Amazon: „Vorausschauender Versand“

Schon die Idee von den Paket-Drohen war skurril - jetzt möchte Amazon Pakete losschicken bevor sie überhaupt bestellt wurden. (Bild: Amazon)

Die Paket-Drohnen waren ja schon skurril und nun sorgt Amazon erneut für Aufsehen. Der Online-Riese arbeitet laut einem Patentantrag an einem System, das Pakete verschickt, bevor sie bestellt werden. Das ganze nennt sich „Anticipatory Shipping“ – auf Deutsch: „vorausschauender Versand“.  

Vor rund zwei Jahren wurde das Thema noch satirisch behandelt. Auf „BuzzFeed“ tauchte ein Artikel auf, der sich mit dem „Produktversand auf Verdacht“ beschäftigte. Laut Wall Street Journal will Amazon diese Idee nun in die Realität umsetzen.

So soll’s funktionieren

Aufgrund zahlreicher Nutzer-Daten und Analysen vom Such- und Kaufverhalten der Amazon-Nutzer, will sich Amazon ein Bild von den potenziellen Kundenwünschen machen – und Pakete verschicken. Gefüttert werden soll das System mit den Daten von früheren Bestellungen, Produktsuchen auf der Amazon-Webseite, gespeicherten Artikeln auf dem Wunschzettel, im Warenkorb oder auf Basis von Retoursendungen. Ein lange auf dem „Kauf-Knopf“ verharrender Mauszeiger oder das Leseverhalten bei Produktbeschreibungen könnte zB als grundsätzliches Kaufinteresse gewertet werden.

Weiß Amazon dann, was Kunden in einer bestimmten Region bestellen könnten, bzw. hat das System den zu erwartenden Bedarf an einem Artikel in einer Region ausgewertet, dann sollen vorsorglich entsprechende Mengen an Waren in die Gegend geschickt werden. Der Grundgedanke ist klar: Es geht um kürzere Lieferzeiten.

Die neue Idee passt gut in die aktuelle Strategie des Konzerns: So ist durch die Erhöhung der Zahl der Versandzentren in vielen Regionen der USA schon eine Lieferung noch am Tag der Bestellung möglich.

Den Zeitpunkt für die Umsetzung des „vorausschauenden Versandes“ hat hat Amazon übrigens noch nicht genannt.