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Montag, 29. April 2024
Nach Insolvenz: Sanierung in Eigenverwaltung

Elektro-Shop Köck erhält grünes Licht für Fortführung

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 03.07.2014 | | 10  Archiv

Bei der heutigen ersten Gläubigersammlung und Berichtstagsatzung am Handelsgericht Wien stimmten die Gläubiger einem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung zu. Nach aktuellem Stand könnten die Geschäfte zumindest kostendeckend weitergeführt werden, so ein Vertreter des KSV 1870 – die Situation sei insgesamt natürlich schwierig, aber die Chance auf Gelingen der Sanierung bleibe gewahrt.

„Einige positive Signale und eine gewisse Vertrauensbasis der Lieferanten zum Unternehmen Köck“, lautete die zuversichtlich stimmende Einschätzung des KSV-Vertreters nach dem heutigen Gerichtstermin. Richtig „ernst“ wird’s für Elektro-Shop Köck dann aber am 21. August, wenn die entscheidende Prüfungs- und Sanierungsplantagsatzung stattfindet. Bis dahin muss ein hieb- und stichfestes Sanierungskonzept auf dem Tisch liegen und wenigstens kostendeckend gewirtschaftet werden. Zu diesem Zweck sollen die Standorte in Wien 23, Wr. Neustadt und Raasdorf geschlossen werden, um das Unternehmen in schlankerer Form fort zu führen.

Mitte Juni hatte der Elektrohändler den Antrag auf ein Sanierungsverfahren eingebracht (E&W Online berichtete): Betroffen sind 110 Gläubiger und 57 Beschäftigte, die Passiva belaufen sich auf rund 4,6 Mio Euro.

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Kommentare (10)

  1. Ich wünsche dem Elektroshop Köck einen erfolgreichen Neustart!

    Vielleicht entwickelt man jetzt endlich ein rentables Geschäftsmodell, das auch wirklich funktioniert und die erforderlichen Beträge erwirtschaftet!

    Die Industrie zeigt gegenüber dem Handel und dem Fachhandel unterschiedliche Gesichter!

    Einerseits will man möglichst viel Ware mit möglichst wenig Aufwand in den „Markt drücken“ – andererseits will man aber mit der selben Ware an anderer Stelle mit höherem Aufwand die doch erforderlichen Gewinne einstreifen!

    Dieses seit langem, mit dem Auftreten des Flächendiscount, entwickelte und gelebte Vertriebskonzept der „unterschiedlichen Behandlung“ der einzelnen Vertriebspartner ist, durch den im Volumen immer stärker wachsenden Internet-Vertrieb mit dessen aktueller Preis-Transparenz, nicht mehr zeitgemäß und hat sich eigentlich überlebt!

    Dieses wurde aber leider noch nicht überall, vor allem, wo das nötig wäre, realisiert!

    Als kleiner und klassischer Fachhändler hatte man mittelfristig die Möglichkeit, auf Lieferanten mit Produkten zu setzen, die eine gewisse Preisstabilität und die dafür notwendige „Exklusivität“ bei den Produkten in einer gangbaren „Nische“ geboten haben und auch derzeit noch bieten, um damit überlebensfähige Margen zu erwirtschaften!

    Nur: so viele Nischen, wie notwendig – und so viele solcher Produkte gibt es nicht (mehr) – und es werden immer weniger, weil auch diese Lieferanten unter wirtschaftlichen Druck geraten!

    Das bedeutet: es wird allen Fachhändlern „nahe gelegt“ ein „Multi-Channel-Vertriebskonzept anzudenken“ und umzusetzen, um künftig überlebensfähig zu sein! Und: Kosten zu senken, Abläufe zu optimieren!

    Wie lange ist man vor den Kunden eigentlich noch ein Fachhändler, wenn man sich aus Kosten-Gründen nicht mehr mit „seinen Produkten“ ausreichend beschäftigen kann?

    Ist man noch ein Fachhändler, wenn man aus Kosten-Gründen keine Zeit mehr für ein ordentliches Kunden-Gespräch hat?

    Braucht man künftig überhaupt noch ein reales Ladengeschäft mit ausgewählten Produkten und bestens ausgebildeten realen Fachkräften zur Beratung und Betreuung vor und nach dem Kauf, wenn ein virtuelles Schaufenster mit endlos großer Vielfalt an Produkten und ein überschaubares Versandlager mit Hilfskräften deutlich BILLIGER wäre?

    Den Produktsupport erledigt perfekt die jeweilige Hotline der Industrie. Und allfällige Reparaturen werden ausschließlich vom authorisierten Werkskundendienst durchgeführt!

    Für mich ist das: Fachhandel im Endstadium! Bevor es so weit kommt, schließe ich mein Geschäft!

    Aber auch die „großen Fische im Internet-Vertriebs-Teich haben so ihre wirtschaftlichen Probleme: ich habe da etwas recherchiert und FÜR DIE LETZTEN 10 JAHRE KEINE POSITVE BZW. AUSGEGLICHENE BILANZ VOM INTERNET-PRIMUS AMAZON gefunden. Die haben wohl, ob der Marktbedeutung, immer wieder potente Geldgeber gefunden, die auf eine Dividende verzichten können!

    …… um Steuern zu sparen?????????

  2. Wenn alle so denken würden wie SaDa

    dann gute Nacht. Dann haben wir auch bald Ukraine und Griechenland Zustände. Waren gerade in Zakyntos auf Urlaub. Höchste Arbeitslosigkeit, in den Städten ca. 50% der Geschäfte leerstehend, bzw. im halbfertigen Zustand seit Jahren im Baustopp. Es ist aber kein Wunder wenn man in einen der Touristen Märkte oder Geschäfte geht.
    Da steht zwar eine Registrierkasse aber gerechnet wird mit dem Taschenrechner, und das Geld ohne einen Beleg zu geben genommen. Da werden natürlich dann auch keine Steuern bezahlt. Wie will der Staat dann seine Leistungen erbringen. Und das selbe ist mit Amazon und Co. Ruinöse Preise machen und Fremdarbeiter ausbeuten, denn die Amis und andere Konzerne müssen ja fast keine Steuern bezahlen. Der kleine Händler in Österreich aber schon. Dafür darf er noch die Ware im Geschäft zum Anschauen und probieren ausstellen, Leute zum Beraten anstellen, viel Steuern zahlen, und sich dann von so SaDa’s beschimpfen lassen. Er vergisst das der Einzel u. Fachhandel der größte Arbeitgeber in Österreich ist. Fragt sich nur wie lange noch. Aber seine Kinder haben ja dann zwei aufstrebende Berufe zur Auswahl: Paketdienst Fahrer und Piker bei Amazon.
    Ich hoffe nur das SaDa kein Aussendienstler von einem Hersteller ist. Denn große Stückmengen an Amazon kann der Hersteller auch gleich direkt liefern. Da wäre er selbst dann bald arbeitslos. Aber hoffen wir das bald ein umdenken kommt und der Lieferant nicht mehr nur durch Stückzahlen getrieben wird und Ihn eine schöne Produkt Präsentation und Beratung etwas wert ist.
    Denn nur er kann eine Fairness zwischen Online und Fachhandel herstellen. Denn ein Fachhandel kann nicht mit 2-3 Prozent leben. Das Produkt präsentieren, beraten und das in Zeiten von Marktsättigung Bedarf und Bedürfnisse erzeugen, muss anders abgegolten werden als nur die Ware im Lager aus dem Regal in eine Schachtel zugeben, Etikett drauf und ab die Post.

  3. Hallo SaDa

    So einfach ist das nicht.
    Einfach sagen die Lieferanten bezeichnen die Händler überheblich, — welche Liefer. und welche Händler?

    am Land funktioniert er aus den üblichen Gründen im einen oder anderen Fall? — Das heißt?

    der kleine Fachhandel als unflexibel herausstellt — Wieso unflexibel, weil sie sich nicht auch mit Kopfschuß wegräumen?

    Das Amazon Steuern nicht abführt wie sogenannte Händler ist aber schon bekannt!

    dass man traditionell beim GH einkauft — Jeder normaldenkende kauft wo er am besten überleben kann, doch nicht wo es am teuersten ist.

    Ein Händler darf auch Lieblingsprodukte haben, denn nur er weiß, mit wem er am besten zusammenarbeiten kann und welche Geräte Qualitativ und Bedienungsmässig am besten sind. Kein alteingesessener Händler wird Geräte verkaufen wo er jeden Tag wegen einem Defekt oder gar Bedienung im Haus von seinem Kunden steht und sich die Jammerei anhört.

    Ein kleiner Händler vom Land

  4. Endlich Realitäten erkennen

    Da spielen alle mit. Warum denn auch nicht? Die meisten der Händler die sich nun so aufspielen, sind gerade beim Lieferantenverhalten kein Vorbild. Hinter vorgehaltener Hand wird von vielen Lieferanten die Überheblichkeit der Händler kritisiert, die wenig tun wollen und auf der anderen Seite alles vom Lieferanten erwarten. Der normale stationäre Handel in AT ist eigentlich tot, gerade noch am Land funktioniert er aus den üblichen Gründen im einen oder anderen Fall. Ansonsten ist das Gebot der Stunde, sich zu spezialisieren und zu konzentrieren. Die Lieferanten werden verstärkt auch weiter an die anderen Kanäle verkaufen. Warum sollten diese Pleite gehen, weil sich der kleine Fachhandel als unflexibel herausstellt? Ehrlich, mit einem Amazon Geschäfte zu machen ist einfacher als mit Fachhändlern in Österreich. Bei Amazon verhandelt man einmal hart, bekommt ein Volumen und eine Internetlistung und das Geschäft läuft. Kein Konzern wird daran vorbeigehen, oder Amazon Preise für den stationären Handel anbieten, wenn das Volumen fehlt und man bei jeder Aktivität seitens der Lieferanten die Nase rümpft. Dazu kommt noch, dass man traditionell beim GH einkauft, der natürlich ordentlich mitschneidet und anbietet was ihm gefällt und die Händler fallen noch drauf rein. Das wirkliche Problem für den Handel sind aber die mündigen Kunden, denen man nicht mehr sein Lieblingsprodukt einfach aufs Auge drücken kann. Für gute Händler ist das eine Chance und natürlich muss der Preis für den Konsumenten stimmen, denn das Angebot an Online Händlern ist quasi unendlich.

  5. Lieferanten

    Die Lieferanten „MÜSSEN“ mitspielen.. was bleibt Ihnen unterm strich übrig.. Wenn Sie es nicht akzeptieren verlieren Sie noch mehr Geld. Dann werden Sie wenn überhaupt, mit einer Quote um die 2-3% abgespeist und den erst können Sie abschreiben..
    So rennt leider bei uns der Hase..

  6. die absolute Frechheit….

    ….für alle seriös arbeitenden Händler. Wozu zahlen wir eigentlich die Lieferanten wenn die mit unserem Geld Händler finanzieren die eh nur Preise ruinieren und ihre Rechnungen nicht zahlen?

    Bin gespannt welche Lieferanten da mitspielen…..

  7. Der Wahnsinn nimmt kein Ende

    Als „Fachhändler“ aufgetreten.
    Verkaufspreise ins ruinöse gedrückt und dann noch
    raunzen das der Preisdruck im Internet dieses Desaster
    ausgelöst hat.
    Wie sollen in kürzester Zeit 100 tsde Euro verdient werden wenn über Jahre einige Millionen in den Sand gesetz wurden.

    Vertrauensbasis Lieferanten????,KSV zuversichtlich???

    Klingt irgendwie nach Verrarsche der Fachhändler die
    Markenpflege betreiben und von der kargen Marge auch noch leben müssen.

    Bitte darum das möglichst viele „Fachhändler“ den selben Fehler begehen (wie man ja bei Geizhals usw. nachlesen kann) damit endlich Vernunft auch bei Industrie und Politik (Bundeswettbewerbsbehörde) einkehrt.

    MfG Joe

  8. @ KDS

    Das läuft hier anders als bei diTech, da man bei Köck mit der Buchhaltung und der WaWi vermutlich besser „umgehen“ kann.

  9. Erstaunlich,

    dass dem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung zugestimmt wurde. Da muss man 30% in 2 jahren aufbringen. Laut Sanierungsplan sind das immerhin 10% der Schulden bis Anfang September. In den bsiherigen Pressemeldungen war nur von geringem Vermögen die Rede. Selbst wenn Mitarebiter entlassen und Standorte geschlossen werden laufen die Kosten doch einige Zeit nach.

    Ich frage mich, was hier anders läuft als beim diTech, der nicht einmal ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung durchbekam.

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