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Donnerstag, 2. Mai 2024
Energielabel in Deutschland

Kennzeichnung mangelhaft

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 17.02.2014 | |  Archiv
vzbv und BUND überprüften im deutschen Handel die richtige Kennzeichnung von Geräten. Das Ergebnis: Rund jeder sechste Fernseher trägt kein oder ein fehlerhaftes Energielabel. vzbv und BUND überprüften im deutschen Handel die richtige Kennzeichnung von Geräten. Das Ergebnis: Rund jeder sechste Fernseher trägt kein oder ein fehlerhaftes Energielabel.

Laut einer Untersuchung kennen über 80% der deutschen Verbraucher das Energielabel und berücksichtigen es bei ihren Kaufentscheidungen. Doch die Kennzeichnung von Geräten im deutschen Handel ist mangelhaft, wie eine Stichprobe des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) und des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ergab. So trug zB rund jeder sechste Fernseher im Handel kein oder ein fehlerhaftes Energielabel. Das neue Projekt „MarktChecker" von vzbv und BUND soll das nun ändern.

In der Vergangenheit wurden in Deutschland angeblich immer wieder Verbrauchswerte gefälscht oder Energielabel gar nicht erst an den Produkten angebracht. vzbv und BUND prüften im Dezember 2013 und Januar 2014 stichprobenartig 22 deutsche Händler und nahmen unter anderem die Kennzeichnung von 1158 Fernsehgeräten unter die Lupe. Das Ergebnis: 11% der Geräte waren nicht und 7% fehlerhaft gelabelt. „Somit gab es bei rund jedem sechsten Fernseher Mängel bei der Energiekennzeichnung“, so vzbv und BUND.

„Leider ist die Kennzeichnung von Elektrogeräten noch nicht flächendeckend von Herstellern und Handel gewährleistet. Ein höherer Energieverbrauch geht daher auf Kosten der Verbraucher und auf Kosten des Klimaschutzes“, so Thorben Becker, Leiter Energiepolitik beim BUND. Durch fehlende oder falsche Kennzeichnungen von Elektrogeräten sowie den Verkauf verbotener ineffizienter Produkte würde europaweit ein zusätzlicher Energieverbrauch in Höhe von 100 Terawattstunden pro Jahr verursacht. Dies würde rund 75% des Haushaltsenergiebedarfs Deutschlands im Jahr 2011 entsprechen.
  
„MarktChecker“

BUND und vzbv wollen mit dem Projekt „MarktChecker“ nun gegensteuern: „Denn obwohl die Europäische Union ihren Mitgliedern bereits Vorgaben für eine verbesserte Energieeffizienz (Ökodesign-Richtlinie) und verbindliche Kennzeichnungspflichten auferlegt hat, werden diese häufig umgangen. Das Problem: Die Angaben liegen allein in der Eigenverantwortung der Hersteller und können nicht intensiv genug kontrolliert werden.“
 
Im „MarktChecker“-Projekt prüfen BUND und vzbv zunächst die Ware von Einzel- und Onlinehändlern auf die korrekte Kennzeichnung des Energieverbrauchs sowie auf einige Ökodesign-Kriterien. Im nächsten Schritt werden ausgewählte Produkte im Labor getestet. „Wir prüfen, ob die Produkte halten, was sie in Sachen Energieeffizienz versprechen“, so Holger Krawinkel vom vzbv, und weiter: „Aktuell beschweren sich immer wieder Verbraucher, die das Label hinterfragen. Das Projekt ‚MarktChecker’ soll helfen, durch mehr Marktüberwachung das Vertrauen zu stärken und gegen Trittbrettfahrer vorzugehen.“

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