichen Aspekte seiner Philosophie an und kritisierte zugleich, dass man heute weitestgehend in einer „Mono-Welt” lebe. Beim Vertrieb habe er stets einen ähnlichen Ansatz verfolgt und ebenfalls auf Nachhaltigkeit gesetzt, weshalb das globale Händlernetz heute viele Partner der ersten Stunde umfasst. 

Hier einige Impressionen aus dem Headquarter sowie den beiden Produktionsstätten:

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