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Montag, 29. April 2024
Auszeichnungen des Europäische Patentamtes

Erfinderpreise für Dübel und 3D-Drucker

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 20.06.2014 | |  Archiv
Tüftler aus Leidenschaft: Dübel-Entwickler Artur Fischer (©EPA). Tüftler aus Leidenschaft: Dübel-Entwickler Artur Fischer (©EPA).

Für fast ein Jahrhundert voller Forschungsgeist ist Deutschlands „Dübel-König” Artur Fischer kürzlich mit dem Europäischen Erfinderpreis geehrt worden. Das Europäische Patentamt (EPA) verlieh dem 94-jährigen Tüftler aus dem Schwarzwald den „Innovationsoscar” für sein Lebenswerk. Weitere Auszeichnungen gingen u.a. an den Erfinder des 3D-Drucks sowie den Entwickler des QR-Codes.

Insgesamt fünf Preisträger wurden heuer vom Europäischen Patentamt (EPA) auszeichnet. Artur Fischer aus Waldachtal (Baden-Württemberg) sei mit über 1.100 Patenten und Gebrauchsmustern einer der erfolgreichsten Erfinder aller Zeiten, würdigte das EPA sein Lebenswerk. Er erfand neben dem weltbekannten Spreiz-Dübel auch einen Blitzlichtwürfel für Fotoapparate und den beliebten Konstruktions-Baukasten. Eltern sollten die Neugier ihrer Kinder fördern und bewahren, betonte Fischer in seiner Dankesrede. „Das Kind muss in uns bleiben. Wir brauchen Menschen, die finden und erfinden. Und gescheite Leute behaupten, dass Erfinden von der Seele kommt.“ Schon früh habe er geahnt, dass Erfindergeist in ihm schlummere, so Fischer: „Ich hatte immer im Kopf, dass ich Ingenieur werden will.“

„Der Erfindergeist und die Kreativität der Geehrten stehen stellvertretend für Europas Stellung als führende Technologieregion“, betonte EPA-Präsident Benoît Battistelli bei der Preisverleihung.

Medikament, DNA-Test und QR-Code

Unter den 15 Finalisten setzte sich in der Kategorie Industrie ein französisch-belgisches Team durch: Koen Andries und Jérôme Guillemont wurden für das erste wirksame Tuberkulose-Medikament seit 40 Jahren geehrt.
In der Kategorie Kleinere und Mittlere Unternehmen erhielt ein dänisches Team den Preis: Peter Holme Jensen, Claus Helix-Nielsen und Danielle Keller erfanden eine spezielle wasserfilternde Membran, mit der Wasser in reinster Form und ohne teuren Energieaufwand aufbereitet werden kann.
In der Kategorie Forschung setzte sich der Brite Christofer Touzamou durch. Er entwickelte einen DNA-Schnelltest, der ohne Labor, sondern via Mikrochip funktioniert. Steckt man diesen in einen USB-Stick, kann die DNA gleich am Computer ausgelesen werden.

Für die Erfindung des 3D-Drucks erhielt der US-Amerikaner Charles W. Hull den Preis in der Kategorie Außereuropäische Staaten. Diese Technologie habe eine „wahre Revolution in der Fertigungsindustrie losgetreten“, lobte das EPA.

Der Publikumspreis, für den mehr als 20.000 Online-Stimmen abgegeben wurden, ging mit großem Vorsprung an ein japanisches Team um Masahiro Hara: Der von ihnen entwickelte QR-Code wird heute unter anderem bei der Verwaltung von Patientenakten oder im Marketing genutzt.

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