Spar- und Sammel-Leidenschaft

Eine EHI-Studie zeigt: Deutsche sparen und sammeln gerne. Einzelhandelskunden lieben Rabatte und meiden Kredite. (Bild: Alexander Klaus/PIXELIO/ www.pixelio.de)

Deutsche Konsumenten sparen und sammeln gern. Viele Einzelhändler bieten ihren Kunden deshalb Kundenkarten mit speziellem Bonuspunkte- oder Rabattsystem an. Bei großen Händlern sind es über 60% und bei den mittelständischen Betrieben 40%. Nur jeder achte große Händler setzt hingegen auf Karten mit Zahlungsfunktion. Dementsprechend werden nur 0,7% des Einzelhandelsumsatzes in Deutschland mit einer solchen Karte getätigt. So das Fazit einer Studie des EHI Retail Institutes.

Kundenkarten sollen aus Sicht der Händler vor allem dazu dienen, „die Beziehung zum Kunden sowie den Dialog zu fördern“. Hier liege auch der deutlichste Unterschied zu anderen Ländern, zB. zu den USA, wo der Finanzierungsaspekt klar im Vordergrund stehe. Karten mit Ratenzahlungskredit seien dort äußerst beliebt.

In Deutschland bieten gerade einmal 3,6% der großen Händler eine Kreditfunktion zu ihren Kundenkarten an. Ebenso wenig gefragt sind Co-Branding-Karten, wie etwa handelseigene Kundenkarten mit MasterCard- oder Visa-Logo.

Hoch im Kurs stehen bei den deutschen Konsumenten hingegen Geschenkkarten. Das haben auch die Händler erkannt: Über 90% der großen Einzelhändler bieten ihren Kunden eigene Gutschein- oder Geschenkkarten an. „Eine nicht unerhebliche Zahl erlaubt sogar das Einlösen von fremden Karten in ihrem Geschäft“, so das EHI Institute.

Smartphone-Apps

Zwecks Kommunikation mit dem Kunden setzen Unternehmen (zumindest die großen) auch auf Smartphone-Apps. Rund 40% der großen Händler verfügen über eine entsprechende App. Bei den kleinen Geschäften spielen diese mit nur 2% (k)eine Rolle. „Künftig werden Kundenkartenfunktionalitäten verstärkt in Apps integriert. Die Payback-Karte ist dafür bereits ein gutes Beispiel“, sind die EHI-Experten überzeugt.

Die Studie

Für die Studie „Zahlungsarten im Handel 2013″ des EHI Retail Institutes wurden insgesamt 572 Unternehmen mit 70.000 Betrieben aus 36 Branchen befragt. Zusammengenommen erwirtschaften die beteiligten Firmen einen Umsatz von 212,8 Milliarden Euro, das entspricht rund 55% des Einzelhandelsumsatzes in Deutschland.