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Freitag, 26. April 2024
Hot!Raus aus der Negativspirale

T-Mobile CEO Andreas Bierwirth: „Leistung muss bepreist werden“

Telekom | Dominik Schebach | 17.10.2012 | |  Archiv
Programmatisch äußerte sich Bierwirth zur Situation der Branche. Da will er einen Neustart, bei T-Mobile sollen massiv die Kosten gesenkt und die Marke neu aufgeladen werden. Programmatisch äußerte sich Bierwirth zur Situation der Branche. Da will er einen Neustart, bei T-Mobile sollen massiv die Kosten gesenkt und die Marke neu aufgeladen werden.

Gibt es keine Veränderung im Mobilfunkmarkt, dann wird sich die Branche vernichten. Die Mobilfunk-Branche ist in Österreich deutlich stärker unter Druck, als in anderen europäischen Staaten, und benötigt deswegen einen Neustart. Mit dieser doch eher düsteren Einschätzung hat Andreas Bierwirth, seine heutige Antrittspressekonferenz eingeleitet und gleich ein umfassendes Programm zur Kostenreduktion und Umsatzstabilisierung angekündigt.

Der heimische Mobilfunkmarkt steckt in einer paradoxen Situation. Einerseits wächst vor allem im Datenbereich die Nachfrage enorm. Seit dem Vorjahr hat sich die Datenmenge in den Mobilfunknetzen verdoppelt. Andererseits stoppt diese erfreuliche Nachfrageentwicklung nicht den rapiden Preisverfall und die rückläufigen Umsätze der Betreiber. Es kann aber nicht sein, dass nichts übrig bleibt“, erklärte Andreas Bierwirth, seit Anfang September neuer CEO von T-Mobile Austria. Vor allem die Mehr-Leistung der Betreiber wie die Netzauslastung und die großen Herausforderungen beim Bau der Netze müssen sich in den Preisen der Endkunden widerspiegeln.

Denn diese in Europa einzigartige Situation wirke sich bereits auf das Investitionsklima bei den Betreibern aus. Bei sinkenden Umsätzen und EBITDA, wovon der Markt als ganzes betroffen sei, komme der Ausbau von LTE nur zögerlich voran. Daneben ändere sich auch die Struktur der Betreiber – die anstehende Übernahme von Orange durch 3 sei da nur der letzte Punkt. Vor allem bei mobilem Breitband müsse sich daher etwas ändern. „Die Leistung muss auch wieder bepreist werden und wir werden diesen Neustart als erstes gehen und Nachhaltigkeit herstellen, um aus dieser Negativspirale auszubrechen“, so Bierwirth. „Vier Äpfel kosten mehr als zwei. Dasselbe muss bei Daten gelten.“

Kostensenkungsprogramm

Konkret hat sich Bierwirth einige Ziele gesetzt, um die weitere Reduktion des Ergebnis zu stoppen. Dazu gehört auch ein massives Kostensenkungsprogramm, das bis 2015 rund 100 Mio Euro einsparen soll. Ab dann soll T-Mobile wieder Zuwächse erzielen. Im Marktauftritt will Bierwirth die Marke T-Mobile neu aufladen und deutlicher positionieren sowie vor allem das Business-Segment besser erschließen. Telering wiederum soll ebenfalls besser positioniert werden, um SIM-Only-Angeboten besser die Stirn zu bieten.

Dazu hat Bierwirth ein internes Arbeitsprogramm „Attack2Win“ gestartet, um Prioritäten und Wachstumsbereiche der nächsten drei Jahre festzulegen. Zur Erschließung neuer Umsatzfelder will der neue CEO auch Innovationskraft der Deutschen Telekom nutzen: „Wir haben uns in der Vergangenheit hier oft verzettelt. In Zukunft stellen wir im Endkundenbereich den Führungsanspruch bei ,Simply to use’.  Was wir einführen wird einfach und zuverlässig für alle sein.“ Schwerpunkte dabei werden Musik, Zahlung am Handy und Smart Apps sein.

Bei den Geschäftskunden will Bierwirth durch die Zusammenarbeit mit T-Systems punkten und die Entwicklung neuer Systemlösungen forcieren. Gleichzeitig will er die internationale Karte stärker spielen, wenn es um länderübergreifende Angebote geht. Schließlich will Bierwirth auch im Bereich M2M-Kommunikation punkten und die Rolle von T-Mobile als „Pionier“ im Bereich der Machine-to-Machine-Kommunikation stärken.

Zum Vertrieb äußerte sich Bierwirth nur kurz. Nur soviel stellte er fest:  „Wir wollen keinen Kanal schließen.“ Klar sei jedoch, dass T-Mobile in Zukunft neben eigenen Shops, Franchise-Partnern und Fachhandel auch verstärkt auf das Internet setzen wird.

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