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Sonntag, 28. April 2024
Österreichische KMUs

„Unter den besten Europas“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 06.10.2014 | |  Archiv
Laut der aktuellen Leistungsüberprüfung der EU-Kommission im KMU-Sektor schneiden Österreichs Betriebe im europäischen Vergleich sehr gut ab. Reinhold Mitterlehner freut’s. (Foto: BMWFW) Laut der aktuellen Leistungsüberprüfung der EU-Kommission im KMU-Sektor schneiden Österreichs Betriebe im europäischen Vergleich sehr gut ab. Reinhold Mitterlehner freut’s. (Foto: BMWFW)

Die EU-Kommission führte im KMU-Sektor ("Small Business Act") eine Leistungsüberprüfung durch und wie die Ergebnisse zeigen, schneiden Österreichs Klein- und Mittelbetriebe im europäischen Vergleich sehr gut ab - vor allem im Bereich Wettbewerbsfähigkeit. „Wir freuen uns sehr, dass sich Österreich in diesem Leistungsvergleich in vielen Punkten verbessern konnte. Unsere KMU haben es sich verdient, vor den Vorhang geholt zu werden. Schließlich sind sie es, die Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung in unseren Land sichern", so WKÖ-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser.

Aber auch Verbesserungspotenziale wurden im Zuge der EU-Leistungsüberprüfung festgestellt: „Wie das EU-Ranking zeigt, haben wir in den Bereichen Entbürokratisierung sowie auch bei der Verfügbarkeit von Fachkräften Aufholbedarf. Hier muss die Politik ansetzen, denn diese Punkte zählen zu den Schlüsselfaktoren für die Wettbewerbsfähigkeit und Standortqualität von morgen„, fordert Hochhauser. Sie begrüßt in diesem Zusammenhang das von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner angekündigte Bürokratie-Abbau-Paket und erwartet, dass dieses rasch umgesetzt wird. „Um dem Fachkräftemangel Einhalt zu gebieten, braucht es eine weitere Stärkung und den Ausbau des dualen Ausbildungssystems. Auch eine Stärkung aktiver Arbeitsmarktmaßnahmen, wie etwa ein breiterer Einsatz von Eingliederungsbeihilfen, würde helfen, Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt näher zueinander zu bringen.“

Wie Hochhauser meint, sollten wir die Bewertung der EU zum Anlass nehmen, um die Rahmenbedingungen für unseren Mittelstand weiter zu verbessern. „Schließlich sind diese Betriebe die tragende Säule unserer Wirtschaft.“ Dazu zähle neben bürokratischer Entlastung sicher auch die Entlastung von Kosten: Wichtig wäre etwa eine Senkung von Lohnnebenkosten. Neue Steuern, etwa Eigentumssteuern, könnten unseren Vorsprung im EU-Ranking rasch zunichte machen, weil sie für viele unserer Betriebe eine zusätzliche unzumutbare Belastung darstellen würden.“

Das starke Rückgrad

Auch Reinhold Mitterlehner sagt: „Unsere Klein- und Mittelbetriebe sind das starke Rückgrat der heimischen Wirtschaft und sichern gemeinsam mit vielen Leitbetrieben Wachstum und Beschäftigung im Land.“ Laut des Small Business Act-Datenblattes 2014 ist der heimische KMU-Sektor auch während der Krise weiter gewachsen: „Nach einem leichten Rückgang im Krisenjahr 2009 stieg die Zahl der Betriebe 2013 um weitere 19.000 auf mehr als 307.000. Die neu gegründeten Firmen schufen zusammen mit den bereits bestehenden Unternehmen nahezu 90.000 zusätzliche Arbeitsplätze, was einem Nettozuwachs von mehr als 5% während der Jahre 2009 bis 2013 entspricht. Gleichzeitig nahm die Wertschöpfung um mehr als 17% zu.“

Österreich weist im EU-Vergleich eines der wettbewerbsfähigsten SBA-Profile in der EU auf“, hält die EU-Kommission fest. Zahlreiche Indikatoren hätten sich über die vergangenen sechs Jahre verbessert. Im Untersuchungsjahr übertraf Österreich den EU-Durchschnitt bei sechs Anzeigern für die Bereiche „Binnenmarkt“, „Zugang zu Finanzierungsmitteln“, „Kompetenzen und Innovation“, „Eine zweite Chance“ sowie „Umwelt“ und „Internationalisierung“. Herausforderungen sind der Bereich „Sensibilisierung der Behörden„, also zum Beispiel der bürokratische Aufwand, sowie die Sicherung des Fachkräftebedarfs. „Wir wollen unsere Stärken weiter verbessern, aber auch die Defizite schrittweise aufarbeiten. Daher setzen wir derzeit eine Entbürokratisierungs-Initiative um und entwickeln die duale Ausbildung weiter, um etwa die Drop-Out-Quote zu senken und mehr Lehrabschlüsse zu ermöglichen“, betont Mitterlehner.

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