Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Freitag, 26. April 2024
KommAustria und RTR

Neues Rundfunk-Digitalisierungskonzept vorgestellt

Multimedia | Wolfgang Schalko | 13.03.2013 | | 1  Archiv

Die Medienbehörde KommAustria und der Fachbereich Medien der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) haben – im Rahmen einer Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft „Digitale Plattform Austria“ – den Entwurf zum „Digitalisierungskonzept 2013“ präsentiert. Ein Kernpunkt ist die Zukunft des digitalen Antennenfernsehens.

Die Einführung eines neuen Angebotes auf Basis des Übertragungsstandards DVB-T2 steht unmittelbar bevor. Dann sollen 40 TV-Programme mittels Hausantenne zu empfangen sein, rund ein Viertel dieser Programme sogar in HD-Qualität. „Mit der Einführung von DVB-T2 in Österreich erfährt die terrestrische Verbreitung des Fernsehens eine dramatische Ausweitung an Programm- und Meinungsvielfalt, die für jedermann einfach über die Antenne zu empfangen ist“, unterstrich Alfred Grinschgl, GF des Fachbereichs Medien der RTR, den Gewinn für die Konsumenten. „Ganz anders sieht es in Deutschland aus, wo die Terrestrik seit der Ankündigung der RTL-Gruppe, aus DVB-T auszusteigen, im wahrsten Sinne des Wortes auf der Kippe steht.“

Einige Herausforderungen
Es sei zudem an der Zeit, die Bedeutung der Terrestrik differenzierter zu betrachten, so Grinschgl: „Wenn es heißt, dass in Österreich sechs Prozent der TV-Haushalte DVB-T nutzen, dann sprechen wir hierbei nur von der Nutzung an Erstgeräten. Würden wir die Zweit- und Drittgeräte sowie den mobilen Empfang zB an Laptops mitrechnen, dann wäre die Reichweite von DVB-T wahrscheinlich doppelt so hoch. Dies ist eine Anregung an die Marktforschung, diese Werte zusätzlich zu erheben.“
Die Betriebslizenzen für das seit Oktober 2006 im älteren Übertragungsstandard DVB-T in Österreich verbreitete digitale Antennenfernsehen laufen im Herbst 2016 aus. Das „Digitalisierungskonzept 2013″ sieht vor, dass diese Lizenzen dann unter der Maßgabe eines konsumentenfreundlichen Übergangsszenarios
für die Verwendung mit DVB-T2 ausgeschrieben werden, erläuterte KommAustria-Mitglied Susanne Lackner. „Die Neuausschreibung der heute für DVB-T genutzten Übertragungskapazitäten ist vermutlich die größte Herausforderung an die terrestrische Digitalisierung des gegenwärtigen Jahrzehnts. Ihr Gelingen kann getrost als Überlebensfrage für die Terrestrik bezeichnet werden, denn vieles wird davon bestimmt sein, wie das demnächst startende DVB-T2-Angebot von den Konsumenten angenommen wird“, so Lackner.

ORS-GF Michael Wagenhofer stellte die Pläne zur Einführung des neuen DVB-T2-Angebotes vor. In einem hochrangig besetzten Expertengespräch wurde anschließend die Zukunftsperspektive des terrestrischen Fernsehens nicht nur für den österreichischen Markt kontrovers beleuchtet. Es diskutierten Richard Grasl, Kaufmännischer Direktor des ORF, Alexander Sperl, Marketingvorstand der A1
Telekom Austria AG sowie Tobias Schmid, Bereichsleiter Medienpolitik der RTL Deutschland GmbH und Jürgen Brautmeier, Vorsitzender der
Direktorenkonferenz der deutschen Landesmedienanstalten.

Die Medienbehörde KommAustria hat laut Gesetz im zweijährigen Rhythmus ein novelliertes Digitalisierungskonzept vorzulegen, das der Einführung, dem Ausbau und der Weiterentwicklung von digitalem Rundfunk in Österreich dienen soll. Dabei hat sie auch die mehr als 300 Personen umfassende Arbeitsgemeinschaft „Digitale Plattform Austria“ zu konsultieren, zu der Repräsentanten der heimischen Hörfunk- und Fernsehanbieter und anderer Mediendiensteanbieter
ebenso zählen, wie Vertreter von Netzbetreibern, Anbietern von Kommunikationsdiensten, der Endgeräteindustrie, des Handels, von
Verbrauchervereinigungen, der Wissenschaft oder der Bundesländer. Die Geltungsdauer des gegenwärtigen „Digitalisierungskonzeptes 2011″ endet am 30. April 2013.

Diesen Beitrag teilen

Kommentare (1)

  1. Man hätte DVB-T überspringen und erst gar nicht einführen sollen.

    Dann wäre DVB-T2 ein Erfolgsmodell.
    Bei der Einführung von DVB-T (2006) war die Spez. für DVB-T2 schon bekannt. Dann hätten etwa die meisten erst vor kurzem gekauften Flatscreens bereits DVB-T2 eingebaut und man benötigt dann keine Extrabox mehr, dass meiner Meinung für die meisten ein Hemmnis bedeuten wird. Aber in Europa wurde da aus rein wirtschaftlichen Gründen zu kurzfristig von analog auf digital TV gewechselt. Schade !! LG Franz aus Wien

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden