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Hot!Kasperliade beendet

Stargate Capital übernimmt Loewe

Multimedia Hintergrund | Andreas Rockenbauer | 22.03.2014 | | 2  Archiv
Die holprige Investorensuche scheint ein glückliches Ende gefunden zu haben: Stargate Capital übernimmt Loewe Die holprige Investorensuche scheint ein glückliches Ende gefunden zu haben: Stargate Capital übernimmt Loewe

Nach wochenlangen Peinlichkeiten rund um die Münchner Leider-doch-nicht-Investoren Stafan Kalmund, Constantin Seppmeier und Jan Gesmar Larsen, die im unprofessionellen Rücktritt von der Loewe-Rettung endeten, gibt es jetzt wieder Licht am Ende des Tunnels. Immerhin wurde Freitag (21. März) kurz vor Mitternacht in einer Ad-hoc-Meldung mitgeteilt, dass die Münchner „Stargate Capital GmbH” als Investor gewonnen werden konnte, der notarielle Kaufvertrag wurde bereits unterschrieben.

Stargate Capital übernimmt den gesamten Geschäftsbetrieb von Loewe AG und Loewe Opta GmbH und führt diesen am Standort Kronach einschließlich Produktion fort. Zudem übernimmt Stargate Capital die internationalen Tochtergesellschaften, also auch die Loewe Austria GmbH.

Das „Closing” der Transaktion soll Anfang April erfolgen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, er soll aber bei einem höheren einstelligen Millionenbetrag liegen. Ein sechsstelliger Betrag davon soll in die Insolvenzmasse der Loewe AG fließen, der Rest in jene der Loewe Opta GmbH. Der Kaufpreis reicht allerdings nicht aus, um sämtliche Insolvenzgläubiger vollständig zu befriedigen; eine Zahlung an die Aktionäre wird nicht erfolgen. Kaufpreiszahlung und die Finanzierung des Wachstums sind durch den Erwerber und die beteiligten Banken in vollem Umfang gesichert. In den kommenden Jahren sind Investitionen im mittleren zweistelligen Millionenbereich vorgesehen.

„Die Banken haben im Verkaufsprozess eine sehr konstruktive Rolle gespielt”, unterstrich Loewe Finanzvorstand Rolf Rickmeyer.

Matthias Harsch, der von seinem Abenteuer als Miteigentümer der „Panthera GmbH” wieder auf dem Kronacher Kommandosessel Platz genommen hat, zeigt sich erleichtert: „Wir sind sehr froh, dass es nach den Turbulenzen der vergangene Wochen gelungen ist, einen starken Partner für Loewe zu finden. Mit Stargate Capital haben wir vor allem einen Investor gefunden, der eine langfristige Strategie verfolgt mit dem Ziel, Loewe wieder zu alter Stärke zurückzuführen. Loewe kann nun endlich neu durchstarten.”

Die beiden geschäftsführenden Gesellschafter von Stargate Capital sind Dr. Boris Levin und Mark Hüsges. Erste Wortspende nach Vertragsunterzeichnung: „Loewe ist ein Start-up mit fast 100-jähriger Firmenhistorie, einem exzellenten Markennamen und hochwertigen Produkten. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit dem Loewe-Team innovative Lösungen für perfektes Smart Home Entertainment mit hohem Kundennutzen zu entwickeln.”

Dem (nicht bestätigten) Vernehmen nach soll man schon im Jänner mit Stargate Capital kurz vor der Vertragsunterzeichnung gewesen sein, damals hätten aber die beteiligten Banken und die Bayerische Regierung den Deal kurz vor dem Abschluss scheitern lassen. Die Folge war eine überstürzte „Verlegenheitslösung”, die dem enormen Zeitdruck geschuldet war.

Das Erwerbskonzept von Stargate Capital sieht die Übernahme von rund 430 der rund 525 Arbeitnehmer inklusive aller Lehrlinge und Mitarbeiter der internationalen Tochtergesellschaften vor. Die 95 Mitarbeiter, die nicht übernommen werden können, stammen vor allem aus dem Bereich der Produktion, werden aber noch bis zum 30. September 2014 weiterbeschäftigt. Sie erhalten jedoch das Angebot, ab dem 1. Oktober 2014 in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Dort werden sie mit Qualifizierungsmaßnahmen bei der suche nach neuen Arbeitsplätzen unterstützt. Nicht eingerechnet sind hier die rund 70 Arbeitnehmer, die vor der Übernahme durch Stargate Capital zum 31. März in eine Transfergesellschaft wechseln können. Insgesamt sollen rund drei Viertel der Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Nach eigenen Angaben investiert Stargate in mittelständische Unternehmen aller Branchen im deutschsprachigen Raum, wobei man neben Eigenkapital auch Management und strategisches Know-how in die Unternehmen einbringen will: „Wir fokussieren uns auf einzelne Unternehmenssituationen und verfolgen keine Portfoliostrategie. Bei unseren Zielunternehmen handelt es sich um Gesellschaften zwischen €30-500 Millionen Umsatzvolumen. Wir sind grundsätzlich Mehrheits- sowie Minderheitsbeteiligungen gegenüber offen. Durch unsere asiatischen Partner können wir insbesondere Unternehmen unterstützen, die durch verstärktes Engagement in diesen Regionen Ertragssteigerungspotenzial sehen.”

Man darf gespannt sein…

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Kommentare (2)

  1. Die Hoffnung stirbt zuletzt ….

    Ein sehr dünner Strohhalm, aber wahrscheinlich der Letzte. In spätestens einem Jahr ist diese zu geringe Finanzspritze verbrannt und verpufft. Loewe meint immer noch, man könne auf Handel und Konsumenten zählen. Das ist die Fehleinschätzung überhaupt!

  2. Und ob…

    denn von den „drei“ Referenzkunden auf der Stargate Capital Seite, liest sich der Text nicht so prickelnd:
    —-
    Nach den Erfahrungen mit Stargate Capital, welche die im Markt gut aufgestellte Firma (Anm.Bleichert) binnen zwei Jahren in den Ruin geführt habe, „ist es nun Zeit, wieder von einem Unternehmer mit Kenntnissen aus der Branche geführt zu werden“
    http://www.fnweb.de/region/neckar-odenwald/adelsheim-osterburken-seckach/gekundigte-wieder-in-den-betrieb-zuruckgeholt-1.321744
    —-
    Man darf Loewe ganz fest die Daumen drücken.

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