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Sanierungsverfahren für DiTech

Hintergrund | Dominik Schebach | 10.03.2014 | | 6  Archiv
DiTech-GF Damian Izdebski will noch diese Woche das Sanierungsverfahren beim Wiener Handelsgericht anmelden. DiTech-GF Damian Izdebski will noch diese Woche das Sanierungsverfahren beim Wiener Handelsgericht anmelden.

DiTech kämpft mit Problemen. Der schnellwachsende IT-Händler muss saniert werden, wie DiTech-GF Damian Izdebski selbst im Unternehmens-Blog mitteilt.

Nach dem extremen Wachstumskurs der vergangenen Jahre besteht laut Izedebski ein wieder ein Liquiditätsengpass. Die Folge – das Unternehmen arbeite mit einem sehr geringen Lagerstand und könne deswegen nicht alle Kundenaufträge sofort bedienen.

„Geblendet vom schnellen Wachstum und den Erfolgen habe ich es verabsäumt die Finanzierung von DiTech langfristig sicherzustellen. Ein Unternehmen unserer Größe müsste eigentlich einen Lagerbestand von ca. 15 Mio. Euro haben um die enorme Nachfrage unserer Kunden bedienen zu können. Seit Sommer 2013 arbeitet DiTech allerdings mit einem Lagerbestand von lediglich ca. 5 bis 7 Mio. Euro. Die dadurch verursachten Umsatzrückgänge waren zwar nicht groß, aber verbunden mit immer geringer werdenden Margen und einer auf Wachstum ausgerichteten Kostenstruktur haben sie zu sehr großen Verlusten in den beiden letzten Jahren geführt“, schreibt Izedebski selbstkritisch. „Diese Entwicklung hat uns dazu gezwungen, ein Sanierungsverfahren in die Wege zu leiten, das noch im Laufe dieser Woche beim Handelsgericht Wien angemeldet wird. Begleitet von einem Sanierungsverwalter sowie externen Restrukturierungsspezialisten werden einige, vor allem kleinere Filialen geschlossen und die Logistikzentrale verkleinert. Dadurch werden auch unsere Verwaltungsprozesse vereinfacht, was wiederum eine Verkleinerung der Firmenzentrale ermöglicht. In diesem Zusammenhang wird leider auch unser Team um 60 bis 80 Mitarbeiter reduziert werden müssen.“

Erst im Oktober hatte das Wiener Unternehmen mit seiner knappen Kapitaldecke zu kämpfen. Damals sprangen jedoch die Partnerbanken ein und stellten die Finanzierung des Weihnachtsgeschäfts sicher. Damals noch wollte der Izdebski keinen Partner ins Unternehmen hereinnehmen. Jetzt hat das DiTech drei Monate Zeit, das Sanierungsverfahren durchzuziehen.

DiTech wurde 1999 von Damian Izdebski und seiner Frau Aleksandra Izdebska die Firma DiTech. Das Ehepaar mietete ein kleines Ladenlokal im 20. Bezirk und startete mit zwei Technikern als IT-Dienstleister. Inzwischen verfügt das Unternehmen über 300 Mitarbeiter und 22 Standorte. Für das aktuelle Geschäftsjahr rechnet Isdebski mit einem Umsatz von 130 Mio Euro.

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Kommentare (6)

  1. Und wieviel Gehälter habt ihr bezahlt?

    Unternehmer sind aus einem anderen Holz gemacht als Tastenklopfer. Wenn es klappt, sind alle da und fressen sich am Buffet satt. ‚Super Burschen, alle gegen die MSB!‘ Wenn was schief geht, dann spucken sie hin. Und, was habt IHR aufgebaut? DAS IST ÖSTERREICH PUR! Die Izdebskis haben genug Sch… am Hals, da braucht es wenn dann Zuspruch und sicher nicht ‚I hobs eh scho gwusst.‘ Realisiert wer, wie die Handelslandschaft jetzt ausschaut? DiTech war seit Jahren kein Preistreiber mehr! Kennt wer die Bilanz von einer Media Saturn, gesättigt von roter Farbe?

  2. Der nächste Prophet

    Auch auf die Gefahr hin, in die Schublade der Im-Nachhinein-besser-Wisser gesteckt zu werden, darf ich mich den beiden vorigen „Propheten“ anschließen: Vor rund zwei Jahren, also schon lange nach meiner aktiven Zeit in der E-Branche, habe ich gegenüber Insidern Bedenken ob der rasanten, für mich nicht nachvollziehbaren DiTech-Expansion angemeldet und dafür nur ein müdes Lächeln kassiert. Tenor: „Die zwei wissen schon, was sie tun!“ Trotzdem hat es mich gewundert, dass gerade die E&W, wo zu meiner Zeit regelmäßig die Doktrin des gesunden(!) Wachstums gepredigt wurde, in Richtung DiTech niemals Warnschüsse abgegeben hat. Falls doch, ziehe ich meine Kritik natürlich zurück. Doch gelesen hab’ ich nichts darüber. Und weil ich gerade so schön in Fahrt bin, darf ich o.a. Insidern, die sich diese Zeilen vielleicht zu Gemüte führen, eine weitere Deutsch-Prognose in Erinnerung rufen, die zwar schon länger zurückliegt, aber damals ebenso ins Lächerliche gezogen wurde: Einen Tag, nachdem ich erstmals ein Interview mit Oliver Haubrich geführt habe (übrigens im Beisein von Fritz Sobol und dem Kollegen Reinhard Ebner), habe ich um 100 Euro gewettet, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis Sobol auf dem EP:Chefsessel sitzt. Auf den Hunderter wart’ ich heute noch…

  3. Bin kurz nach der Eröffnung …

    … des neuen Geschäfts in der SCS, mit meiner Frau davor gestanden und hab gesagt: DI-TECH ist der Nächste. Gestern hat sie mir einen die Headline mit einem Smiley dazu geschickt.

  4. Mann oh Mann, ich sollte solche Dinge …

    … in einem versiegeltem Kuvert aufbewahren.
    Wetten hätte ich schon vor Jahren darauf abgeschlossen, dass das passieren wird.
    Irgendwie erinnert mich das an die Geschichte vom Birg…
    Aber was soll’s ich bin Gott sei es gedankt eben „nur noch so’n kleiner Händler“…

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