Finanzierung: Stabile Entwicklung aber jeder 9. erhält keinen Kredit

Finanzierung: Die Kapitaldecke der österreichischen KMU nimmt ab, knapp jedes neunte befragte Unternehmen erhielt keinen Kredit. (Foto: Nico Meier/Pixelio.de)

Die Finanzierungsbedingungen für KMU zeigen zwar eine leichte Entspannung, aber jedes 9. KMU bekommt keinen Kredit. Das geht aus einer Umfrage der Creditreform hervor. Verschlechtert hat sich auch die Ausstattung der österreichischen KMU mit Eigenkapital. (Foto: Nico Meier/Pixelio.de)

Der Bankkredit ist für viele Mittelständler weiterhin ein wichtiges Finanzierungsinstrument besonders für Investitionen. Leasing sowie Eigenmittel ergänzen die Finanzierung für die meisten Unternehmen. Einen Lieferantenkredit zur Finanzierung nutzen 22,2% der Mittelständler.

Unter diesen Umständen sind die Finanzierungskonditionen für KMU für die Wirtschaft entscheidend. Hier berichteten laut Creditreform 61,2% der befragten Unternehmen von einer Verschärfung (nach 67,2% im Vorjahr), etwa ein Viertel der befragten Unternehmen (24,2%) gab unveränderte Finanzierungsbedingungen an und 11,7% der befragten Unternehmen mussten eine Kreditablehnung hinnehmen. Als Verschärfung der Finanzierungsbedingungen wurden von 94% der betroffenen Unternehmen angegeben, dass die Kreditgeber höhere Sicherheiten verlangen. Auch Zinserhöhungen wurden von knapp eine Drittel (31,2%) berichtet. Auch rechnen die befragten Unternehmen nicht damit, dass sich die Finanzierungsbedingungen in absehbarer Zeit entspannen werden.

Laut Creitreform unterscheide sich die Form der Unternehmensfinanzierung teilweise nach Wirtschaftsbereichen und Unternehmensgröße. So sind im Handel die meisten Befragten auf einen Bankkredit angewiesen, während dieser für Dienstleister eine geringere Rolle spielt. Leasing und Lieferantenkredite werden verstärkt im Verarbeitenden Gewerbe genutzt, während der Handel überdurchschnittlich oft auch auf Eigenmittel zurückgreift. Für kleine Unternehmen hat Leasing nicht die große Bedeutung.

Kapitaldecke wird dünner

Die anhaltende Konjunkturschwäche belastet auch die Eigenkapitalquoten im Mittelstand. Anscheinend müssen die Unternehmen auch auf Rücklagen zurückgreifen, um die gegenwärtige Durststrecke zu überstehen. Der Anteil der Unternehmen, deren Eigenkapitalquote unterhalb von 10% liegt, hat sich so gegenüber dem Vorjahr von 19,8 auf 21,5% erhöht. Auch verfügen deutlich weniger Unternehmen als im Frühjahr 2013 über eine solide Eigenkapitalausstattung. Der Anteil der Unternehmen, die eine Eigenkapitalquote von mehr als 30% angaben, ist auf 32,9% gesunken (Vorjahr: 40,8%).