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Donnerstag, 2. Mai 2024
Der deutsche Markt für technische Gebrauchsgüter

Kein Bock auf Elektro?

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 18.02.2014 | |  Archiv
Laut GfK Temax Deutschland haben die Deutschen im vergangenen Jahr weniger neue Elektrogeräte gekauft. Der Markt für technische Gebrauchsgüter fuhr 2013 (im Vergleich zum Vorjahr) ein Minus von 2,2% ein. (Bild: Gerd Altmann/ www.pixelio.de) Laut GfK Temax Deutschland haben die Deutschen im vergangenen Jahr weniger neue Elektrogeräte gekauft. Der Markt für technische Gebrauchsgüter fuhr 2013 (im Vergleich zum Vorjahr) ein Minus von 2,2% ein. (Bild: Gerd Altmann/ www.pixelio.de)

Nicht nur bei uns schwächelt der Umsatz mit Elektrogeräten, auch bei unseren deutschen Nachbarn. Laut GfK Temax Deutschland sank der Umsatz mit elektronischen Geräten im vergangenen Jahr um 2,2%. Nur die wachsende Nachfrage nach neuen Smartphones habe ein größeres Minus verhindert.

Im  Jahresendgeschäft, also im Zeitraum Oktober bis Dezember 2013, wurden im deutschen Markt für technische Gebrauchsgüter knapp 15,9 Milliarden Euro umgesetzt – das entspricht einem Minus von 3,2% gegenüber dem Vorjahreswert. Über das gesamte Jahr 2013 wurden 54,4 Milliarden Euro erwirtschaftet, was ein Minus von 2,2% – verglichen mit 2012 – bedeutet.

Telekommunikation

Den größten Umsatzsprung in Q4/2013 schaffte mit 5,7% der Sektor Telekommunikation, und zwar dank steigender Nachfrage nach höherwertigen Smartphones (vor allem Geräte mit Displays von 5 Zoll und größer). Insgesamt lagen die Umsätze in 2013 bei rund 9,1 Milliarden Euro und damit 12,8% höher als 2012.

Elektrokleingeräte

Die in Q4/2013 mit Elektrokleingeräten erzielten Umsätze von knapp 1,1 Milliarden Euro lagen 1,2% über denen des Vorjahreszeitraums. Insgesamt wurde in 2013 ein Volumen von 3,5 Milliarden Euro erzielt. Das ist ein Plus von 4,7%. Zu den stärksten Wachstumstreibern des vergangenen Jahres gehörten die elektrischen Zahnbürsten, Espressovollautomaten sowie Boden- und Handstaubsauger. Vor allem beutellose Geräte wurden durch die Einführung neuer Modelle in 2013 vermehrt nachgefragt. Rückläufig entwickelten sich im vergangenen Jahr dagegen traditionelle Filterkaffeemaschinen, Mundduschen sowie Toaster. Der Online-Handel zeigte im Elektrokleingerätemarkt im vergangenen Jahr übrigens das deutlichste Wachstum aller Absatzkanäle und konnte ein zweistelliges Umsatzplus erzielen.        

Elektrogroßgeräte

Im Bereich Elektrogroßgeräte konnten in Q4/2013 knapp 2,2 Milliarden Euro umgesetzt werden, was einem leichten Rückgang von 0,7% entspricht. Aufs ganze Jahr gesehen konnte jedoch eine Umsatzsteigerung von 1,4% gegenüber dem Vorjahr erreicht werden. Die Warengruppe mit den größten Wachstumsraten im vergangenen Jahr waren die Mikrowellen. Aber auch Geschirrspüler wurden zunehmend nachgefragt, vor allem höherwertige, energieeffiziente, geräuscharme Modelle. Umsatzzuwächse erreichten im vergangenen Jahr auch Dunstabzugshauben.

IT

Im Bereich Informationstechnologie konnte im Zeitraum von Januar bis Dezember 2013 ein Umsatz von insgesamt 17,9 Milliarden Euro erwirtschaftet werden. Das entspricht einem Minus von 2,4%. Im vierten Quartal wurden knapp 5,2 Milliarden Euro erzielt, ein Rückgang von 4,3%. Eine recht gute Nachfrage verzeichneten höherpreisige Produktgruppen wie UltraThin Notebooks oder AIO-Computer (All-in-one-Computer). Die beliebteste IT-Warengruppe unter dem Weihnachtsbaum waren jedoch die Media Tablets. Konkurrenz kam in erster Linie von den E-Book-Readern, die im Schlussquartal ebenfalls deutlich zulegten. GfK Temax prophezeit: „Faktoren wie Produktdesign und Innovationen, verbunden mit allgegenwärtig verfügbaren Cloud Services, werden dem IT-Markt in 2014 zusätzliche Impulse verleihen.“ 

Foto

Der Fotomarkt beendete das vierte Quartal 2013 mit einem Umsatzvolumen von 659 Millionen Euro, was einem Rückgang von 18% entspricht. Der Gesamtumsatz 2013 ging weniger stark zurück, lag aber dennoch 9,3% hinter dem Vorjahresergebnis. „Die Entwicklung auf dem Fotomarkt wurde sehr stark durch Smartphones und deren verbesserte Bildaufzeichnungsmöglichkeiten beeinflusst“, wie GfK erläutert. Eine interessante Entwicklung ist, laut GfK, dass durch Smartphones mit integrierter Kamerafunktion vermehrt junge Zielgruppen und potentielle Käufer hochwertiger Produkte in Kontakt mit dem Thema Fotografie kommen.

Unterhaltungselektronik

Der negative Trend im Bereich Unterhaltungselektronik schwächte sich im vierten Quartal etwas ab, blieb aber weiter hinter der Vorjahresentwicklung zurück. 2,7 Milliarden Euro wurden zwischen Oktober und Dezember 2013 umgesetzt, ein Rückgang von 10,2%. Im Gesamtjahr 2013 betrug das erwirtschaftete Umsatzvolumen knapp 8,7 Milliarden Euro, ein Minus von 16,8%. Fernsehgeräte blieben auch in 2013 die umsatzmäßig bedeutendste Warengruppe innerhalb der Unterhaltungselektronik. GfK: „Die Nachfrage nach größeren Bildschirmen und besserer technischer Ausstattung ist ungebrochen. 3D-Geräte und Smart TVs, also internetfähige Fernseher, sind weiterhin gefragt. Themen wie Video-on-Demand oder die Nutzung von Internet-Videoportalen werden immer populärer. Neue Trends, wie zum Beispiel Ultra HD oder auch 4k, tauchten im Weihnachtsgeschäft 2013 erstmals auf. Es ist zu erwarten, dass diese neue Gerätegeneration künftig eine zunehmend wichtigere Rolle spielt, sowohl für Hersteller als auch für den Handel.“

Ausblick

Laut GfK Deutschland darf man trotz der ernüchternden Ergebnisse optimistisch für 2014 sein, da für die kommenden Jahre eine stabile gesamtwirtschaftliche Entwicklung erwartet wird. „Vor diesem Hintergrund lassen spannende Innovationen und Trends im Technikmarkt auf entsprechendes zusätzliches Umsatzpotential hoffen.“ 

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