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Sonntag, 5. Mai 2024
Wirtschaftliches Umfeld macht vorsichtig bei neuen Standorten

Paradigmenwechsel: Ertrag statt Expansion

Hintergrund | Dominik Schebach | 17.02.2015 | |  Archiv

Glaubt man den jüngsten Studienergebnissen von RegioData Research, dann ist in Österreich das Zeitalter der schnellen Expansion vorbei. Trübe Wirtschaftsprognosen, flaue Handelsumsätze und vor allem die rasch steigende Bedeutung des Online-Handels zwingen demnach die Einzelhändler zum Umdenken: Nicht mehr die möglichst rasche Vergrößerung des Filialnetzes steht im Vordergrund, sondern der Ertrag auf den bestehenden Flächen.

Der eingebremste Expansionsdrang schlage sich in der Nachfrage nach neuen Handelsstandorten nieder: Laut der aktuellen Erhebung von RegioData Research sind von 700 Unternehmen mit Filialen 450 Einzelhändler und handelsnahe Unternehmen auf der Suche nach rund 800 neuen Standorten in Österreich. Das sind um fast zehn Prozent mehr Unternehmen als noch vor zwei Jahren, jedoch ist die Zahl der gesuchten Standorte auf etwa die Hälftegesunken. Sprich, die Unternehmen gehen geplante Expansionen langsamer an.

RegioData Research erklärt dies mit der Sättigung des österreichischen Handelsmarktes sowie mit der begrenzten Verfügbarkeit attraktiver Standorte. Nichts geändert habe sich jedoch bei den gesuchten Lagen: Innerstädtische Standorte werden weiterhin vor Standorten in Einkaufszentren bevorzugt. Außerdem werden Verkaufsflächen zwischen 100 und 200 Quadratmetern präferiert.

Branchenwertung

Bei den expansionswilligen Branchen liegt der Fashion-Bereich weiterhin voran. Laut der Studie von RegioData, plant die Bekleidungsbranche die höchste Anzahl an neuen Standorten. Ein Grund dafür ist, dass laufend neue Vertiebslinien entstehen und sich Modetrends schnell entwickeln. Österreichische Handelsstandorte in der Modebranche seien demnach heuer nicht nur für bestehende Marken, sondern auch für neue Unternehmen wie etwa Dressman, die zum ersten Mal in Österreich auftreten, interessant.

Ebenfalls auf Expansionskurs befinden sich der Lebensmittelhandel sowie die Systemgastronomie. Die Lebensmitteldiskonter sind nach wie vor sehr expansionsfreudig, wobei hier allmählich nicht mehr nur die Standorte auf der grünen Wiese, sondern mehr innerstädtische Zonen gesucht werden. Des Weiteren wird in diesem Jahr die Dichte des Systemgastronomienetzes massiv steigen. Nicht nur altbekannte Unternehmen werden expandieren, sondern auch Neuankömmlinge wie Dunkin Donuts. Die Elektrobranche liegt in der Wertung auf dem neunten Rang.

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